Im richtigen Leben packen es die Oranjes einfach nicht. Drei WM-Finalteilnahmen. Drei Niederlagen. Auf Schnee und 1800 Metern über Meer hingegen klappts auf Anhieb: Erster WM-Final, erster Titel. Nachdem sich in den Ausgaben zuvor die Schweiz (2) und Deutschland alle Titel geschnappt hatten.
Die Deutschen ihrerseits scheinen etwas in die Jahre gekommen. Die Herren Basler, Bobic, Helmer, Heinrich, Buchwald und Co. kassierten in allen drei Gruppenspielen Kanderniederlagen. Dabei hatte Weltmeister Guido Buchwald am Vortag noch posaunt: «Wir sind da schon bestimmend!»
So kam es zum Final zwischen Holland und der Schweiz. Ein bis zur letzten Sekunde spannendes Spiel, das erst durch den Treffer zum 6:4 ins verwaiste Tor zwei Sekunden vor Schluss entschieden wurde. Es war auch das Direktduell der beiden besten Spieler und Skorer des Turniers: Christoph Spycher und Pierre van Hooijdonk. Spycher? Skorer? In der Tat. Mindestens acht Tore machte der ehemalige Defensivstratege, der im richtigen Fussball eigentlich kaum je über die Mittellinie hinauskam. Wuschu: «Das muss ich mit Andy Egli nochmals diskutieren. Er war mein erster Profitrainer und hat meine Karriere irgendwie in die falschen Bahnen gelenkt.»
Und die Holländer? Weltmeister im Jahr, in welchem eine Euro ohne Holland stattfindet. Ein Trostpflaster? Van Hooijdonk: «Wir haben 2016 tatsächlich nichts zu feiern. Also lassen wir es hier mit diesem Titel krachen.»