Rote Karten für Trainer
So krempeln die neuen Regeln den Fussball um

Ab dem 1. Juni gibt es in der Fussball-Welt wieder einige regeltechnische Neuerungen. So gibt es unter anderem für die Trainer künftig gelbe und rote Karten.
Publiziert: 29.05.2019 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2019 um 02:41 Uhr
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In der kommenden Saison gibt es erneut einige Regeländerungen.
Foto: Sven Thomann
Sven Ziegler

Die Änderungen greifen tief, Spieler, Trainer und Schiedsrichter müssen sich ab dem 1. Juli an einige Änderungen gewöhnen. Vor allem mit dem Handspiel hat sich das International Football Association Board IFAB intensiv beschäftigt. Die Regelhüter des Fussballs wollen das Diskussionspotenzial anhand gewisser Szenarien deutlich verringern.

Ab der nächsten Saison gelten per Hand erzielte Tore grundsätzlich nicht mehr, unabhängig ob eine Absicht vorliegt oder nicht. Liegt bereits bei der einleitenden Szene ein Handspiel vor, zählt der Treffer ebenfalls nicht. Die Änderung gilt jedoch ausschliesslich für die Offensive.

Die wohl offensichtlichste Änderung: Ein Spieler, der ausgewechselt wird, muss das Feld künftig nicht mehr an der Mittellinie bei den Trainerbänken verlassen, sondern an der nächstgelegenen Begrenzungslinie. Also auch neben dem Tor oder bei der weiten Ecke. Das IFAB erhofft sich dadurch weniger Zeitspiel bei Auswechslungen. 

Gewöhnungsbedürftig dürfte auch eine weitere optische Änderung sein: Gelbe und rote Karten gibt es nämlich künftig nicht mehr nur für Spieler, sondern auch für Teamoffizielle. Trainer, Physiotherapeuten oder Vereinspräsidenten werden damit sichtbar für alle verwarnt oder auf die Tribüne geschickt.

Der Schiedsrichter ist nicht mehr Luft

Ausserdem gibt es weitere, kleinere Änderungen: Der Gewinner des Münzwurfs kann künftig entscheiden, ob sein Team die Seite wählen oder den Anstoss ausführen will. Bei einem Abstoss oder Freistoss innerhalb des Strafraums muss der Ball künftig den Sechzehner nicht mehr verlassen.

Spieler der gegnerischen Mannschaft dürfen sich bei einem Freistoss zudem nicht mehr in die Mauer stellen und müssen mindestens einen Meter Abstand halten. Zudem wird der Unparteiische künftig nicht mehr als «Luft» behandelt. Wird er getroffen, gibt es künftig Schiedsrichterball – aber nur dann, wenn aus dem Ballkontakt ein Tor, eine Torchance oder ein Ballbesitzwechsel hätte entstehen können. 

In der Super League wird ab der kommenden Saison zudem der Videoschiedsrichter eingeführt. BLICK erklärt hier, wie der VAR in der höchsten Schweizer Liga funktioniert.

Übrigens: Für das Final-Four-Turnier der Nations League, an dem auch die Schweizer Nati teilnimmt, finden die neuen Regeln noch keine Anwendung. Bei der UEFA, die das Turnier organisiert, gelten die Änderungen erst ab dem 25. Juni.

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