Schwarzwald-Stadion in Freiburg, am letzten Mittwoch. Es fehlen noch ein paar Minuten bis zum Interview-Termin mit Nati-Goalie Roman Bürki (24). Ein Mann mit kariertem Hemd und zu grossen Jeans tigert neben der Südtribüne vor einem Büro rum. Es ist Trainer Christian Streich. Ein Satz zu Roman Bürki, bitte? Streich schüttelt den Kopf, wendet sich ab. Überlegt es sich doch noch einmal und sagt in seinem alemannischen Dialekt: «Sie wissen doch, Roman Bürki ist ein toller Torwart, fertisch.»
SonntagsBlick: Roman Bürki, glauben Sie noch an den Liga-Erhalt?
Roman Bürki: Ja, sicher. Wenn wir nicht dran glauben würden, wären wir hier fehl am Platz. Wir haben immer noch alles selbst in der Hand. Wenn wir den Fussball spielen, den wir können, dann klappts.
Und wenns trotzdem nicht klappen sollte?
Das wäre traurig und bitter für den ganzen Klub.
Sie könnten den Verein trotz weiterlaufendem Vertrag für eine festgeschriebene Ablöse von 6 Millionen Euro verlassen, so solls in einer Klausel in Ihrem Vertrag stehen ...
Da müsste ich in meinem Vertrag nachschauen. Ich weiss das nicht genau. Ich beschäftige mich im Moment auch nicht damit, ob wir absteigen.
Könnten Sie sich vorstellen, nur 2. Bundesliga zu spielen?
Im Moment nicht, nein. Niemand bei uns möchte oder will sich das vorstellen. Ich muss auch schauen, dass ich weiter für die Nati aufgeboten werde. Auch dafür müssen wir oben bleiben. Alle unsere Nati-Spieler beim SC Freiburg wollen weiter für ihre Auswahlen aufgeboten werden. Die 2. Liga ist nicht das, was wir wollen.
Sind Sie ein Masochist?
Nein, weshalb?
Weil Sie die Schiessbude der Liga sind. Auf keinen anderen Torwart wird so viel geschossen wie auf Sie. Sie nähern sich der 200er-Marke.
Ja, das habe ich gelesen.
Und Sie sind auch der Mann mit den meisten Paraden – 135 waren es nach der letzten Runde. Ihr Landsmann Yann Sommer folgt bei Gladbach mit 122 auf Rang 2.
Diese Zahlen sind einerseits schön, sie besagen, dass man viel zu tun hat. Aber diese hohe Zahl bietet auch viele Möglichkeiten, um schlecht auszusehen. Es wäre mir lieber, wenn wir im Spiel nach vorne ein paar Chancen mehr hätten.
Von den gegen 300 Bundesliga-Spielern sind Sie beim Notenschnitt des Fachmagazins «Kicker» auf dem beachtlichen sechsten Rang von allen, vor Weltmeister Manuel Neuer ...
Das ehrt einen natürlich, das ist schön für mich. Aber ich wäre in dieser Wertung lieber weiter hinten, würde dafür mit Freiburg oben bleiben. Mein Job ist es, Bälle zu halten, das habe ich auch in den letzten Spielen versucht. Ich bin überzeugt, wenn bei uns alle alles geben, reicht das, um oben zu bleiben.
Mit welchen GC-Kumpels Roman Bürki noch in Kontakt steht, wie oft er Familie und Freundin in Bern besucht, was er vom anstehenden Spiel gegen die Bayern (kommenden Samstag) erwartet und vieles mehr lesen Sie im ausführlichen Interview im SonntagsBlick!