Rekord-Tor nach 10 Sekunden
St. Gallen geht K.o.naté

Diese Reise zum Nachtragsspiel hätte sich St. Gallen sparen können. Sion-Knipser Konaté schiesst die Espen ab.
Publiziert: 18.03.2015 um 22:42 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:16 Uhr
St. Gallens Bunjaku verschiesst in der 9. Minute einen Penalty kläglich.
Foto: Pascal Muller/EQ Images
Von Matthias Dubach

Wer an diesem frühen Mittwochabend vor dem Tourbillon den letzten Raclette-Bissen rechtzeitig runterschluckt, ist gut bedient! Gleich nach dem ­Anpfiff wird ein Stück Super-League-Geschichte geschrieben. Anstoss Sion, langer Ball von Salatic auf Flügelrakete Carlitos, der bedient Moussa Konaté: Tor nach 10 Sekunden!

Der Stürmer aus Senegal bucht das schnellste Tor seit Einführung der Super League 2003. Konaté löscht den Rekord von Mile Sterjovski (FCB), der am 18. November 2006 nach 13 Sekunden trifft. Der Gegner damals? Der FC Sion …

Gestern war St. Gallen das Opfer. Und zwar 90 Minuten lang. Nicht nur beim Rekordtor sehen die Espen-Verteidiger Thrier, Russo und Captain Besle uralt aus. Das St. Galler Schwimmfest geht vor der Pause munter weiter. Beim 2:0 stehen sieben St. Galler im eigenen Strafraum rum. Aber ­Konaté trifft ein zweites Mal. Und als die Partie längst entschieden ist, darf Konaté in der Nachspielzeit noch ein drittes Mal zuschlagen: «Ich will mit meinen Toren einfach der Mannschaft helfen.»

Das könnte St. Gallens Albert Bunjaku auch. Schon in der 9. Minute kann er zum Foulpenalty anlaufen – und schiesst kläglich am Tor vorbei. Dabei sagte Trainer Jeff Saibene nach dem verschossenen Penalty von Rodriguez am Sonntag gegen Basel: «Der nächste geht wieder rein, wir haben genug gute Schützen.» Weit gefehlt. Bunjakus Fehlschuss passt zum Auftritt der Espen. Kaum zu glauben, dass das Spektakel gegen Basel erst drei Tage her ist. Saibene sagt: «Wir waren mental und physisch nicht präsent. Ein Kollektivversagen.»

Bei Sion wird hingegen gefeiert: dass Verteidiger Vincent Rüfli Vater geworden ist. Und die Show von Konaté. Genüsslich wird geknobelt, wer am Rekordtor wie viel Anteil hat. Reto Ziegler: «Mir gehören fünf Prozent, weil ich in der Kabine sagte, wir müssten mit dem ersten Ball sofort nach vorne marschieren!»

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