Reiseverbot nach Fifa-Knall
Hier muss Warner seinen Pass abgeben

Damit er nicht fliehen kann, muss sich Ex-Fifa-Vize Jack Warner zweimal wöchentlich bei der Polizei melden. Seinen Pass haben die Behörden ebenfalls eingezogen.
Publiziert: 12.06.2015 um 21:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:44 Uhr
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Unangenehm: Warner auf dem Polizeiposten.
Foto: Getty Images

Interpol hat ihn längst ausgeschrieben, jetzt haben die lokalen Behörden den früheren Fifa-Vize Jack Warner (72) festgesetzt. Die Polizei in seiner Heimat Trinidad und Tobago hat ihm den Pass abgenommen, ausserdem muss er sich zweimal pro Woche auf dem Posten melden.

Bilder zeigen, wie sich der Ex-Funktionär in Arouca, rund 25 Kilometer östlich von der Hauptstadt Port of Spain, auf die Polizeistation begibt.

Man habe befürchtet, Warner könnte sich absetzen, sagt Staatsanwalt Garvin Nicholas der Nachrichtenagentur AP. «Jede Person, die über seine finanziellen Mittel verfügt, ist ein Flug-Risiko. Wir haben es ihm nun definitiv schwieriger gemacht, das Land zu verlassen.»

Drohungen per Video

Warner ist eine der zentralen Figuren im Fifa-Korruptionssumpf, zählt zu den sieben von den US-Behörden ins Visier genommenen Funktionären. So wird ihm etwa vorgeworfen, rund 10 Millionen Dollar überwiesen bekommen zu haben, mit denen die Stimmen für die Vergabe der WM nach Südafrika gekauft wurden.

Warner drohte seinerseits diese Woche damit, die Karten auf den Tisch zu legen. In einem Youtube-Video kündigte er an, Details über die Zahlungen des Weltfussballverbandes in die Karibik zu veröffentlichen.

Interpol will nicht mehr mit der Fifa kooperieren

Derweil hat Interpol wegen der anhaltenden Korruptionsvorwürfe die Partnerschaft mit der Fifa aufgekündigt. Die Kooperation war im Mai 2011 ins Leben gerufen worden, um ein Integritätsprogramm im Sport zu starten.

Nach der Entscheidung durch Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock werde die Organisation den Vertrag vorerst auf Eis legen, hiess es.

Fifa spendete 20 Millionen

Mit Enttäuschung reagierte der Weltverband auf die Entscheidung. «Dieses erfolgreiche Programm steht in keinem Zusammenhang mit den gegenwärtigen Problemen der Fifa. Wir glauben, dass diese einseitig getroffene Entscheidung den Kampf gegen kriminelle Machenschaften negativ beeinflusst.», teilte die Fifa in einer Stellungnahme mit.

Der Weltverband hofft, die Zusammenarbeit so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können.

Für eine Fifa-Spende von 20 Millionen Euro sollte Interpol zehn Jahre lang ein Integritätsprogramm durchführen. In der Vereinbarung mit der Fifa heisst es laut Interpol, dass «der Spender versichert, dass seine Aktivitäten mit den Prinzipien und Zielen von Interpol» übereinstimmen. (eg/SDA)

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