Reaktionen zum Fifa-Knall
«Wie viel Dreck hat Blatter am Stecken?»

Sepp Blatter ist weg. So reagiert die Welt. Reaktionen aus der Schweiz, Deutschland, Holland, Frankreich und England.
Publiziert: 02.06.2015 um 20:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:25 Uhr
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Foto: Screenshot

Um 18.44 Uhr überrascht Sepp Blatter mit dieser Mitteilung die Welt: Trotz Wiederwahl und nach 17 Jahren im Amt tritt der 79-Jährige Walliser als Fifa-Präsident zurück!

Die Nachricht schlägt ein wie eine Bombe. Die Weltfussball-Gemeinde reagiert überrascht, aber mehrheitlich positiv.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der von Franz Beckenbauer «zusammengefaltet» sein worden soll, weil er am Kongress am Freitag gegen Blatter stimmte, sieht sich jetzt bestätigt: «Blatters Rücktritt war überfällig», so der oberste deutsche Fussballer.

Die holländische Legende Ruud Gullit nimmt auf Twitter kein Blatt vor den Mund: «Wieviel Dreck hat Blatter am Stecken, dass er nur wenige Tage nach der Wiederwahl zurücktritt?????»

Auch Uefa-Präsident Michel Platini begrüsst Blatters Rücktritt: «Es war eine schwierige Entscheidung, eine mutige Entscheidung, und die richtige Entscheidung»

Die deutsche Fussball-Legende Franz Beckenbauer äussert sich derweil vorsichtig: «Es war eine vernünftige Entscheidung von Sepp Blatter. Der Druck wurde zu gross. Er wäre nie mehr zur Ruhe gekommen, ob er Schuld an den Skandalen trägt oder nicht. Das Problem der Fifa liegt in seinem System».

Sion-Präsi Cristian Constantin, wie Blatter ein Walliser: «Im Detail kann ich nichts sagen, bevor ich mit Sepp gesprochen habe. Nur so viel: Der Fussball durchlebt schwierige Zeiten. Der Druck auf Sepp ist enorm gross gewesen. Der ganze Kontext der Geschehnisse sprach sicher nicht zu seinen Gunsten. Mit diesem Rücktritt will er sicher aufzeigen, dass es einen echten Neuanfang braucht. Ob das der richtige Schritt war, wird man erst beurteilen können, wenn er gegangen und sein Nachfolger installiert ist.»

Der erst am Samstag in seinem Amt bestätigte SFV-Boss Peter Gilliéron erinnert daran, dass Blatter viel für den Fussball getan habe: «Unsere Überraschung ist gewaltig! Ich bin überzeugt, die ganze Sache hat ihm mehr zu schaffen gemacht, als alle dachten. Seine Liebe zum Fussball und zur Fifa dürften ihn zu diesem Schritt veranlasst haben. Er spürte, das es besser ist, wenn es ohne ihn weiter geht. Ganz wichtig ist mir hinzuzufügen, dass Sepp sehr viel Positives für den Fussball geleistet Das darf man nicht vergessen!»

Für FCZ-Präsi Ancillo Canepa kommt der Blatter-Hammer aus heiterem Himmel: «Ich bin total überrascht und auch etwas konsterniert. Im persönlichen Kontakt habe ich Sepp Blatter als sehr charmanten und kollegialen Typ kennen und schätzen gelernt. Mich irritiert vor allem das Timing dieses Rücktrittes, nur wenige Tage nach seiner Wiederwahl.» (rab/A.Bö./M.We.)

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