Ragip Xhaka hat beide Söhne an der EM
«Ich bin der stolzeste Papa der Welt»

Gleich seine beiden Söhne haben sich für die EM in Frankreich qualifiziert. Taulant mit Albanien und Granit mit der Schweiz.
Publiziert: 14.10.2015 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:52 Uhr
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Papa Ragip: Xhaka kam vor 25 Jahren als politischer Flüchtling in die Schweiz.
Foto: Toto Marti
Von Stefan Kreis

Der Mann ist schwer zu erreichen. Klar, er hat ja auch viel um die Ohren. Alle wollen mit ihm sprechen. Wollen wissen, wie es ist, Vater von zwei Söhnen zu sein, die sich mit zwei verschiedenen Nationalmannschaften für die EM qualifiziert haben.

Granit (23) mit jenem Land, das für Papa Ragip zur zweiten Heimat geworden ist. Taulant (24) mit Albanien, mit dem Land, wo seine Wurzeln liegen.

«Manchmal kann ich es selbst nicht glauben, was passiert», sagt Ragip. «Ich bin der stolzeste Papa der Welt.»

Vor 25 Jahren kommt er als politischer Flüchtling in die Schweiz. Zusammen mit seiner Frau Eli. Er arbeitet als Landschaftsgärtner, sie putzt. Nie hätten sich die beiden damals ausgemalt, was heute ist. Dass ihre Söhne gefeierte Fussballstars sind. Dass beide grossen Anteil an der EM-Quali ihrer jeweiligen Länder haben. 

Ob es im Sommer in Frankreich zum Bruderduell kommen wird? Ausgeschlossen ist es nicht. Während die Schweizer in Los-Topf 2 sein werden, sind die Albaner in Topf 4 – und könnten deshalb auf die Nati treffen. Hofft Ragip darauf? «Ich habe ein gutes Gefühl, dass es nicht so kommen wird. Und wenn doch, dann wäre ich neutral.»

Im März 2012 gabs Xhaka vs. Xhaka in der Super League

Nicht wie damals im März 2012, als der FCB (mit Granit) gegen GC (mit Taulant) spielt. Papa Ragip, der damals im Stadion war, drückte Rot-Blau die Daumen: «Weil ich FCB-Fan bin», so Ragip. Zudem habe er gewusst, dass Taulant wieder nach Basel zurückkehren werde. Der FCB mit Granit gewinnt 2:0. 

In der Nati haben die beiden Brüder hingegen noch nie gegeneinander gespielt. Als die Schweiz in der Quali zur WM 2014 auf Albanien trifft, ist Granit zwar im Kader, Taulant hingegen wurde damals nicht aufgeboten. Das wird sich an der EM im Sommer wohl ändern, denn der ältere Xhaka-Bruder ist im Mittelfeld der Albaner ebensowenig wegzudenken wie der jüngere in der Startelf der Schweiz. Oder um es mit Ragip zu sagen: «Ich bin stolz auf meine beiden Söhne.»

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