Gestern trainierte Yassine Chikhaoui erstmals wieder mit dem FCZ. Der Captain war vier Tage in Tunesien, beim 2:2 in Vaduz stand er wieder nicht im Aufgebot. Offiziell fehlt der 28-Jährige wegen seines Trainingsrückstands. Nur: Der ist jetzt noch grösser geworden.
Chikhaoui bekam von Donnerstag bis Sonntag frei, um in Tunesien eine Auszeichnung entgegenzunehmen. Zum zweiten Mal in wenigen Wochen war der Captain statt bei der Mannschaft in seiner Heimat.
Diesmal, weil ihn die Hörer von Radio Jawhara zum besten tunesischen Spieler der letzten zehn Jahre gewählt haben. Chikhaoui legt beim FCZ die Einladung des Senders vor und darf danach in die Flieger steigen. «Da ist es doch verständlich, dass er dabei sein muss», sagt FCZ-Trainer Urs Meier. Wirklich?
Die Radiostation aus Sousse feiert lediglich sein zehnjähriges Jubiläum, ehrt deshalb ein paar Stars. Eher Hundsverlochete als Gala-Abend. War Chikhaoui überhaupt an dem Anlass? Er ist jedenfalls auf keinem Bild. Auf der Homepage des Senders wird dafür über einen Wechsel in die Heimat oder auf die Arabische Halbinsel spekuliert.
Plant Chikhaoui seinen Abgang? «Von einem Interesse von anderen Klubs wissen wir nichts», sagt FCZ-Medienchef Patrick Lienhart. «In Anbetracht dessen, dass Chikhaoui aufgrund des Trainingsrückstands am Wochenende in Vaduz ohnehin noch nicht im Aufgebot gestanden wäre, wurde entschieden, dass er die Einladung von Radio Jawhara annehmen kann. In Bezug auf das Spiel in Vaduz ist also irrelevant, ob Chikhaoui in Sousse oder in Zürich gewesen ist.»
Ob es der Captain fürs Europa-League-Qualispiel am Donnerstag gegen Minsk ins Kader schafft, ist offen. Kein Wunder, bei wieder vier Tagen grösserem Trainingsrückstand.