Ab heute gelten neue Fussball-Regeln
Dieser Penalty ist jetzt verboten

Spieler und Fans müssen sich seit Mittwoch auf neue Fussball-Regeln einstellen! Gewisse Elfmetertricks beispielsweise sind laut neuem Reglement nicht mehr erlaubt. BLICK nimmt die wichtigsten Änderungen unter die Lupe.
Publiziert: 01.06.2016 um 09:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 17:30 Uhr
Revolution im Fussball: Ab dem 1. Juni 2016 gelten für Xhaka und Co. neue Regeln.
Foto: Blicksport

Pünktlich vor der Europameisterschaft in Frankreich hat das IFAB – ein internationales Gremium, welches die Regeln des Fussballs festlegt – die wohl umfassendste Überarbeitung seiner 130-jährigen Geschichte hinter sich. Stolze 95 Regeln wurden erneuert oder angepasst. Die Spannendsten im Überblick:
 

- Anhalten beim Elfmeter verboten
Im Spiel zwischen den Malediven und Afghanistan gab es 2014 ein Kuriosum im Penaltyschiessen: Der maledivische Spieler Assad Adubarey stolpert beim Anlaufen, steht wieder auf und verwandelt. Während der Treffer damals noch zählte, würde der Spieler heute für diese Aktion verwarnt werden. Die neuen Regeln besagen nämlich, dass beim Anlaufen zum Penalty komplettes Abstoppen (verzögern ist erlaubt) mit einer Gelben Karte geahndet und mit Freistoss für den Gegner fortgeführt wird.


- Dreifachbestrafung abgeschwächt
Den Goalie wird's freuen: Hatte man bei einer Notbremse im Strafraum die Absicht, den Ball zu spielen, gibt es nur eine Verwarnung. Bisher war die Verhinderung einer klaren Torchance immer mit einem Elfmeter, der Roten Karte und einer anschliessenden Sperre bestraft worden.

Die Lockerung der Dreifachbestrafung wird vorallem den Torhütern entgegen kommen.
Foto: Keystone

- Foul ausserhalb des Spielfelds
Begeht ein Spieler neben dem Spielfeld ein Foul, wird das Spiel mit einem direkten Freistoss an der Seitenlinie fortgeführt. Geschieht das Vergehen hinter der Tor-Aus-Linie, in Strafraum-Nähe, gibt’s Penalty.

- Platzverweis vor Anpfiff
Der Schiedsrichter kann schon vor dem Spielbeginn Rote Karten verteilen. Die betroffene Mannschaft darf anschliessend dennoch mit elf Mann auflaufen.

- Eckball statt Eigentor
Befördert ein Goalie auf irgendeine Art und Weise den Ball beim Abstoss ins eigene Tor, wird das Spiel mit einem Eckball für die gegnerische Mannschaft fortgeführt. Das Eigentor wird nicht als Solches gewertet.

Ein Eigentor per Abstoss ist nach neuem Regelwerk nicht möglich.
Foto: Sven Thomann

- Kurze Behandlungspausen
Dauern Behandlungspausen von Spielern weniger als 20 Sekunden, muss der betroffene Spieler den Platz nicht verlassen. Bislang mussten behandelte Spieler das Spielfeld verlassen, ehe sie vom Schiedsrichter wieder reingebeten wurden.

- Spielen mit einem Schuh
Sollte ein Spieler sein Schuhwerk verlieren, darf er bis zur nächsten Unterbrechung mit einem Treter weiterspielen. Bisher wurde die Partie sofort unterbrochen, wenn jemand einen Schuh verloren hatte.

- Trinkpausen erlaubt
Trinkpausen wie bei der WM 2014 sind nun fest im Regelwerk verankert. Bei sehr heissen Bedingungen dürfen sich die Spieler kurz erfrischen. Die abhandene Zeit wird dann natürlich nachgespielt.

Trinkpausen wurden schon bei der WM in Brasilien durchgeführt.
Foto: Toto Marti

- Vorteil für den Schiedsrichter
Dem Schiedsrichter ist es erlaubt, die Vorteilsauslegung nur noch mit einem Arm und nicht zwingend mit beiden Armen anzuzeigen.

- Ausgewählte Unterwäsche
Sichtbare Unterhosen bei Fussballern dürfen nur noch getragen werden, wenn sie die gleiche Farbe wie die Fussballhosen haben.

Ausserdem sollen die IFAB-Verantwortlichen laut «Daily Mail» intensiv über eine Art «Straftor» nachdenken. So soll ein Handspiel eines Verteidigers auf der Linie mit einem Tor statt einem Elfmeter bestraft werden. Dieser Beschluss steht jedoch noch aus. (ajf)

Uruguays Luis Suarez hatte bei der WM 2010 ein sicheres Tor per Hand verhindert.
Foto: Keystone
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