Der aufgehende Stern aus Carouge
Nachdem in der letzten Saison wegen der Modusanpassung in der Super League gleich zwei Teams in die Challenge League aufgestiegen sind und eine dritte Equipe in der Barrage hat um den Aufstieg kämpfen dürfen, ist wieder ein regulärer Betrieb angesagt. Der Gewinner der Promotion League 2023/24 steigt am Ende der Saison in die zweithöchste Spielklassse auf. Auch in dieser Saison wird es allerdings eine Frage der Lizenzvergabe sein, wer am Ende wirklich aufstiegsberechtigt sein wird. Der derzeitige Leader der Promotion League darf aber damit rechnen, das notwendige grüne Licht der Swiss Football League zu erhalten. Der Étoile Carouge FC hatte schon im Frühjahr die Lizenz erhalten, verpasste dann aber eine Barrageteilnahme aufgrund von zwei fehlenden Punkten.
Mit dem rumänischen Coach Adrian Ursea hat in diesem Sommer ein neuer Cheftrainer bei Étoile Carouge übernommen. Der 56-Jährige war zuletzt zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 Trainer beim OGC Nice angestellt. Er kennt die Schweiz allerdings bestens, zwischen 1991 und 2001 hat er abgesehen von einer Spielzeit in der Schweiz gespielt. Nach seiner Zeit als Stürmer übernahm er in der Westschweiz unterschiedliche Trainerposten. Ursea kann in Genf auf einen Kader mit einer interessanten Mischung zurückgreifen.
Mit Vincent Rüfli steht ihm auch ein ehemaliger CSSL-Routinier zur Verfügung. In diesem Sommer sind mit Nassim Zoukit und Florian Hysenaj zudem zwei Spieler aus Lausanne zur Mannschaft gestossen, die auch bereits erste Einsätze im Schweizer Oberhaus absolvieren durften. Und auch Stammkeeper Signori Antonio stand schon für den FC Lausanne-Sport und den FC Basel auf dem Platz. So richtig heraussticht aus dem Kollektiv des Leaders aber Mittelstürmer Usman Simbakoli. Der Mittelstürmer aus der Zentralafrikanischen Republik steht bereits bei acht Toren in sieben Einsätzen. Zuletzt fehlte Simbakoli Carouge aber bei den drei Siegen gegen den SC Brühl SG, die FC Lugano U21 und den FC Biel-Bienne.
Die Herausforderer liegen schon beträchtlich zurück
Doch wer sind die Herausforderer von Leader Étoile Carouge? Erster Verfolger ist der FC Paradiso. Die Tessiner haben nach dem Aufstieg aus der 1. Liga Classic in die Promotion League einen Blitzstart hingelegt. Die Partien von Paradiso sind ziemlich alle umkämpft, einzig gegen den FC Basel U21 endete die Begegnung mit einer Differenz von zwei Toren mit 3:1. Ein direkter Durchmarsch in die Challenge League dürfte aber für die Entwicklung der Mannschaft ein zu grosser Schritt sein.
Die weiteren Verfolger hat Carouge schon um sieben Punkte und mehr distanziert und dann folgt vor allem erst noch der SC Cham, der im letzten Frühjahr auf einen Lizenzantrag verzichtet hat. Dicht gefolgt vom SC Brühl SG, die SR Delémont und dem FC Breitenrain. Brühl ist mit einem Lizenzantrag in der letzten Saison allerdings auch in zweiter Instanz gescheitert, hatte damals aufgrund einer eher überraschend starken Rückrunde aber auch kaum Vorbereitungszeit. Auch für Breitenrain würden die Auflagen abermals zur Knacknuss werden, letzte Saison verzichtete der Berner Quartiersverein auf einen Rekurs nach einem erstinstanzlichen «Nein».
Es sind übrigens Paradiso und Delémont, die dem Leader die bisherigen einzigen Saisonniederlagen zufügen konnten. Andere Teams, deren mittelfristiges Ziel die Rückkehr in die Challenge League sein müsste, finden sich in der Tabelle gar noch weiter hinten. Der FC Biel-Bienne liegt mit 15 Zählern direkt hinter dem zuvor erwähnten Trio und damit schon neun Punkte hinter dem Leader. Gar noch einen Sieg weiter zurück haben sich der FC Rapperswil-Jona, im Sommer noch Barrageteilnehmer, und der SC Kriens auf den Rängen 13 und 14 eingereiht. Der Abstand aller Verfolger auf die Spitze sollte bis zur Winterpause nicht mehr grösser werden, ansonsten droht im Aufstiegsrennen die frühe Entscheidung. Vor allem könnte der Leader mit einem soliden Polster auch die Planungen für eine Saison in der Challenge League aufnehmen und den Kader schon zur Winterpause weiter verstärken.
Die U21-Teams gleich zu dritt am Tabellenende
Zumindest in Bezug auf den Aufstieg spielen die U21-Teams ausser Konkurrenz mit. Die U21 des FC Zürich mischt aber als Tabellendritter munter in der Spitzengruppe mit. Sportlich relevant ist für die Nachwuchsteams der Abstiegskampf und dort sind gleich drei U21-Teams mitten drin. Die beiden Aufsteiger Servette FC und FC Lugano sind ebenso wie die zweite Equipe des FC Basel nicht auf Touren gekommen. Allerdings ist das in der ersten Saisonphase kein aussergewöhnliches Bild, schliesslich haben die U21-Teams jeden Sommer altersbedingt einen grossen Umbruch zu handeln. Es ist daher normal, dass die Equipen etwas Zeit benötigen, um sich zu finden und Automatismen einzuüben. Ein gutes Beispiel ist auch die U21 des FC Luzern, die noch im Sommer souverän in der Promotion League triumphiert hat, und jetzt mit einer beinahe ausgeglichenen Bilanz im hinteren Tabellenmittelfeld liegt.
Sollten also die U21-Teams im Saisonverlauf noch zusetzen, dürfte sich der Abstiegskampf richtig zuspitzen. Vor dem genannten Trio am Tabellenende liegt der FC Bulle und die beiden ambitionierten Clubs aus Kriens und Rapperswil-Jona. Während an der Spitze derzeit wenig für einen Zusammenschluss in der Tabelle spricht, könnte es genau zu diesem im Kampf um den Klassenerhalt kommen. Rückt alles bis zur Winterpause näher zusammen, werden die Karten im Frühjahr komplett neu gemischt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Biel-Bienne | 17 | 14 | 36 | |
2 | SC Kriens | 17 | 10 | 32 | |
3 | FC Breitenrain | 17 | 8 | 30 | |
4 | FC Basel II | 16 | 9 | 29 | |
5 | FC Rapperswil-Jona | 17 | 9 | 29 | |
6 | FC Bulle | 17 | 1 | 27 | |
7 | Vevey-Sports | 16 | 0 | 24 | |
8 | FC Zürich II | 17 | 8 | 24 | |
9 | FC Luzern II | 17 | -1 | 23 | |
10 | FC Grand-Saconnex | 17 | 6 | 22 | |
11 | BSC Young Boys II | 15 | -1 | 21 | |
12 | SC Bruhl St Gallen | 17 | -11 | 21 | |
13 | SC Cham | 17 | -5 | 20 | |
14 | FC Baden | 17 | -9 | 17 | |
15 | FC Lugano II | 16 | -11 | 16 | |
16 | FC Bavois | 17 | -3 | 16 | |
17 | SR Delemont | 17 | -8 | 15 | |
18 | FC Paradiso | 16 | -16 | 12 |