Die Luft für Hans Aemisegger, Präsident des Aargauischen Fussballverbandes (AFV), wird immer dünner. Loris Benito und Diego Benaglio, die zwei Aushängeschilder im Aargau schlechthin, wollen per sofort und bis auf weiteres nicht mehr Botschafter des Verbandes sein. Das berichtet die «Aargauer Zeitung».
Schon in den letzen Wochen kamen pikante Details über Aemisegger ans Licht. So soll der Präsident beispielsweise einen Auftrag über 50'000 Franken für einen AFV-Werbefilm an seinen Sohn vergeben haben. Durch die Vetterliwirtschaft und seinem «diktatorischen Führungsstil», wie es die «AZ» nennt, habe Aemisegger angesehene Mitarbeiter vergrault. So reichten Ende Februar Geschäftsführer Hannes Hurter und sein Stellvertreter Jonas Manouk die Kündigung ein. Ein weiterer Mitarbeiter wechselte zudem zum FC Aarau, offenbar hielt auch er es nicht mehr unter Aemiseggers Herrschaft aus.
Nun könnte es für den Präsidenten knüppeldick kommen. Gemäss «AZ» stehe eine ausserordentliche Delegiertenversammlung bevor. Ein Grossteil der 85 Vereine aus dem Aargau sei mit der Führung nicht mehr zufrieden. Auf der Traktandenliste stehen demnach zwei Themen: die mögliche Abwahl von Aemisegger und der Widerruf der Kündigungen von Hurter und Manouk.
«Es tut weh»
Aemisegger und sein Vize Luigi Ponte haben sich noch nicht konkret geäussert. Auch gegenüber BLICK nimmt die Führung zu den Vorwürfen zumindest vorerst keine Stellung. Ponte lässt aber Folgendes ausrichten: «Die Abgänge von Loris Benito und Diego Benaglio tun mir weh. Solche Aushängeschilder sind enorm wichtig für den AFV. Wir müssen definitiv über die Bücher.»
Noch Anfangs März stellte Präsident Aemisegger gegenüber der «AZ» klar, dass ein Rücktritt «kein Thema» sei. Ob er bald dazu gezwungen wird? Die Abgänge der Botschafter Benito und Benaglio sind jedenfalls ein klares Zeichen, das nicht einfach ignoriert werden kann. (mam)