«Playoffs? Warum nicht?»
Die grosse Modus-Diskussion: Jetzt sprechen die Bosse!

BLICK-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz fordert Playoffs im Fussball, um die Liga spannender zu machen. Das sagen die Klub-Bosse zum revolutionären Vorschlag. Von der Fussball-Redaktion.
Publiziert: 04.11.2015 um 10:04 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 17:03 Uhr
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Mit welchem Modus soll künftig in der Super League gespielt werden?
Foto: Keystone

Ruedi Stäger (Präsident FC Luzern)

«Die Ligaspiele spannender zu gestalten und damit attraktiver für Zuschauer, ist sicher eine zentrale Herausforderung. Früher stieg die Spannung stets im Strichkampf. Der exakte Modus rund um die Playoffs müsste wohlüberlegt sein. Mehr Attraktivität müsste zwangsläufig auch zu mehr Zuschauern führen. Zu bedenken wären auch die finanziellen Folgen für jene Teams, die früh ausscheiden. Und ganz klar: Ein neues System sollte uns international nicht schwächen.»

Ancillo Canepa (Präsident FC Zürich)

«Bei der Wahl des Modus müssen sportliche, wirtschaftliche und auch logistische Kriterien und Rahmenbedingungen berücksichtigt werden. Die Liga hat sich verschiedentlich mit dem Modus beschäftigt. Aber der Teufel liegt in den vielen Details, die eine Modusänderung mit sich bringen würde. Objektiv betrachtet ist der heutige Modus der fairste aller Alternativen.»

Christian Constantin (Präsident FC Sion)

«Playoffs? Warum nicht? So, wie sich die Meisterschaft im Moment darstellt, ist sie weder für Basel interessant noch für die Gegner. Also für niemanden! Warum also dieser Idee nicht nachgehen?»

Dölf Früh (Präsident FC St. Gallen)

«Ich glaube nicht, dass Playoffs den Reiz der Meisterschaft erhöhen würden. Nach 36 Spielen hat sich verdient eine Mannschaft durchgesetzt, und eine muss absteigen. Wenn man sieht, wie dicht es in der Liga im Kampf um die europäischen Plätze und im Abstiegskampf zu- und hergeht, ist auf jeden Fall für Spannung gesorgt. Die Dominanz des FCB müssen die Klubs anders kompensieren als mit Playoffs. Basel hat sich die Führungsrolle hart erarbeitet und thront derzeit zu Recht über den anderen Klubs. Das sollte Ansporn genug sein.»

Markus Lüthi (Präsident FC Thun)

«Keine Idee sollte man ungeprüft lassen. Dies muss im Kreise der Liga-Präsidenten stattfinden. Die heutige Lösung ist gut und funktioniert vorbehaltlos, eine Besserung dazu müsste genau geprüft werden. Anderseits ist die heutige Regelung ein reales Abbild der Leistung. Der Cup hilft für Überraschungen.»

Bernhard Heusler (Präsident FC Basel)

«Unser aktueller Vorsprung ist nur eine Momentaufnahme. Man sollte nie aufgrund von Momentaufnahmen Grundsatzentscheide fällen. Und im Fussball kann es sehr schnell gehen. Die vergangenen zwölf Jahre seit Einführung der 10er-Liga haben gezeigt, dass die Meisterschaft oft erst am letzten Spieltag entschieden wurde. Ich kann mich gut erinnern, weshalb man damals nach einer Einführung der 10er-Liga gelechzt hat. Für Klubs mit kleineren Budgets hatte der Strich teils verheerende Konsequenzen. Im Herbst musste volles Risiko eingegangen werden, Nachwuchsspieler erhielten keine Chance, weil eine Nichtqualifikation in der zweiten Saisonhälfte sportlich und wirtschaftlich dramatische Folgen hatte.»

Ruth Ospelt (Präsidentin FC Vaduz)

«Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass neue Vorschläge diskussionswürdig sind. Ob sie umsetzbar und gewünscht sind, zeigt sich dann ja in der Regel.»

Angelo Renzetti (Präsident FC Lugano)

«Ich finde die Meisterschaft nicht langweilig. Schliesslich geht es nicht nur um den Titel. Mehrere Teams kämpfen um den Abstieg, mehrere Teams kämpfen um einen Platz in Europa. Die Playoffs wären hingegen dann nur noch eine Lotterie und ein zu grosses Risiko für jene Teams, die während des ganzen Jahres konstant gut arbeiten.»

Manuel Huber (Sportchef GC)

«Dieser Vorschlag muss auf Liga- und nicht auf Klub­Ebene besprochen werden. Entsprechend kann ich kein Statement dazu abgeben.»

Werner Müller (Präsident YB)

«Grundsätzlich sind wir offen für alle sinnvollen Massnahmen, welche die Liga sportlich und wirtschaftlich attraktiver machen. Wichtig ist, dass es keine Aufstockung gibt; zehn Teams in der Super League sind für die Schweiz das richtige Modell. Ein anderer Ansatz wäre, bei der Infrastruktur und den Rahmenbedingungen den Hebel anzusetzen: Es gibt in Bezug auf die Qualität der Rasen extrem grosse Unterschiede, insbesondere in den Wintermonaten.»

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