Trotz langer Überzahl klar verloren

Schiri-Pech und ein spanischer Denkzettel für die Nati

Tobias Wedermann, Lucas Werder, Yannick Peng und Toto Marti

Die Fussball-Nati verliert auch ihre zweite Nations-League-Partie. Und wie schon gegen Dänemark sorgt die Leistung des Schiedsrichter-Gespanns erneut für Diskussionen. Gleich zwei Goals werden der Schweiz bei der 1:4-Niederlage gegen Spanien im Stade de Genève aberkannt.

Bei Omeragics Treffer in der siebten Minute kommt der bosnische Referee Peljto nach dem Videostudium zum Schluss, dass bei der Torentstehung ein Handspiel von Freuler vorlag. Aus nächster Nähe fliegt Freuler dabei der Ball an den Arm. Das Gleiche passiert in der Nachspielzeit der ersten Hälfte im spanischen Strafraum auch Yamal. Hier taxiert Peljto das Handspiel als nicht strafwürdig.

Amdouni jubelt nach dem Seitenwechsel bereits über das 2:2, als der Unparteiische anzeigt: Vargas' Corner soll bei seinem Flug in den Sechzehner hinter die Grundlinie geraten sein. Bitter für das Yakin-Team, das ohne die gesperrten Xhaka und Elvedi auskommen muss. Zudem fällt Widmer nach dem Warm-up aus.

Spanien, der amtierende Europameister, schiesst zwei schnelle Tore. Wobei Fabian Ruiz' 2:0 ein Foul von Yamal an Aebischer vorausgeht. Der Schubser des Youngsters wird von Peljto und dem deutschen VAR Dankert nicht bemerkt.

Immerhin: Le Normands Notbremse in der 20. Minute gegen Embolo hat korrekterweise einen Platzverweis zur Folge. Den anschliessenden Freistoss zimmert Amdouni an die Latte. Der Stürmer von Benfica ist es dann auch, welcher vor der Pause für die Nati auf 1:2 verkürzt.

Trotz Überzahl gelingt es der Schweiz in der zweiten Halbzeit nicht, sich Grosschancen für einen möglichen Ausgleich herauszuspielen. Ernüchternd, auch weil die Spanier ganz zum Schluss noch zwei weitere Tore erzielen.

4. Minute, Joselu, 0:1. Yamal vernascht Freuler und flankt ins Zentrum. Im Rücken von Wüthrich köpfelt Joselu den Ball offenbar mit vollem Umfang hinter die Linie. Kobels – eigentlich grossartige – Rettungstat kommt zu spät.

13. Minute, Fabian Ruiz, 0:2. Williams tanzt Wüthrich aus und schiesst. Kobel pariert mit den Beinen. Den Abpraller verwertet der mitgelaufene Fabian Ruiz problemlos.

41. Minute, Zeki Amdouni, 1:2. Vargas' Corner verlängert Embolo auf den zweiten Pfosten. Dort geniesst Amdouni sämtliche Freiheiten und schiebt aus kurzer Distanz volley ein.

77. Minute, Fabian Ruiz, 1:3. Ferran Torres erläuft sich den langen Ball seines Goalies Raya. Omeragic kommt nicht hinterher. Den Pass in die Mitte vollendet Fabian Ruiz per Direktabnahme ins lange Eck.

80. Minute, Ferran Torres, 1:4. Ein Zuspiel von Joselu und schon stürmt Ferran Torres alleine auf Kobel zu. Die Schweizer Abwehr hat sich in Luft aufgelöst und Kobel ist letztlich chancenlos.

Doppeltorschütze Fabian Ruiz bei den Spaniern. Starke Leistung im Mittelfeld, kaltschnäuzig vor dem Tor. Der PSG-Spieler sticht im Starensemble des Europameisters klar heraus.

Startelf-Comeback in seiner Heimat: Von Denis Zakaria hat man sich vor der Partie deutlich mehr versprochen. Als Xhaka-Ersatz bleibt er blass, ist besonders in der Anfangsphase gar nicht ins Spiel gekommen und kann dem Spiel nicht den gewünschten Stempel aufdrücken.

Als wäre der Rasen im Stade de Genève nicht schon ohnehin in einem schlechten Zustand, schüttet es in Genf den ganzen Tag wie aus Kübeln. Schon vor Anpfiff sind auf dem Platz grössere Wasserlachen zu erkennen.

Irfan Peljto (Schiedsrichter), Senad Ibrisimbegovic (Assistent), Davor Beljo (Assistent), Bastian Dankert (VAR). Wie schon vor drei Tagen in Kopenhagen wird die Nati nicht gerade bevorteilt. Ob der Ball beim 0:1 tatsächlich über der Linie ist? Zumindest fraglich. Der Schubser von Yamal gegen Aebischer vor dem 0:2? Wird sowohl vom bosnischen Schiedsrichter als auch vom VAR übersehen. Und auch ein Handspiel des Supertalents im Strafraum bleibt kurz vor der Pause ebenfalls ungeahndet. Torlinientechnik und eine kalibrierte Offsidelinie gibt es in Genf übrigens nicht.

26'265 Fans sorgen im Stade de Genève für eine richtige Atmosphäre. Weil sich auch zahlreiche spanische Anhänger unter das Publikum gemischt haben, wird bei allen fünf Toren lautstark gejubelt.

Die nächsten zwei Nati-Termine sind im Oktober. Auswärts in Leskovac heisst der dritte Nations-League-Gegner am 12.10. Serbien, danach folgt am 15.10. in St. Gallen die Revanche gegen Dänemark.

Liga A, Gruppe 1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Portugal	6	8	14
	2	Kroatien	6	0	8
	3	Schottland	6	-1	7
	4	Polen	6	-7	4

Liga A, Gruppe 2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Frankreich	6	6	13
	2	Italien	6	5	13
	3	Belgien	6	-3	4
	4	Israel	6	-8	4

Liga A, Gruppe 3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Deutschland	6	14	14
	2	Niederlande	6	6	9
	3	Ungarn	6	-7	6
	4	Bosnien und Herzegowina	6	-13	2

Liga A, Gruppe 4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Spanien	6	9	16
	2	Dänemark	6	2	8
	3	Serbien	6	-3	6
	4	Schweiz	6	-8	2

Liga B, Gruppe 1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Tschechien	6	1	11
	2	Ukraine	6	0	8
	3	Georgien	6	1	7
	4	Albanien	6	-2	7

Liga B, Gruppe 2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	England	6	13	15
	2	Griechenland	6	7	15
	3	Irland	6	-9	6
	4	Finnland	6	-11	0

Liga B, Gruppe 3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Norwegen	6	8	13
	2	Österreich	6	9	11
	3	Slowenien	6	-2	8
	4	Kasachstan	6	-15	1

Liga B, Gruppe 4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Wales	6	5	12
	2	Türkei	6	3	11
	3	Island	6	-3	7
	4	Montenegro	6	-5	3

Liga C, Gruppe 1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schweden	6	15	16
	2	Slowakei	6	5	13
	3	Estland	6	-6	4
	4	Aserbaidschan	6	-14	1

Liga C, Gruppe 2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Rumänien	6	15	18
	2	Kosovo	6	3	12
	3	Zypern	6	-11	6
	4	Litauen	6	-7	0

Liga C, Gruppe 3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Nordirland	6	8	11
	2	Bulgarien	6	-3	9
	3	Belarus	6	-1	7
	4	Luxemburg	6	-4	3

Liga C, Gruppe 4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Nordmazedonien	6	9	16
	2	Armenien	6	-1	7
	3	Färöer	6	-1	6
	4	Lettland	6	-7	4

Liga D, Gruppe 1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	San Marino	4	2	7
	2	Gibraltar	4	1	6
	3	Liechtenstein	4	-3	2

Liga D, Gruppe 2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Moldawien	4	4	9
	2	Malta	4	0	7
	3	Andorra	4	-4	1