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Salzburg-Stürmer Noah Okafor ist zurzeit so effizient wie nie.

Foto: keystone-sda.ch

Michael Wegmann

Noah Okafor war der grosse Abwesende bei den beiden 2:1-Siegen in der Nations League gegen Spanien und Tschechien. Der 22-jährige Shootingstar von Red Bull Salzburg musste wegen eines entzündeten Weisheitszahns passen. Eigentlich wollte er ihn in der Nati-Pause ziehen lassen, doch daraus wurde nichts. Okafor zu Blick: «Wegen der Entzündung wurde ich krank und hatte vier Tage relativ hohes Fieber. Man hat mir deshalb davon abgeraten, den Zahn ziehen zu lassen.»

Mittlerweile gehts Okafor besser. Der Zahn soll nun nach der WM in Katar gezogen werden. Ein Termin, auf den sich Okafor nicht wirklich freut. «Als Kind hatte ich immer ein wenig Angst vor Zahnärzten. So ein mulmiges Gefühl ist bis heute geblieben.»

«Die Siege geben uns noch mehr Selbstvertrauen für die WM»

Er verfolgt vor dem TV, wie seine Nati-Kollegen erst den Spaniern am Samstagabend und dann den Tschechen am Dienstagabend den Zahn ziehen. «Ich habe zu Hause auf dem Sofa mitgefiebert und mich sehr über die Siege gefreut. Das ist meine Mannschaft, ich war voll dabei, auch wenn ich nicht auf dem Platz stehen durfte.»

Die positiven Resultate seien nicht nur bezüglich des Ligaerhalts in der Nations League sehr wichtig, sagt Okafor. «Diese zwei Siege geben uns nun noch mehr Selbstvertrauen für die WM.» Ziele für Katar? «Wir haben ein sehr gutes Team. Wenn wir ein wenig Match-Glück haben und alles reinhauen, kommen wir weiter. Die Achtelfinals überstehen, wäre top. Dann schauen wir weiter.»

Wie man absoluten Weltklasse-Teams Paroli bietet, zeigen er und seine Teamkollegen von Red Bull Salzburg bisher in der Champions League. Zum Start in die Königsklasse knöpfen die Bullen Chelsea und Milan ein 1:1 ab. Zweimal heisst der Torschütze Okafor. Vor allem sein 1:0 gegen Milan verblüfft, ein technisches Kabinettstückchen mit Doppeltunnel. Von solchen Spielen und solchen Toren habe er schon als Kind immer geträumt, «aber das Wichtigste sind die Resultate: Ein 1:1 gegen Chelsea und ein 1:1 gegen Milan ist ein guter Start. Jetzt müssen wir versuchen, gegen Dinamo Zagreb an diese Leistungen anzuknüpfen. Das wird ein weiteres grosses Spiel, unser Ziel sind die drei Punkte.»

«Jetzt bin ich selbst im Panini-Album!»

Sitzt er grad nicht mit Zahnschmerzen auf dem Sofa, liefert Okafor seit Wochen Top-Auftritte auf dem Fussballplatz ab. Kein Wunder, ist er auf der Wunschliste diverser grosser Klubs. «Ich schaue nicht gross, was alles geschrieben wird. Ich konzentriere mich auf Red Bull Salzburg und gebe hier Vollgas.»

Als Bub träumte er einst von der Bundesliga oder von der Premier League. Sein grösster Traum war aber immer eine WM-Teilnahme. Bleibt er fit, geht dieser in einigen Wochen in Erfüllung. Quasi täglich wird er daran erinnert, weil er zurzeit wieder wie früher «Panini-Bildli» sammelt. «Als Bub habe ich wie ein Verrückter gesammelt, jetzt bin ich selber im Album. Das ist schon ein spezielles Gefühl, es kommen viele Kindheitserinnerungen hoch.»

Die Schweiz hat er schon voll, sich selbst gar drei- oder viermal doppelt. «Ein Bildli von mir habe ich meiner Mutter gegeben», sagt er und lacht.

Okafor freut sich wie ein kleines Kind auf die WM, noch ist es aber nicht soweit. «Jetzt stehen erst noch ein paar intensive Wochen mit Red Bull Salzburg an. Ich bin körperlich und mental topfit. Ich hoffe, dass ich gesund bleibe …»