Foto: TOTO MARTI

Yann Sommer über die letzten Tage
«Das ist das, was mich genervt hat»

Yann Sommer (30) redet über die Captain-Frage – und spricht über die Ansprüche seiner Mitspieler: «Es gibt nichts zu diskutieren.»
Publiziert: 09.09.2019 um 11:42 Uhr
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Yann Sommer hat die ständige Captain-Frage satt.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni und Max Kern

Yann Sommer, wie erlebten Sie die Nati mit diesen zwei Spielen in Irland und gegen Gibraltar?
Yann Sommer:
Es gab ein paar Nebenschauplätze diese Woche, die anstrengend waren. Natürlich will man das verhindern und versucht, es als Mannschaft nicht zuzulassen. Wir haben aber solche Nebenschauplätze nun in den letzten Jahren oft erlebt. Wir müssen jetzt alle wieder auf einen Weg kommen und nach vorwärts schauen.

Was gibt Ihnen die Zuversicht, dass die Nebenschauplätze verschwinden?
Ich schaue sehr positiv in die Zukunft. Ich sehe intern in der Mannschaft, dass sie zwäg ist, dass wir gut miteinander umgehen.

Vor der EM 2016 setzte Vladimir Petkovic Granit Xhaka in der Hierarchie vor Sie, stufte Sie zurück. Warum haben Sie damals nichts gesagt?
Ich kann Ihnen ganz allgemein zu dieser Captain-Sache meine klare Meinung sagen: Vladimir Petkovic hat nach der WM eine klare Hierarchie festgelegt. Stephan Lichtsteiner ist Captain und Granit Xhaka sein Stellvertreter.

Er hat keine neue Hierarchie festgelegt nach der WM 2018, zumindest hat er es nicht öffentlich kommuniziert.
Lichtsteiner ist Captain, Xhaka Stellvertreter. Das wissen wir alle. Dazu gibt es nichts zu kommentieren. Es ist aber auch normal, wenn die besten 20, 30 Fussballer im Land zusammenkommen, die in ihren Vereinen Leistung zeigen und Leader und vielleicht sogar Captain sind, dass da Ansprüche sind. Das ist völlig normal. Dass es ausserhalb auch andere Meinungen gibt, ist ebenso normal. Aber im Moment gibts nichts zu diskutieren. Das ist das, was mich ein bisschen genervt hat. Es gibt keine Debatte. Lichtsteiner ist Captain, Granit sein Stellvertreter.

Persönliche Eitelkeiten gibt es trotzdem. Wir von BLICK wissen, wann wir an der Grenze der Berichterstattung sind. Im Moment sind wir nicht mal im Ansatz darüber.
Das habe ich auch nie behauptet. Es waren auch Themen, die man diskutieren darf.

Aber nochmals, 2016 waren Sie Captain Nummer 4 hinter Inler, Lichtsteiner und Behrami. Nach Inlers Weggang wurden Sie stillschweigend zurückgestuft – die neue Hierarchie hiess Lichtsteiner, Behrami, Xhaka.
Ganz ehrlich: Nummer 4 der Captains? Ich fühle mich allgemein als Leader für diese Mannschaft. Ob ich Captain bin oder nicht.

Petkovic zog seine Hierarchie danach durch, dann wären Sie heute Captain.
Am Schluss entscheidet der Trainer, wie er die Hierarchie haben will. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Shaqiris Ärger können Sie also nicht verstehen?
Ich will gar nicht über einzelne Spieler reden. Wir haben mit Stephan Lichtsteiner einen guten Captain und mit Granit Xhaka einen guten Vize.

In der «SonntagsZeitung» stand, dass Xherdan Shaqiri vor versammelter Runde Vladimir Petkovic wegen der Captain-Frage angegangen sei.
Es stimmt absolut nicht. Über solche Sachen müssen wir doch nicht reden, das ist absoluter Quatsch.

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