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Rebes schiesst Andorra zum 1:0 gegen Ungarn, dem ersten Pflichtspiel-Sieg seit 2004 (1:0 gegen Mazedonien).

Foto: PASCAL PAVANI

Martin Arn

BLICK: Sie haben den Siegtreffer gegen Ungarn geschossen: Was bedeutete dieser Sieg für Sie, für das Land?
Marc Rebes Ruiz: Sehr viel. Wir hatten seit 13 Jahren kein Spiel mehr gewonnen. Und dann schlagen wir ausgerechnet die Ungarn, die bei der EM noch sehr überzeugend gespielt hatten. Man kann sagen, dass es ein historischer Moment war. Nicht wegen meines Tors, sondern wegen unserer Mannschaftsleistung. Hätten wir das Spiel verloren, dann würde auch keiner mehr über diesen Treffer reden.

Hat sich seither etwas verändert für Sie?
Ich werde ziemlich oft darauf angesprochen, ja. Aber ich gehe dennoch jeden Tag weiterhin meiner Arbeit nach.

Sie sind nicht Profi?
Nein, ich trainiere viermal pro Woche. Daneben arbeite ich im Lager einer grossen Autofirma.

Wie muss Andorra gegen die Schweiz spielen, um eine Chance zu haben?
Mit höchster Konzentration. Es geht gegen solche Topmannschaften wie die Schweiz oder Portugal alles sehr schnell. Wir müssen solidarisch verteidigen, kämpfen, diszipliniert spielen, so wenig Fehler wie möglich machen.

Aber gegen uns schiessen Sie kein Tor, oder?
Vielleicht schon (lacht). Aber es wird schwierig. Das Resultat ist allerdings nicht das Wichtigste für uns. Was wirklich zählt, ist die Leistung des Teams und ob wir alles gegeben haben.

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Katastrophale Bilanz: Minus 237

Aufgepasst, Schweizer Nati. Dieses Jahr läuft es Fussball-Zwerg Andorra richtig rund. Dank dem Sensations-Sieg gegen EM-Achtelfinalist Ungarn im Juni spielt Andorra am Donnerstag in St. Gallen nicht als Gruppenletzter. Die Rote Laterne hängt nach dem ersten Andorra-Sieg in einem Quali-Spiel nach 13 Jahren Pause in Lettland – dem Nati-Gegner vom Sonntag.

Auch in der Fifa-Weltrangliste wirkte sich der Sensationssieg aus: Andorra ist bis auf Platz 129 hochgeklettert. Vor einem Jahr standen die Pyrenäen-Kicker noch auf Rang 203.

Aber da gibts eben eine Statistik, die Andorra doch wieder ganz klein werden lässt: Die Auswärtsstatistik. Im Nationalstadion von Andorra-la-Vella lassen die Amateure mit ihrer Defensivtaktik die Gegner regelmässig verzweifeln – siehe der Schweizer Knorz-Sieg letzten Oktober (2:1). Kanterniederlagen hat Andorra zu Hause seit Jahren nicht mehr kassiert.

So stark die Hobby-Truppe daheim ist, so schwach ist sie aber auswärts. Seit der Gründung der Nati 1996 kassiert sie ausserhalb des Mini-Staates im Schnitt 4,7 Tore pro Spiel. Die Tordifferenz auf fremden Plätzen in 55 Spielen: Minus 237! Nur 21 Auswärtstore hat Andorra seit 1996 geschafft. Zwei davon reichten letzten Februar in San Marino aber für den ersten und einzigen Auswärtssieg. Es ist bisher eben doch das Jahr von Fussball-Zwerg Andorra.

WM-Quali Gruppe A