Übrigens – die SonntagsBlick-Kolumne
Murat allein zu Hause

Murat Yakin stolpert auch über seine Vorgesetzten. Die Kolumne von Reporter Felix Bingesser.
Publiziert: 22.10.2023 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2023 um 09:48 Uhr
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Nati-Trainer Murat Yakin wird mittelfristig keine Zukunft haben. Warum?
Foto: TOTO MARTI
Blick_Portrait_2631.JPG
Felix BingesserReporter Sport

Ich mag Murat Yakin. Seine schon fast aufreizende Gelassenheit. Seinen Hedonismus. Diesen Hang zur Leichtigkeit und zu den Schönheiten des Lebens. Die Gabe, in den meisten Fällen Aufwand und Ertrag in ein geradezu perfektes Verhältnis zu setzen. Erfolg mit Genuss.

Das mögen nicht die typischen Charakterzüge in diesem Land der strebsamen Schaffer sein, in dem der Volksmund sagt, dass es ohne Fleiss keinen Preis und keinen Erfolg gibt.

Lockerheit? Arbeit!

Yakin hätte mit seinen Anlagen und seinem Talent schon als Spieler mehr aus seinen Möglichkeiten machen müssen. Sagen einige. Aber er selber ist keiner, der hadert und zweifelt.

«Muri» hat eine schwierige Jugend. Er muss schon sehr früh viel Verantwortung übernehmen. Er ist der Ersatzvater für Hakan. Geht an die Elternabende seines kleinen Bruders, obwohl er noch selber ein Kind ist. Das prägt. Ihn kann so schnell nichts erschüttern. 

Und er macht zu Beginn seiner Amtszeit vieles richtig. Er bringt mit seiner offenen und zugänglichen Art die Mannschaft nach dem Kühlschrank Petkovic wieder näher zu den Fans.

Aber jetzt kocht die Volksseele, nachdem die Blamagen zum Programm geworden sind. Der Wind hat definitiv gedreht.

Warum scheitert Yakin und wird mittelfristig keine Zukunft als Nationalcoach haben? 

In erster Linie hat er die Strömungen im Team und die Dimension des Zwists mit Leithammel Granit Xhaka zu spät erkannt. Er hat die Kabine schleichend verloren. Und wird dann bei der Aufarbeitung des Konflikts von seinen duckmäuserischen Vorgesetzten auch noch im Stich gelassen.

Der Verbandspräsident Dominique Blanc und Natiboss Pierluigi Tami sind in der heiklen Phase Grüss-Gott-August. Zeigen keine Kante und stärken dem Coach nie konsequent den Rücken. Sie lassen ihn am ausgestreckten Arm verhungern.

Zu Beginn seiner Amtszeit haben sie Yakin noch gehuldigt und liessen sich willfährig vor seinen persönlichen PR-Karren spannen. Offizielle Medienkonferenzen des Fussballverbands aus der «Yakin-Arena» haben niemanden gestört.

Man darf gespannt sein, ob die Trennung von Yakin dann auch aus der «Yakin-Arena» kommuniziert wird.

In zweiter Linie scheitert Yakin daran, dass die Mannschaft längst nicht mehr so gut ist, wie sie selber glaubt. Torhüter Sommer hat seine Aura in München verloren. Viele andere der «goldenen Generation» sind auf dem absteigenden Ast. Einen internationalen Topstürmer haben wir immer noch nicht. Und wenn dann die defensive Stabilität noch verloren geht, ist der Scherbenhaufen da. 

Kommt jetzt Favre? Er ist ein Fussballprofessor, der ein Team formen kann. Aber hat er auch die Kritikfähigkeit, die Ruhe und Gelassenheit für diesen Job?

Dass es mit einem Fussballprofessor auch bei einer Nationalmannschaft funktionieren kann, zeigt Ralf Rangnick mit den aufstrebenden Österreichern. Die haben uns längst überholt und haben auch hinsichtlich der EM-Endrunde in Deutschland bessere Perspektiven. Eine Endrunde, die auch die Schweiz nicht verpassen wird. Da kann sie sich noch so viel Mühe geben. 

Der tröstliche sonntägliche Gedanke: Zum Glück beginnt bald die Skisaison. Da haben wir die Österreicher im Griff.

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Niederlande
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Bosnien und Herzegowina
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Dänemark
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Georgien
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Griechenland
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Slowenien
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Montenegro
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Kosovo
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