Sutter erstmals seit 14 Jahren nicht bei Nati
«Es wird ein komisches Gefühl sein»

Alain Sutter (50) schaut sich erstmals seit 14 Jahren ein Nati-Spiel zuhause an. Das Gespräch über Wehmut, den Erfolg mit St. Gallen und Schweinebraten.
Publiziert: 21.03.2018 um 17:54 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:45 Uhr
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Ungewohntes Gefühl: Alain Sutter schaut sich zum ersten Mal seit 14 Jahren ein Nati-Match zuhause im Fernseher an.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni

Alain Sutter, wo schauen Sie sich das Nati-Spiel am Freitag an?
Alain Sutter: Wahrscheinlich zuhause im Aargau, zum ersten Mal seit 14 Jahren vor dem eigenen Fernseher. Es wird ein komisches Gefühl sein.

Erinnern Sie sich an das letzte Länderspiel zuhause vor dem TV?
Nein... Vorher wohnte ich auf Mallorca und sah die Spiele nicht. Davor war ich Fussballer. Ich bin aber gespannt auf die neue Perspektive. Es wird ein bisschen Wehmut dabei sein, denn ich habe diesen Job als Experte sehr gern gemacht.

Darf Ihre Frau während des Spiels ihre Kommentare abgeben?
Selbstverständlich. Ich bin nicht fanatisch vor dem TV. Es hilft nichts, wenn Du hyperventilierst und die Hälfte nicht wahrnimmst.

Was fehlt Ihnen vom Schweizer Fernsehen?
Die gute Stimmung im Team, vor Ort mit den Journalisten, die schöne Atmosphäre im Stadion. Und die vielen guten Gespräche nach der Partie.

Wie sehen Sie die Nati sportlich?
Es ist eine sehr gute Mannschaft, die jetzt reif ist, einen Viertelfinal in einem grossen Turnier zu erreichen. Vielleicht auch bei der WM.

Die Knacknuss ist Haris Seferovic, der seit November bei Benfica nie von Anfang an spielte. Kann er Stammspieler sein?
Ich glaube, er wird, ja. Es ist immer so, je länger du nicht spielst, desto schwieriger wirds mit dem Rhythmus. Ich denke, Vladimir Petkovic ist sich der Problematik bewusst. Aber wenn man die letzten Nati-Spiele anschaut, war Seferovic ein wichtiges Puzzle-Teil. Ich glaube nicht, dass Petkovic ihn aussortiert, sondern eher aufstellt.

Wer ist der nächste Nationalspieler des FC St. Gallen?
Es wäre schön, hätten wir bald wieder einen. Aber diesen Rucksack möchte ich keinem aufladen.

Was mögen Sie eigentlich lieber: Hund oder Katze?
Ich habe heute einen Hund, früher Katzen. Ich mag beides. Und mit meinem Hund im Wald zu spazieren, gibt mir einen schönen Ausgleich.

Sie sagten einst in einem Interview, Sie wären am liebsten Dompteur von Raubkatzen geworden.
Das muss aber ein ganz altes Interview sein... (lacht)

Der Hund Ihres Trainers hat eine Katze totgebissen, der Katzenhalter soll dann auf den Hund eingestochen haben. Das provozierte bissige Reaktionen zwischen Hunde-Fans und Katzenliebhabern.
Ich habe mich nicht allzu tief mit der Geschichte beschäftigt.

5 Siege in Serie: Was machen Sie beim FC St. Gallen gerade so gut?
Wir sind stilsicher, stehen defensiv sehr gut und vorne sind wir unglaublich effizient. So kippen die ganz engen Spiele auf unsere Seite.

Haben Sie sich bei Murat Yakin nach dem 2:1-Sieg für den Transfer von Runar Sigurjonsson bedankt?
Ich habe Murat nicht gesehen... Aber ich bin froh, dass Runar bei uns spielt.

Yakin empfand ihn als Problemspieler.
Ich habe Runar als ruhigen Menschen kennengelernt. Allerdings mit einem starken Charakter. Er geht seinen Weg, wenn er etwas für richtig hält. Ein gestandener Mann.

Behalten Sie ihn im Sommer?
Wir haben eine Kauf-Option.

Und Cedric Itten, der von Basel ausgeliehen ist?
Ich werde alles probieren, dass er über den Sommer hinaus bei uns bleibt und mit Basel sicher das Gespräch suchen. Aber wenn der FCB ihn zurückhaben will, haben wir keine Chance. Es kann nur zustande kommen, wenn Cedric unbedingt bei uns bleiben will.

Der Erfolg ist insofern erstaunlich, weil Sie mit Trainer Giorgio Contini das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben.
Wir sind gar nicht so weit auseinander, wie es von aussen manchmal dargestellt wird. Wenn wir zusammen reden, sind wir nahe.

Psychologisch haben Sie bestimmt eine andere Herangehensweise. Zum Beispiel hört man, dass er mit Nassim Ben Khalifa kein Wort mehr geredet habe. Und Sie ihn in Einzelgesprächen stark gemacht hätten.
Auch das ist schwierig zu sagen, so schwarz-weiss. Es war eine schwierige Situation, ich kam neu und Giorgio hatte Ben Khalifa schon länger um sich herum. Als Ben Khalifa und Tafer nicht im Aufgebot waren, wusste ich, dass ich mit ihnen reden muss. Weil es menschlich schwer ist, so etwas zu verdauen.

In Basel bekam Ben Khalifa eine Chance – und spielte plötzlich gross auf.
Während Roman Buess gesperrt war. Er, der Garant für Tore in der Hinrunde, ist seither plötzlich auf der Bank. Darum ist es wichtig, immer mit allen zu reden, auch mit den Ersatzspielern. Das gehört zu meinem Job.

Als Sportchef könnte man dem Trainer auch Spieler hinstellen und sagen: Mach mal. Wie ist Ihre Philosophie?
Ich werde nie dem Trainer reinreden. Das einzige ist – und das habe ich dem Trainer-Team auch so gesagt –, dass man jedem Spieler eine faire Chance geben muss, solange er bei uns unter Vertrag steht. Das erwarte ich vom Trainer, dass er nie einen Spieler abschreibt.

Wie es bei Ben Khalifa der Fall war.
Er ist ein gutes Beispiel, wie schnell es im Fussball gehen kann.

Sagen Sie den Spielern beim FC St. Gallen auch, was sie essen sollen?
Nein. Da habe ich noch andere Baustellen.

Der neue Alain Sutter ist Valentin Stocker. Er isst kein Schweinefleisch mehr.
Ich finde, es gehört dazu als Profi, sich mit dem Essen zu beschäftigen. Bei mir war das vor 20, 25 Jahren ein grosses Thema.

Als Bayern-Profi verzichteten Sie auf Fleisch.
Als Fussballprofi solltest Du dich mehrheitlich vegetarisch ernähren. Und dich so ernähren, dass Dein Körper möglichst leistungsfähig ist und so wenig Schaden wie möglich davonträgt. In der Ernährungslehre gibt es dann so viele Strömungen, aus der jeder seinen Teil rauszieht.

Und wie essen Sie heute?
Normal, nicht mehr wie ein Spitzensportler. Ausgewogen, ich esse heute alles. Nur auf Alkohol verzichte ich heute wie damals.

Bayern-Boss Uli Hoeness tobte damals: «Sutter muss nur mal ab und zu auf sein Müsli verzichten und sich einen ordentlichen Schweinebraten einverleiben.» Sie konterten: «Wie man aussieht, wenn man zuviel Schweinebraten isst, sieht man an Herrn Hoeness.»
Ich denke, auch die Bayern sind heute weiter in der Ernährungslehre als damals. Jeder, der sich heute nicht damit beschäftigt, wird heute schräg angeschaut. Früher war es umgekehrt.

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
1
Winner Ger/Ita
Winner Ger/Ita
0
0
0
Gruppe B
Mannschaft
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PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Gruppe C
Mannschaft
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PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Loser Por/Den
Loser Por/Den
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Gruppe D
Mannschaft
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1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
1
Winer Fra/Cro
Winer Fra/Cro
0
0
0
Gruppe E
Mannschaft
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1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
1
Winner Esp/Ned
Winner Esp/Ned
0
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0
Gruppe F
Mannschaft
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1
Armenien
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0
1
Ungarn
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0
1
Irland
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0
0
0
1
Winner Por/Den
Winner Por/Den
0
0
0
Gruppe G
Mannschaft
SP
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1
Finnland
Finnland
0
0
0
1
Litauen
Litauen
0
0
0
1
Loser Esp/Ned
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0
0
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1
Malta
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0
0
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1
Polen
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0
0
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Gruppe H
Mannschaft
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1
Österreich
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0
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1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
0
0
0
1
Zypern
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0
0
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1
Rumänien
Rumänien
0
0
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1
San Marino
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0
0
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Gruppe I
Mannschaft
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1
Estland
Estland
0
0
0
1
Israel
Israel
0
0
0
1
Loser Ger/Ita
Loser Ger/Ita
0
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1
Moldawien
Moldawien
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0
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1
Norwegen
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0
0
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Gruppe J
Mannschaft
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1
Belgien
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1
Kasachstan
Kasachstan
0
0
0
1
Liechtenstein
Liechtenstein
0
0
0
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
0
0
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Wales
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0
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Gruppe K
Mannschaft
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1
Albanien
Albanien
0
0
0
1
Andorra
Andorra
0
0
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1
England
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0
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Lettland
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0
0
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Serbien
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Gruppe L
Mannschaft
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1
Tschechien
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0
0
0
1
Färöer
Färöer
0
0
0
1
Gibraltar
Gibraltar
0
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1
Loser Fra/Cro
Loser Fra/Cro
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Montenegro
Montenegro
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