Suche nach Nati-Manager kurz vor dem Abschluss
Geheim-Gespräche mit diesen vier Kandidaten

Die Liga sucht den Super-Manager für die Nati. Nun gab es Gespräche mit den vier letzten Kandidaten. Was für und gegen jeden spricht.
Publiziert: 20.06.2019 um 11:31 Uhr
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Die Suche nach dem Schweizer Nati-Manager ist kurz vor Abschluss.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni und Michael Wegmann

Noch ein paar Tage und dann läuft das Mandat von Claudio Sulser (63) als Nati-Delegierter aus. Er soll durch einen Profi ersetzt werden. Vier Kandidaten sind übrig geblieben – und die Liga führte nun Geheim-Gespräche mit jedem einzelnen. Überraschend taucht dabei der Name von Pierluigi Tami neu auf der Liste auf.

BLICK sagt, was für und gegen jeden Namen spricht.

Peter Knäbel (52)

Das spricht für ihn: Er hat Erfahrung im Junioren-Fussball als SFV und FCB-Nachwuchs-Chef wie auch im Profi-Fussball als Sportchef des Hamburger SV. Er kennt den Verband und auch die Klubs sehr gut. Und als SRF-Experte kennt er auch die Medienseite sehr gut.

Das spricht gegen ihn: Er steht bei Schalke als Chef der Nachwuchs-Abteilung unter Vertrag.

Martin Andermatt (57)

Das spricht für ihn: Er war Nationalspieler, Bundesliga-Trainer bei Ulm, kennt die Schweizer Klubs und beriet zum Beispiel Hannover 96 als Verwaltungsrat. Sein Rucksack ist prall gefüllt.

Das spricht gegen ihn: Er kommt aus der Position der Schwäche in die Verhandlungen, da er derzeit ohne Job ist.

Alain Sutter (50)

Das spricht für ihn: Er ist ein Kind der Nationalmannschaft, war als Spieler an der WM 1994 eine grosse Figur. Er bewies beim FC St. Gallen, dass er keine Angst vor harten Entscheidungen hat.

Das spricht gegen ihn: Er steht beim FC St. Gallen unter Vertrag. Und Sutter polarisiert auch heute noch sehr, was im trägen Verbands-Gebilde nicht von Vorteil ist.

Pierluigi Tami (57)

Das spricht für ihn: Er kennt den SFV als ehemaliger U21-Nati-Trainer sehr gut. Machte als Trainer in der Super League einen guten Job und ist erfahren.

Das spricht gegen ihn: Er kommt aus der Position der Schwäche in die Verhandlungen, da er derzeit ohne Job ist. Er fiel nicht durch gute Kommunikation auf, auch, weil sein Deutsch nicht überragend ist. In der Nati ist die «Tessiner» Fraktion mit Vladimir Petkovic, Assistent Antonio Manicone oder Koordinator Vincent Cavin eigentlich schon zu gross.

Der neue Mann soll im Juli bestimmt werden. Der Schweizerische Fussball-Verband muss die Entscheidung der Liga dann noch absegnen. In der Vergangenheit war dies Formsache.

Das passierte seit der WM 2018

Nach dem Doppeladler-Vorfall an der WM setzte der SFV die Berater-Agentur HWH um Bernhard Heusler und Georg Heitz ein, um die Strukturen zu durchleuchten. Sie schlugen unter anderem die Schaffung eines professionellen Nati-Managers vor – und sechs Namen: Peter Knäbel, Alain Sutter, Christoph Spycher, Adrian Knup, Andres Gerber und Fredy Bickel.

Bei der SFV-Delegiertenversammlung veränderte sich die Ausgangslage. Dort wurde entschieden, dass die Liga (SFL) und nicht der SFV den neuen vollamtlichen Nati-Delegierten sucht. Spycher, Knup und Gerber hatten in der Zwischenzeit abgesagt, der Name Bickel wurde nicht weiterverfolgt, die Vorschläge Martin Andermatt und Pierluigi Tami kamen neu dazu.

Man kann nach diesen vier Gesprächen davon ausgehen, dass der neue Mann im Juli vorgestellt wird.

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