Florijana Ismaili (†24) ist im Comer See ertrunken
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Traurige Gewissheit:Florijana Ismaili (†24) ist im Comer See ertrunken

«Ich schrie verzweifelt ihren Namen»
Freundin von Ismaili schildert das Boots-Drama

Am Samstag wurde eine Touristin im Comer See als vermisst gemeldet. Gemäss Tessiner Medien handelt es sich um die Schweizer Nati-Spielerin Florijana Ismaili (24).
Publiziert: 30.06.2019 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2019 um 09:27 Uhr
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Gemäss Tessiner Medien wird Nati-Spielerin Florijana Ismaili vermisst.
Foto: Instagram
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Gemäss Tessiner Medien wird Nati-Spielerin Florijana Ismaili vermisst.
Foto: Instagram

Die Temperatur steigt auf 33 Grad. Nati-Spielerin Florijana Ismaili (24) und ihre gleichaltrige Kollegin mieten sich in Como-Dongo ein Motorboot, ein schickes sechs Meter langes Key Largo mit 40 PS. In Italien darf man so ein Boot auch ohne Bootsschein fahren. Die beiden Frauen starten kurz nach 14 Uhr. Sie fahren etwa 700 Meter weit in den See. Dann ankern sie und legen sich in die pralle Sonne. Weit über eine Stunde lang. Das vermutete der Bootsvermieter, der nicht genannt werden will, «Florijanas Freundin stand unter Schock. Sie war verzweifelt. Wir haben uns bis Mitternacht um sie gekümmert. Heute ging es ihr ein wenig besser.»

Es ist kurz vor 16 Uhr. Florijana ist heiss. Die YB-Spielerin will sich abkühlen. Sie springt kopfüber in den See. Der ist an dieser Stelle etwa 100 Meter tief. Ihre Freundin wartet. Florijana aber bleibt unter Wasser. «Vielleicht will sie mich erschrecken und taucht plötzlich auf der anderen Seite des Bootes auf», hofft noch die Freundin. Doch als die Fussballerin auch nach Minuten nicht mehr an die Oberfläche kommt, brach ihre Freundin in Panik aus: «Ich schrie verzweifelt ihren Namen.» Schliesslich wählt Ismaili Freundin 112.

Suche nach Nati-Spielerin dauert an

Innert Minuten machen sich zwei Rettungsteams der Feuerwehr von Dongo und Menaggio auf den Weg. Sie finden das dümpelnde Motorboot vor dem Strand von Musso. Während die ersten Taucher nach der Vermissten suchen, macht sich von Bergamo ein Helikopter auf den Weg. Die Suche geht bis in die Nacht und wird am Sonntagmorgen wieder aufgenommen.

«Seit 8 Uhr morgens sind wir auf den Beinen», sagt der Dienstleiter Giuseppe Camassa, «mit dem Schlauchboot fahren wir das Gebiet im Umkreis von zwei Kilometern um die Unfallstelle ab. Bislang vergebens.» Heli und Taucher stossen erst im Laufe des Tages dazu, «sie sind in einem anderen Einsatz in Mailand.» Der Comer See ist tückisch. Er hat unter der ruhigen Wasseroberfläche starke Strömungen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt. «Wir wissen noch nicht, was genau passiert ist», sagt ein Sprecher der Carabinieri, «es könnte sein, dass die junge Frau beim Sprung ins kalte Wasser einen Schwächeanfall erlitt.» Bereits gestern Abend reiste die Familie der Vermissten an. Sie will dabei sein, wenn Florijana gefunden und geborgen wird.

SFV und YB bestätigen Vermissten-Meldung

Kurz vor Sonntagmittag geben der Schweizerische Fussballverband (SFV) sowie der BSC Young Boys je eine Medienmitteilung heraus, dass sie über die Vermissten-Meldung in Kenntnis gesetzt worden seien. Sie schreiben unisono: «Wir sind sehr betroffen und haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich alles zum Guten wendet. Wir sind im engen Austausch mit den Familienangehörigen und bitten um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben machen können. Wir werden wieder informieren, sobald wir mehr wissen.»

Vor zwei Wochen bestritt sie ihr letztes Nati-Spiel

Ismaili debütierte am 16. Januar 2014 gegen Portugal für die Schweizer Nati. Zuvor hatte sie bereits Einsätze für die U17 und U19. Bei der WM 2015, zu der sich die Schweiz erstmals qualifizierte, stand sie im Aufgebot, kam aber zu keinem Einsatz. Erst vor zwei Wochen hatte sie das letzte Länderspiel bestritten.

Insgesamt hat Ismaili 33 Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft absolviert. Bei ihrem Klub, den YB-Frauen, ist sie Kapitänin des Teams. In der abgelaufenen Saison erzielte Ismaili 7 Tore und ist damit die beste Knipserin ihres Teams.

Ismaili hat albanische Wurzeln und amtet als Botschafterin des Credit Suisse Cups, der offiziellen Schweizer Schulfussball-Meisterschaft. (red)

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Deutschland
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Luxemburg
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Nordirland
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Qualifiziert
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Aserbaidschan
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