Albert Bunjaku zur Kosovo-Frage
«Super, wenn sie für uns spielen würden»

Der Schweizer Ex-Nati-Spieler Albert Bunjaku spielt schon seit zwei Jahren für den Kosovo. Folgen ihm bald Shaqiri und Xhaka?
Publiziert: 01.05.2016 um 22:03 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:34 Uhr
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Albert Bunjaku zeigt die Flagge «seines» Kosovos mit Stolz.
Foto: imago sportfotodienst
Matthias Dubach

In der ganzen Fussball-Schweiz wird heiss diskutiert. Werden unsere Nati-Stars Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Valon Behrami und Shani Tarashaj nach der EM zur Nationalmannschaft des Kosovo wechseln? Der Fussballverband des Balkan-Staates dürfte in den nächsten zwei Wochen von der Uefa und der Fifa als offizielles Mitglied aufgenommen werden. Noch sind die Bedingungen für einen allfälligen Nationen­wechsel offen.

Angst um Nati-Stars Shaqiri & Xhaka
Foto: Sven Thomann

Ein Spieler aus der Schweizer Nati hat diesen Wechsel längst gemacht. St. Gallen-Stürmer Albert Bunjaku (32). Unter Ottmar Hitzfeld kommt der damalige Bundesliga-Star von Nürnberg zu sechs Nati-Einsätzen. Einer davon ist sein Joker-Einsatz an der WM 2010 in Südafrika gegen Chile. Ab dem Herbst 2010 wird er nicht mehr aufgeboten.

Dafür ab 2014 für die Nati seines Geburtslandes Kosovo. «Ich war bei der Schweiz kein Thema mehr. Irgendwann ist der kosovarische Nati-Trainer auf mich zugekommen», sagt Bunjaku. Als die Fifa dem Kosovo unter Auflagen Freundschaftsspiele erlaubt, spielt Bunjaku gegen Haiti, die Türkei oder den FC Wil im Kosovo-Dress.

Solche Spieler tun jeder Mannschaft gut

Stets ist der Ex-Bundesliga-Spieler in seinem Team der grösste Star. Das könnte sich bald ändern – kommen tatsächlich Xhaka und Shaqiri hinzu. Bunjaku: «Ich kann es nicht beurteilen, wie sie sich entscheiden werden. Natürlich wäre es super, wenn sie für uns spielen würden. Solche Spieler tun jeder Mannschaft gut. Aber sie sind in der Schweizer Nati gut aufgehoben. Sie sind hier aufgewachsen und haben der Schweiz viel zu verdanken.»

Einer hat die Wahl schon getroffen. Valon Behrami sagte bereits in der Vergangenheit: «Ich habe mich im Fussball einmal für ein Land entschieden. Ich spiele immer für die Schweizer Nati.» Bunjaku sieht es ähnlich. «Wenn ich noch in der Schweizer Nati dabei wäre, würde ich nicht wechseln.» Xhaka, Shaqiri und Tarashaj wollen sich erst dann Gedanken machen, wenn alle Rahmenbedingungen geklärt sind.

Bunjaku betont: Die bevorstehende Fifa-Aufnahme ist für den Kosovo unabhängig von Spielernamen eine Riesensache: «Das Warten hat sich gelohnt. Das ganze Land freut sich. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass wir im Herbst wohl WM-Quali spielen dürfen!»

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Portugal
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Polen
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Israel
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Liga A, Gruppe 3
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Deutschland
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Niederlande
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Bosnien und Herzegowina
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Liga A, Gruppe 4
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Spanien
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Dänemark
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Serbien
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Schweiz
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Liga B, Gruppe 1
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Albanien
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Liga B, Gruppe 2
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England
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Griechenland
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Liga B, Gruppe 3
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Norwegen
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Österreich
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Slowenien
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Kasachstan
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Liga B, Gruppe 4
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Wales
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Türkei
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Island
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Montenegro
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Liga C, Gruppe 1
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Schweden
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16
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Slowakei
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Estland
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Aserbaidschan
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Liga C, Gruppe 2
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Rumänien
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Kosovo
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12
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Zypern
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Litauen
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Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
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Nordirland
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Bulgarien
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Belarus
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Luxemburg
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Liga C, Gruppe 4
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Nordmazedonien
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2
Armenien
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3
Färöer
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Lettland
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Liga D, Gruppe 1
Mannschaft
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San Marino
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Gibraltar
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Liechtenstein
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Liga D, Gruppe 2
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Moldawien
Moldawien
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Malta
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Andorra
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Der Kosovo-Entscheid

Am 17. Februar 2008 beschliesst der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Einen Fussballverband gibt es schon seit 1948, er operiert allerdings jahrzehntelang im Graubereich. Nur inoffizielle Freundschaftsspiele sind möglich. Jetzt steht der Durchbruch bevor. Morgen tagt in Budapest die Uefa, der Kongress dürfte den Kosovo als offizielles Mitglied aufnehmen.

Als Konsequenz wird wohl auch die Fifa bei ihrem Kongress am 13. Mai in Mexiko City den Mini-Staat als vollwertiges Mitglied registrieren. Aller Voraussicht nach kann deshalb der Kosovo ab Herbst an der Qualifikation für die WM 2018 in Russland teilnehmen.

Mit Spielern wie Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka oder ManUnited-Star Adnan Januzaj? Die Frage nach allfälligen Nationenwechseln und die Rahmenbedingungen sind völlig offen. Die Fifa will sich erst äussern, wenn der Kosovo definitiv ein Mitglied des Weltverbandes ist. A. Bö/M.D.

Am 17. Februar 2008 beschliesst der Kosovo seine Unabhängigkeit von Serbien. Einen Fussballverband gibt es schon seit 1948, er operiert allerdings jahrzehntelang im Graubereich. Nur inoffizielle Freundschaftsspiele sind möglich. Jetzt steht der Durchbruch bevor. Morgen tagt in Budapest die Uefa, der Kongress dürfte den Kosovo als offizielles Mitglied aufnehmen.

Als Konsequenz wird wohl auch die Fifa bei ihrem Kongress am 13. Mai in Mexiko City den Mini-Staat als vollwertiges Mitglied registrieren. Aller Voraussicht nach kann deshalb der Kosovo ab Herbst an der Qualifikation für die WM 2018 in Russland teilnehmen.

Mit Spielern wie Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka oder ManUnited-Star Adnan Januzaj? Die Frage nach allfälligen Nationenwechseln und die Rahmenbedingungen sind völlig offen. Die Fifa will sich erst äussern, wenn der Kosovo definitiv ein Mitglied des Weltverbandes ist. A. Bö/M.D.

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