So erlebte Arsim Mehmedi das Tor seines Bruders Admir
«Ich fuhr gerade den Stadtbus»

Bus-Chauffeur Arsim Mehmedi hört im Radio, dass sein Bruder zum Helden von Paris wird. Arsim jubelt – seine Fahrgäste in Winterthur staunen.
Publiziert: 17.06.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:01 Uhr
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Tooooor! Arsim Mehmedi zeigt den BLICK-Lesern, wie und wo er beim Tor seines Bruders jubelte.
Foto: Thomas Lüthi
Andreas Böni

Arsim Mehmedi sitzt am letzten Samstag beim Nati-Spiel gegen Albanien im Stadion von Lens, als sein Handy klingelt. Sein Chef sagt: «Arsim, ich kann dir nächste Woche für das Rumänien-Spiel nicht frei geben. Du musst arbeiten kommen.»

Arsim, der sechs Jahre ältere Bruder von Nati-Star Admir Mehmedi (25), arbeitet als Chauffeur beim Stadtbus Winterthur. Nach dem Anruf bricht er seinen Aufenthalt in Frankreich ab und fährt 750 Kilometer von Lens nach Winterthur, um seinen Dienst anzutreten.

Dummerweise beginnt seine Schicht um 14 Uhr, er fährt also auch am Mittwoch um 18 Uhr Bus, als die Partie Rumänien gegen die Schweiz beginnt.

«Gegen 19.15 Uhr stand ich an der Endhaltestelle Rosenberg», erzählt Arsim. «Ausgerüstet mit Handy und Radio und so weiter. Versuchte das Spiel so gut wie möglich zu verfolgen.» Es ist jener Moment, als sein Bruder Admir zuschlägt. Er hämmert den Ball zum 1:1 ins Netz. Er wird der erste Schweizer, der an einer EM und an einer WM trifft.

Arsim jubelt laut. «Ich drehte durch im Bus» sagt er. «Die Gäste fragten mich, was los sei. Ich erzählte stolz von meinem Bruder, und alle freuten sich riesig mit mir.»

Arsim und Admir telefonieren zwei-, dreimal am Tag. Der Nati-Star sagt: «Er ist mein einziger Bruder. Uns verbindet viel, weil er mich immer beschützte.» Was unterscheidet sie? «Arsim fährt besser Auto. Ich spiele besser Fussball.» Die grösste Macke des grossen Bruders? «Wenn er mich anruft und mich nicht gleich erreicht, versucht er es zehnmal hintereinander.»

«Ich habe einen tollen Job, der mich völlig ausfüllt»

Vor 14 Jahren kam die Familie Mehmedi aus dem Tessin nach Winterthur. Sowohl in Bellinzona wie in Winterthur führt der Vater ein Restaurant. Für Arsim, damals 17, eine schwierige Zeit: «Ich konnte kein Deutsch. Ich habe Bewerbungen hin- und hergeschickt, wurde aber wegen der Sprache nicht akzeptiert.» Erst arbeitet er beim Vater, dann in einer Fabrik. Und nun seit zwei Jahren als Bus-Chauffeur in Winterthur. «Ein toller Job, der mich völlig ausfüllt», sagt er.

Fürs Spiel vom Sonntag in Lille gegen Frankreich hat Arsim wieder frei bekommen. «Meine Chefs sind super», sagt er. Ein Tor des Bruders live zu bejubeln, würde die ganze Schweiz in Ekstase versetzen. Nicht nur den Bus in Winterthur, Endhaltestelle Rosenberg.

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