Siegen oder fliegen
Das bewegt die Nati vor dem Quali-Showdown

Am Freitag gab Nati-Trainer Murat Yakin das Aufgebot für die letzten drei EM-Qualispiele bekannt. Gegen Israel, Kosovo und Rumänien lautet die Devise: Siegen oder fliegen!
Publiziert: 10.11.2023 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2023 um 19:37 Uhr
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Klatschen oder abwenden? Die Nati zittert vor dem Quali-Showdown ums EM-Ticket.
Foto: TOTO MARTI

Was Anfang Jahr kaum für möglich gehalten wurde, ist Tatsache: Vor den letzten drei Qualispielen muss die Schweizer Nati um das EM-Ticket zittern. Und das in der nominell wohl schwächsten aller Gruppen. Das Gute: Murat Yakins Team hat alles in der eigenen Hand. Weniger optimistisch stimmen das Innenleben und der sportliche Trend der letzten Monate. Am Freitag gab Yakin das Aufgebot für den Showdown bekannt. Blick sagt, was die Nati bewegt:

Das Mammutprogramm

Drei Pflichtspiele in sieben Tagen – das gabs nicht mal in der Nations League im letzten Jahr und später an der WM in Katar. Am Montag trifft sich die Nati in Basel, eine Nacht später startet der Flieger nach Ungarn, wo am Mittwoch in Felcsut (nahe Budapest) das Nachholspiel gegen Israel stattfindet. Donnerstag Rückflug nach Basel, am Samstag das Heimspiel gegen den Kosovo. Danach wieder ab in den Flieger Richtung Rumänien, wo am Dienstagabend das zehnte und letzte EM-Qualispiel angepfiffen wird.

Die sportliche Ausgangslage

Der Gruppenerste und -zweite sichern sich das Direkt-Ticket an die EM 2024 in Deutschland. Für die Nati gilt: Bei zwei Siegen aus den letzten drei Partien ist sie durch. Es reichen auch vier Punkte, wenn im abschliessenden Spiel Rumänien besiegt wird. Sollte die Nati Rang 1 oder 2 verpassen, könnte das EM-Ticket im März 2024 über die Playoffs gesichert werden. Dafür ist die Nati auf Schützenhilfe von Teams in anderen Gruppen angewiesen.

Die Zukunft des Nati-Trainers

«Jetzt gehts um Yakins Job», titelte Blick nach dem 3:3 gegen Belarus. Nicht nur als Folge des blamablen Resultats gegen die Osteuropäer, vor allem wegen des sportlichen Sinkflugs der Nati und den atmosphärischen Störungen im und ums Team. Verpasst die Nati die direkte EM-Quali, ist eine Zukunft mit Yakin unvorstellbar. Wird das Ticket gebucht, verlängert sich sein Vertrag automatisch bis zur EM 2024. Siegen oder fliegen! Im Interview mit «CH Media» sagt SFV-Präsi Dominique Blanc: «Wir werden mit Yakin an die EM reisen.» Eine Aussage wohl mit dem Ziel, die Trainerdiskussion während dem Quali-Showdown unter dem Deckel zu halten. Denn gleichzeitig kündigt Blanc Gespräche für Ende Jahr an. Kommt dazu: Die Gerüchte um Kontakte zu Lucien Favre reissen nicht ab.

Der Knatsch zwischen Trainer und Captain

Obwohl sie öffentlich auf «Alles gut» machen: Im Hintergrund schwelt der Konflikt zwischen Murat Yakin und Granit Xhaka weiter, auch wenn die beiden laut Yakin nach dem Belarus-Spiel (3:3) noch einmal miteinander telefoniert haben. Eine langfristige gemeinsame Zukunft des Duos in der Nati scheint mehr als fraglich. Ausser, beide gehen grosse Schritte aufeinander zu. Im Clinch gehts dem Vernehmen nach weniger um persönliche Animositäten, sondern um unterschiedliche Vorstellungen zur Trainingsintensität und im technisch-taktischen Bereich. Xhaka ist sich von seinen Klubs Trainings auf allerhöchstem Niveau gewohnt, das ist in der Nati aus verschiedenen Gründen nur schwer umsetzbar. Klar ist: Sollte Yakin die Nati an die EM führen, müssen die Alphatiere zueinanderfinden. Und dafür brauchts auch die ordnende Hand des Verbands, von Nati-Direktor Pierluigi Tami.

Die Goaliefrage

Es gibt (nicht wenige) Stimmen, die eine Wachablösung im Nati-Tor befürworten. Aus Leistungsgründen: BVB-Star Gregor Kobel liefert seit Monaten auf Weltklasse-Niveau ab, Yann Sommer wirkte zumindest in der Nati zuletzt nicht immer sattelfest, patzte zweimal beim 3:3 gegen Belarus. Zu einem Rollentausch vor den drei wichtigsten Spielen des Jahres kommt es aber nicht. «Wir haben kommuniziert, dass Yann die Nummer 1 ist. An dieser Konstellation ändert sich nichts», sagt Yakin. «Aber Gregor zeigt Top-Leistungen und drückt natürlich.» Kobel wird mindestens eine der drei Partien im Tor stehen, womöglich bereits am Mittwoch in Ungarn gegen Israel.

Xhakas nächstes Rekordspiel

Mitte Oktober schloss der Captain zu Heinz Hermann auf – nächste Woche gegen Israel wird Granit Xhaka (30), wenn er fit ist, sein 119. Länderspiel bestreiten und alleiniger Rekordspieler. Ein weiterer Meilenstein in Xhakas Karriere. Übrigens: Xhaka dicht auf den Fersen ist mit einem Spiel weniger Xherdan Shaqiri (32).

Die Abwehrsorgen

Bei ManCity und Newcastle sind sie Leistungsträger, in der Nati aber zuletzt nicht wiederzuerkennen: Manuel Akanji und Fabian Schär. Unter anderem ihre Aussetzer führten zu den drei Gegentoren gegen Belarus. Trotzdem: Ein Aufgebot haben beide erhalten, da Akanji nach seiner Rückenblockade unmittelbar vor der Partie gegen YB Entwarnung gab. Anzunehmen ist, dass Nico Elvedi Schärs Platz übernimmt, er passt in Yakins Augen besser zu Akanji. Eine Option ist laut Yakin aber auch, mit einer Dreierkette zu spielen. Fraglich sind die Aussenpositionen: Ricardo Rodriguez musste zuletzt bei Torino angeschlagen raus – das MRI zeigte immerhin keine schwere Verletzung. Auf rechts ist Mainz-Captain Silvan Widmer immer noch verletzt. Und auch Jordan Lotomba steht nicht im Aufgebot.

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