Rieder zeigts den Deutschen
Der Mann für die grossen Spiele

Er steht erstmals an der WM 2022 gegen Brasilien in der Startelf. Und dann erst wieder an der EM 2024 gegen Deutschland. Fabian Rieder ist Murat Yakins Mann für die grossen Spiele.
Publiziert: 24.06.2024 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2024 um 20:32 Uhr
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«Unglaublich geil!» Fabian Rieder schwärmt von der Atmosphäre während des EM-Spiels gegen Deutschland.
Foto: TOTO MARTI
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Sebastian WendelReporter Fussball

Es gibt junge Spieler, die machen sich vor einem Spiel gegen den EM-Gastgeber in die Hose. Und es gibt Fabian Rieder (22): Der spitzt schon nach zehn Sekunden an der Mittellinie Maxi Mittelstädt um. Kein Zufall, wie er nach Spielschluss verrät: «Es war unser Ziel, dem Gegner von Anfang klarzumachen, dass wir hier sind, um etwas zu holen. Und uns nicht an die Wand spielen lassen.»

Ohne Scheu auf der ganz grossen Bühne. Eine Eigenschaft von Rieder, die auch Murat Yakin imponiert. «Extrem beeindruckt» sei er beim ersten Aufeinandertreffen mit dem Mittelfeldspieler gewesen, so der Nati-Trainer im Herbst 2022. Damals war Rieder erst 20, aber Yakin hatte keine Bedenken, ihn im zweiten WM-Gruppenspiel in Katar gegen Brasilien ins kalte Wasser zu werfen. Es war für lange Rieders einziger Startelf-Einsatz im Nati-Dress, zwischenzeitlich ging es für ihn zurück in die U21, weil sein Aufstieg nach dem Wechsel von YB zu Stade Rennes ins Stocken geriet.

Rieder ist eine Allzweckwaffe

Vor der EM aber erinnert sich Yakin an Rieder. Weil der wegen der wenigen Spielzeit erholt ist. Und eine perfekte Allzweckwaffe: Offensives und defensives Mittelfeld, links, rechts – bis auf Goalie, Innenverteidiger und Stossstürmer hat Rieder schon auf jeder Position gespielt. «Am wohlsten fühle ich mich in einer offensiven Rolle. Aber dort, wo mich der Trainer aufstellt, gebe ich alles.»

Das tut er dann auch gegen Deutschland, sein zweiter Startelf-Einsatz im Nationaltrikot. «Ich habe erst am Spieltag erfahren, dass ich beginne. Nach dem persönlich schwierigen Jahr in Rennes vor dieser Kulisse auflaufen zu dürfen – das war unglaublich geil!», so Rieder, der Mann für die grossen Spiele. Auf solche darf er sich in der nächsten Saison auch auf Klubebene freuen: Am Montag wird bekannt, dass er künftig für den VfB Stuttgart in der Champions League auflaufen wird.

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Rieder ergattert sich das Müller-Trikot

Zurück zur EM: Bevor er nach gut einer Stunde völlig ausgepumpt vom Platz geht, tut Rieder den deutschen Stars nicht nur weh. Er setzt genauso spielerisch Akzente und ist als Balleroberer und zweitletzter Passeur entscheidend an der Schweizer Führung beteiligt. Von Yakin gibts im Anschluss ein Lob für «Fabians Disziplin, Intensität und Laufvermögen». Ob das nächste Lob in Form eines Startelf-Einsatzes im Achtelfinal folgt? Als Ersatz für den rechten Aussenläufer Silvan Widmer (gesperrt) ist Rieder mehr als eine denkbare Alternative.

Übrigens: Nach dem 1:1 schnappt sich Rieder das Trikot von Thomas Müller, «ein unglaublicher Spieler, darüber müssen wir nicht reden». Gut möglich, dass irgendwann auch Rieder Trikotwünsche seiner Gegenspieler erfüllen muss.

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