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Pleiten, Pflotsch und Pfiffe
Die Nati-Länderspiele in St. Gallen sind legendär

In St. Gallen ist die Nati ein selten gesehener Gast. Und wenn einmal zu Besuch, dann kann schon das eine oder andere schief laufen.
Publiziert: 14.11.2019 um 14:18 Uhr
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Bei den Länderspielen in St. Gallen wirds manchmal nass.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern

Nach dem Spitalacker in Bern, dem Landhof in Basel und dem Vélodrome Hardau in Zürich erlebt Anfang Mai 1912 auch das St. Galler Espenmoos seine Länderspiel-Premiere. Es setzt eine 1:2-Pleite gegen das Deutsche Reich ab.

Im Mai 1979 gibt’s in St. Gallen in der EM-Quali gegen die damalige DDR ein 0:2. Im März 1999 verliert die Schweiz in einem Test gegen Österreich mit 2:4.

Doch die peinlichste Niederlage gibts im Mai 2002 mit Nati-Coach Köbi Kuhn gegen Kanada, damals die Welt-Nummer 75 in der Fifa-Rangliste. BLICK titelte: «Peinlich, Köbi, wen wollt ihr überhaupt noch schlagen?»

Unvergessen auch, wie in St. Gallen zweimal verdienstvolle Nati-Spieler von einem Teil der Fans ausgepfiffen wurden.

30. Mai 2008, gespielt wird in der neuen AFG-Arena. Beim Test gegen Liechtenstein (3:0) pfeifen die Fans bei der Auswechslung von Stürmer Marco Streller. 12 Stunden später gibt der FCB-Spieler, sichtlich noch unter Rest-Alkohol, am TV seinen Rücktritt bekannt: «Ich habe keinen Bock mehr. Ich werde nach der Euro definitiv zurücktreten. Ich akzeptiere das Gepfeife einfach nicht mehr. Ich habe mir das Gerede lange genug angehört.» Auf der Heimreise in den zweitägigen Urlaub wird Streller im Auto von Team-Berater Adrian Knup bearbeitet. Ottmar Hitzfeld, der nach der Euro 2008 von Köbi Kuhn übernimmt, überredet Streller wenig später zum Rücktritt vom Rücktritt.

3. September 2010, wieder in der St. Galler AFG-Arena: Im Test gegen Australien (0:0) verschiesst Alex Frei einen Penalty – und wird ausgepfiffen. Der damalige Nati-Coach Ottmar Hitzfeld: «Es ist peinlich, wie sich zahlreiche Zuschauer benommen haben wegen einem verschossenen Penalty. Dass er ausgepfiffen wurde, ist total unfair.»

Sintflutartige Regenfälle drohen das WM-Qualifikationsspiel Ende August 2017 in St. Gallen, das Stadion heisst neu kybunpark, platzen zu lassen. Der norwegische Schiedsrichter setzt zwei zusätzliche Pausen mitten jeder Halbzeit an, um den Sumpf einigermassen zu entwässern. Immerhin: Die Schweiz geht in St. Gallen nicht wie meistens unter: Dank Seferovic (2 Treffer) und Lichtsteiner gewinnt die Petkovic-Elf gegen Zwerg Andorra mit 3:0. Die beiden sind auch morgen dabei. Und feucht wirds auch wieder... Möglich, dass es sogar schneien wird.

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