1/5

Die Stimmung an den Schweizer-Nati-Spielen ist nicht immer so gut wie hier in Belfast.

Foto: TOTO MARTI

Marco Mäder

Es ist kalt, es regnet. Der Wind pfeift eisig durch den St. Jakob-Park. Für die Schweizer Nati gehts um alles. Das Spiel gegen Nordirland entscheidet, ob wir zur WM fahren oder nicht.

Von den Rot-Weissen auf den Rängen hört man bei dieser kapitalen Partie jedoch nicht viel. Nur wenn Trompeten-Sigi einen Song anbläst, lassen sich die Schweizer Nati-Fans zum Mitsingen hinreissen. Danach kehrt gleich wieder Ruhe ein. Sogar Naticoach Petkovic sieht sich in der zweiten Halbzeit genötigt, die Atmosphäre mit auffordernden Gesten ans Publikum anzuheizen.

Die Stimmung bei unseren Länderspielen ist ähnlich wie das Wetter während der WM-Barrage-Partie in Basel: eher eisig und kalt. Das soll nun geändert werden. Auf «change.org» wurde eine Petition gestartet, mit der die Nati-Anhänger an Heimspielen einen eigenen Fan-Sektor für Singfreudige fordern, von wo aus der Stimmungsimpulsimpuls kommen wird – der Funke, der sich dann aufs ganze Stadion überträgt.

«Seit über zehn Jahren besuche ich die Spiele der Nati», erklärt Initiantin Andrea Wetli gegenüber BLICK. «Auch gegen Nordirland war ich in Basel. Nach dem Spiel war ich enttäuscht und beschämt. Die Nordiren waren trotz Unterzahl lauter und aktiver als die Schweizer Fans.»

Deshalb habe sie sich gedacht, dass sich etwas ändern müsse. Sie ruft in Zusammenarbeit mit diversen Fans aus der ganzen Schweiz die Petition ins Leben. Innert 24 Stunden unterschreiben online über 300 Personen. Mittlerweile sind es bereits mehr als 1000.

Ziel sei es, dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) aufzuzeigen, dass der Fansektor ein echtes Bedürfnis sei. «Gegenüber dem Verband bin ich offen für Lösungen. Ich bin überzeugt, dass es diese braucht und auch gibt», so die 28-Jährige. «Unsere Nati hätte es jedenfalls verdient.»

Der SFV hat Kenntnis von der Petition, möchte sich auf Anfrage von BLICK dazu aber noch nicht öffentlich äussern. Es bleibt ja auch noch Zeit: Die Nati wird erst nächstes Jahr wieder vor Publikum auf dem Rasen zu sehen sein.

WM-Quali Gruppe A