Nati-Showdown in Portugal
Heute wollen wir dich heulen sehen, Cristiano!

In Lissabon nannten sie ihn «Heulsuse», wenn er mal wieder Heimweh nach seiner Mutter hatte. Weint Cristiano auch heute?
Publiziert: 10.10.2017 um 17:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:53 Uhr
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Ein heulender Cristiano Ronaldo: Das wollen wir Schweizer heute sehen.
Foto: Getty Images
Martin Arn

Wer erinnert sich nicht: EM-Final 2016, 8. Minute. Frankreichs Dimitri Payet kommt von links, Portugals Superstar Cristiano Ronaldo sieht ihn nicht. ­Zusammenprall. Cristiano geht zu Boden, fasst sich ans Knie. Er versucht es noch einmal. Nach 24 Minuten und 38 Sekunden ist Schluss. Es geht nicht mehr. Cristiano sitzt da und weint. Mehr aus Enttäuschung als wegen der Schmerzen.

Als kleiner Bub wurde Cristiano in der Akademie von Sporting Lissabon gehänselt. «Ich weinte jeden Abend vor lauter Heimweh», erzählt er in seiner Biografie. Er ist immer noch nah am Wasser gebaut.

Das spricht alles für das Nati-Wunder
1:07
Am Ball mit Böni aus Lissabon:Das spricht alles für das Nati-Wunder

Unvergessen Cristianos Tränen nach dem Endspiel der EM 2004, als die Portugiesen gegen Griechenland zu Hause spielten und 0:1 verloren. Cristiano war da gerade 21-jährig. Auch in seiner ersten Saison bei Manchester United brach Cristiano einmal nach einem Spiel in der Champions League gegen Benfica in Tränen aus, nachdem ihn Coach Alex Ferguson gemassregelt hatte.

Tränen gegen Lichtsteiners Juve

José Mourinho, sein Trainer bei Real, musste ihm nach einem verlorenen Clásico die Tränen trocknen. Auch nach der Halbfinalniederlage ­Reals in der Champions League 2015 gegen Juve war Cristiano aufgelöst.

Sehen wir ihn heute in Lissabon in der WM-Quali (20.45 Uhr) gegen die Schweiz wieder weinen? Wir wünschen es ihm.

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Captain Stephan Lichtsteiner nimmt sich bei der Ankunft in Lissabon Zeit für ein Fan-Selfie.
Foto: TOTO MARTI

Abgesehen davon weint Cristiano gelegentlich auch aus purer Freude. 2013 zum Beispiel, als er nach der Auszeichnung zum Weltfussballer auf der Bühne die Fassung verlor. Und natürlich nach dem EM-Sieg der Portugiesen 2016, als er nach seinem Ausscheiden als Assistenzcoach die Mannschaft zum Sieg antrieb.

Klar ist: Portugal ist nicht Ronaldo, aber Ronaldo ist Portugal. Er kann für den entscheidenden Unterschied aus Portugiesen-Sicht sorgen. Wie letzten Samstag, als er in Andorra nach der Pause eingewechselt wurde und sein Team mit dem 1:0 erlöste.

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