Nati im Ranking auf Platz 4
So viel Multikulti steckt in den WM-Teams

Acht im Ausland geborene Kicker sollen ab Sonntag die Multikulti-Nati zu Ruhm und Ehre an der WM schiessen. Ein nationales Erfolgs-Geheimnis.
Publiziert: 14.06.2018 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:21 Uhr
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Breel Embolo ist wie ...
Foto: TOTO MARTI
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Breel Embolo ist wie ...
Foto: TOTO MARTI

Die Schweiz und die Einwanderer – eine wahre Erfolgsstory.

Dominierten im Mittelalter hierzulande vor allem noch Hunger und Armut, wanderten im 19. Jahrhundert noch 200'000 Schweizer nach Übersee aus, mutierte die Eidgenossenschaft nach dem zweiten Weltkrieg zu einem typischen Einwanderungsland. Dank Gastarbeitern aus aller Herren Länder zählt der Standort Schweiz im Wirtschafts- und Bankenwesen heute zu den Top-Nationen.

Auch in der Sport-Welt sorgt die Multikulti-Schweiz für Furore. Roger Federer, Sohn einer Südafrikanerin, gewinnt Grand-Slam-Turniere am Laufmeter und wird als bester Tennis-Spieler aller Zeiten gefeiert. Im Fussball siehts ähnlich aus. Seit sich die Sforzas, Yakins und Barnettas das Nati-Shirt überstreifen, gehört die Schweizer Fussball-Tristesse der Vergangenheit an. Stattdessen herrscht Ekstase am Public Viewing. Das ist diesen Sommer nicht anders.

Gemäss einer Analyse der WM-Kader aller 32 Teilnehmer-Nationen kicken 82 der 736 für die diesjährige WM nominierten Spieler nicht für das Land, in welchem sie geboren sind. Die Schweiz nimmt in diesem Ranking mit acht «ausländischen» Akteuren hinter Marokko (17), Tunesien (9) und Senegal (9) Rang 4 ein. Embolo, Moubandje und Mvogo sind in Kamerun geboren, Djourou in der Elfenbeinküste, Gelson auf den Kapverden, Behrami und Shaqiri im Kosovo, Dzemaili in Mazedonien.

In Russland stellt die Schweiz übrigens auch drei Söldner, also Spieler die zwischen Boden- und Genfersee aufgewachsen sind, aber für eine andere Nation kicken. Ivan Rakitic (Möhlin AG) geht für Kroatien, Aleksandar Prijovic (St. Gallen) und Milos Veljkovic (Basel) für Serbien auf Torjagd.

Die Nati-Pressekonferenz in voller Länge
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Fernandes zur Lage im WM-Camp:Die Nati-Pressekonferenz in voller Länge

Interessant liest sich die Statistik auch aus marokkanischer und französischer Sicht. Gleich 17 der 23 Marokkaner sind nicht in Nordafrika geboren.

Die Franzosen wiederum stellen das Gegenbeispiel dar. Insgesamt erblickten 50 der 736 WM-Spieler in Frankreich das Licht der Welt. 21 laufen für «Les Bleus» selber auf, 9 für Tunesien, je 8 für Marokko und Senegal, 3 für Portugal und einer für Argentinien (Gonzalo Higuain). Heisst: Theoretisch könnte unser Nachbarland viermal eine WM-Startelf auf den Rasen schicken!

«La Pipita» spielt für den FC Messi, stammt aber aus Frankreich.
Foto: AFP
«La Pipita» spielt für den FC Messi, stammt aber aus Frankreich.
Foto: AFP

Noch ein Wort zu den WM-Abwesenden: Dank dem Spanier Thiago Alcantara, der in Italien zur Welt kam, läuft doch noch ein Azzurri an der WM 2018 auf.

Sowieso an der WM dabei ist aber die Nati. Und dank unserer Multikulti-Truppe liebäugeln wir gar mit dem ersten Viertelfinal-Vorstoss seit der Heim-WM 1954. Hopp Schwiiz!  (rab)

******

Länder mit im Ausland geborenen WM-Spielern

  1. Marokko 17
  2. Tunesien 9, Senegal 9
  3. Schweiz 8
  4. Portugal 7
  5. Serbien 5
  6. Nigeria, Kroatien 4
  7. Spanien 3
  8. Island 2, Australien 2, Frankreich 2
  9. Ägypten 1, Argentinien 1, Costa Rica 1, Dänemark 1, England 1, Iran 1, Japan 1, Kroatien 1, Polen 1, Russland 1
WM 2018 in Russland

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

  • Alle Infos, Highlights und Hintergründe – kurz den WM-Ticker – finden Sie hier.
     
  • Sämtliche Ergebnisse und die besten Torjäger gibts hier in der Übersicht.
     
  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.

Vom 14. Juni bis 15. Juli findet in Russland die Fussball-Weltmeisterschaft 2018 statt.

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  • Die Spieler aller teilnehmenden Mannschaften im Porträt: Wer wie gut spielt, lesen Sie hier im interaktiven Special.
WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
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