Nati-Experten zum Fall Behrami
Kubi: «Die gesamte Verbandsspitze muss gehen»

Soll Vladimir Petkovic gehen? Die Nati-Experten sind sich uneinig.
Publiziert: 09.08.2018 um 11:29 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:25 Uhr
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Kubilay Türkyilmaz: «Die gesamte Verbandsspitze muss gehen.»
Foto: Toto Marti
BLICK-Fussballredaktion

Kubilay Türkyilmaz (51)

62 Länderspiele

«Für mich ist klar: Die gesamte Verbandsspitze muss gehen. Die haben total versagt. In der Doppeladler-Affäre während der WM. Nach der WM mit dem Abtauchen des Coaches und dem Flughafen-Empfangs-Fiasko, und dann mit dem Fall Miescher. ­Fuori tutti! Wie ich es schon vor ein paar Wochen gefordert habe. Und der Coach? Nun, Petkovic ist nicht der Hauptverantwortliche für die Kommunikationspannen. Da macht er, was ihm aufgetragen wird. Er ist primär Fussballlehrer. Ich bin auch sicher, dass das Telefonat an Beh­rami kein Alleingang, sondern dies mit den Chefs abgesprochen war. Ein enormer Fauxpas ist es allemal! Allerdings hat Petkovic die Mannschaft kein bisschen weitergebracht. Ich hatte ja vorgeschlagen, Marcel Koller zum Nati-Coach zu machen und Petkovic nach Basel abzuschieben. Das ist nun nicht mehr möglich. Weil es keinen anderen valablen Kandidaten gibt, würde ich Vlado behalten. Auf Bewährung.»

Georges Bregy (60)

54 Länderspiele

«Dass Petkovic einen Umbruch machen will, finde ich grundsätzlich richtig. Aber die Art und Weise, wie er kommuniziert, ist falsch. Wenn du einem Spieler mitteilen willst, dass du nicht mehr mit ihm planst, dann musst du das im persönlichen Gespräch tun. Sicher nicht am Telefon. Das ist nicht die Art des feinen Mannes. Auf mich macht es den Eindruck, als ob Petkovic sich den Konflikten nicht stellen will. Dazu passt, dass er nach der Ankunft aus Russland einfach nach Lugano weitergereist ist, ohne sich den Fragen der Journalisten zu stellen. Ich weiss auch nicht, ob er die Degradierung von Valon Behrami mit dem Verband abgesprochen oder ob er das auf eigene Faust getan hat. Ob Petkovic noch der Richtige ist als Nationaltrainer? Eine schwierige Frage. Problematisch ist, dass man mit Petkovic schon vor der WM den Vertrag verlängert hat und eine Entlassung nun sehr viel Geld kosten würde.»

Mario Eggimann (37)

10 Länderspiele

«Mit diesem Team, mit diesem Potenzial hätte die Schweiz an der WM mehr erreichen müssen. Ich hatte den Eindruck, dass sich gewisse Spieler nicht professionell verhalten und ihre eigenen Interessen in den Vordergrund gestellt haben. Deshalb hat die Schweiz in den letzten beiden Partien der WM katastrophal gespielt. Ich denke, diese Fehler wurden gemacht, bevor Pet­kovic nun eine Auffrischung des Nationalteams versucht. Ich würde ihm weiterhin das ­Vertrauen schenken. Aber es braucht jetzt von allen Beteiligten eine schonungslose Aufarbeitung all der Dinge, die falsch gelaufen sind.

Marcel Reif (68)

Fussballreporter, Teleclub-Experte

«Ob Vladimir Petkovic noch der Richtige ist für die Schweizer Nationalmannschaft? Hat er noch Zugriff auf die Mannschaft? Das will ich nicht beurteilen, dafür bin ich zu wenig nahe dran. Was ich beurteilen kann, ist das, was ich sehe. Und da hat die Schweiz wieder einmal eine grosse Chance un­genutzt gelassen. Weil sie gegen Schweden zu ängstlich gespielt und weil die Einstellung gefehlt hat. Das muss ich dem Trainer ankreiden. Es ist so, wie es leider zuletzt oft war: Immer dann, wenn man einen grossen Schritt machen sollte, dann klappt das nicht. Wenn es stimmt, dass Petkovic einem verdienten Spieler wie Valon Behrami am Telefon eine Absage erteilt hat, dann ist das kein Ruhmesblatt für den Trainer. Jedenfalls entspricht es nicht meinem Kodex. Wenn ich so was Wichtiges mitzuteilen habe, dann tue ich das im direkten Gespräch und nicht am Telefon.»

Urs Schönenberger (59)

Champions-League-Trainer Thun 2005

«Die Kommunikation war schlecht. Das betrifft aber nicht nur den Trainer, auch vom Verband hat man in diesen Tagen herzlich wenig gehört. Eigentlich nur das Communiqué, in dem man etwas richtigstellen wollte. Das ist nicht die richtige Art und Weise, aber auch an der WM war die Kommunikation schon nicht gut. Wenn man als Trainer nach der WM eine Analyse macht, kann man zum Schluss kommen, dass es ohne die älteren Spieler weitergehen soll. Dann rede ich als Trainer mit diesen Spielern und gebe ihnen die Gelegenheit, selber zurückzutreten. Es muss für beide Seiten stimmen, das wurde nun verpasst. Ein Spieler wie Behrami mit 83 Länderspielen hätte auch durchaus ein Abschiedsspiel verdient. Das sind aber Dinge, die man verbessern kann. Petkovic soll bleiben.»

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Portugal
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Kroatien
Kroatien
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Schottland
Schottland
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Polen
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Liga A, Gruppe 2
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Frankreich
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Italien
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Belgien
Belgien
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Israel
Israel
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Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
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Deutschland
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Niederlande
Niederlande
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Ungarn
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Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
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Liga A, Gruppe 4
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Spanien
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Dänemark
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Serbien
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Schweiz
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Liga B, Gruppe 1
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Tschechien
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Ukraine
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Georgien
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Albanien
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Liga B, Gruppe 2
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England
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Griechenland
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Irland
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Finnland
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Liga B, Gruppe 3
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Norwegen
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Österreich
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Slowenien
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Kasachstan
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Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
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Wales
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Türkei
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Island
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Montenegro
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Liga C, Gruppe 1
Mannschaft
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Schweden
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Slowakei
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Estland
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Aserbaidschan
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Liga C, Gruppe 2
Mannschaft
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Rumänien
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Kosovo
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Zypern
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Litauen
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Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
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Nordirland
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Bulgarien
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Belarus
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Luxemburg
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Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
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Nordmazedonien
Nordmazedonien
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Armenien
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Lettland
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San Marino
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Gibraltar
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Liechtenstein
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Moldawien
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Malta
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