BLICK: Gökhan Inler, Sie haben bei Napoli keine einfache Zeit hinter sich, spielten fast nie. Dachten Sie an einen Klubwechsel?
Gökhan Inler: Nein, nie. Ihr kennt mich, ich habe mich voll auf meinen Job konzentriert, war für die Mannschaft da. Ich habe in Napoli ein super Verhältnis mit dem Staff, dem Trainer und den Mitspielern.
Weshalb spielten Sie nicht?
Weil ich angeschlagen war, ich hatte eine Wadenverletzung, konnte kaum mehr gehen. Ich war aber nie verzweifelt. Alles war mit dem Trainer abgesprochen, ich sollte mich auskurieren. Seit einem Monat bin ich wieder voll dabei.
Was machen Sie im Sommer?
Ferien.
Wir meinten: Verlassen Sie den Klub?
Ich möchte hier bei der Nati nicht zu viel über den Klub reden. Es wird viel geschrieben, es gibt viele Gerüchte. Nur so viel: Ich habe noch einen Vertrag bis 2016. Ich gebe alles. Alles andere regelt mein Berater.
Bleibt Napoli-Trainer Rafael Benitez?
Das wissen wir nicht.
Wie ist Ihre Wertschätzung in Neapel?
Sehr gross, die Leute haben mich gerne. Und jetzt fühle mich wieder fit. 26 Jahre nach Maradona und dem Uefa-Cup-Sieg Napolis sind wir die nächsten, die in Neapel etwas bewirken können. Ich freue mich auf die Europa-League-Spiele gegen Wolfsburg. Vor allem, weil ich auf drei Schweizer Freunde (Benaglio, Rodriguez, Klose) treffen werde.
Was wissen Sie über Estland, den Gegner vom Freitag?
Sie werden kompakt stehen. Jeder Spieler von uns hat, wenn er dies wünschte, einen Stick mit allen Informationen, vor allem über seinen Gegenspieler, erhalten.
Wie haben Sie 1993 die Euphorie miterlebt, als sich die Schweiz mit einem 4:0 gegen Estland erstmals nach 28 Jahren für ein grosses Turnier qualifizierte?
Gar nicht. Damals war ich neun Jahre alt und an diesem Abend sicher auf dem Schulhausplatz am Fussballspielen.
Granit Xhaka überzeugt bei Gladbach als Nummer 6. Fürchten Sie eine Wachablösung in der Nati?
Nein, die fürchte ich nicht. Wichtig ist nur, dass wir im Mittelfeld gut harmonieren.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Luxemburg | 0 | 0 | 0 | |
1 | Nordirland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowakei | 0 | 0 | 0 | |
1 | Winner Ger/Ita | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Kosovo | 0 | 0 | 0 | |
1 | Slowenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweden | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schweiz | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Belarus | 0 | 0 | 0 | |
1 | Griechenland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Loser Por/Den | 0 | 0 | 0 | |
1 | Schottland | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Aserbaidschan | 0 | 0 | 0 | |
1 | Island | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ukraine | 0 | 0 | 0 | |
1 | Winer Fra/Cro | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bulgarien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Georgien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Türkei | 0 | 0 | 0 | |
1 | Winner Esp/Ned | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Armenien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Ungarn | 0 | 0 | 0 | |
1 | Irland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Winner Por/Den | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Finnland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Litauen | 0 | 0 | 0 | |
1 | Loser Esp/Ned | 0 | 0 | 0 | |
1 | Malta | 0 | 0 | 0 | |
1 | Polen | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Österreich | 0 | 0 | 0 | |
1 | Bosnien und Herzegowina | 0 | 0 | 0 | |
1 | Zypern | 0 | 0 | 0 | |
1 | Rumänien | 0 | 0 | 0 | |
1 | San Marino | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Estland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Israel | 0 | 0 | 0 | |
1 | Loser Ger/Ita | 0 | 0 | 0 | |
1 | Moldawien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Norwegen | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Belgien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Kasachstan | 0 | 0 | 0 | |
1 | Liechtenstein | 0 | 0 | 0 | |
1 | Nordmazedonien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Wales | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Albanien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Andorra | 0 | 0 | 0 | |
1 | England | 0 | 0 | 0 | |
1 | Lettland | 0 | 0 | 0 | |
1 | Serbien | 0 | 0 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Tschechien | 0 | 0 | 0 | |
1 | Färöer | 0 | 0 | 0 | |
1 | Gibraltar | 0 | 0 | 0 | |
1 | Loser Fra/Cro | 0 | 0 | 0 | |
1 | Montenegro | 0 | 0 | 0 |
Gökhan Inler ist seit vielen Jahren ein unbestrittener Spieler im Schweizer Nationalteam. Spätestens seit 2010 ist er nicht bloss sportlich in einer tragenden Rolle, sondern auch neben dem Spielfeld sehr wichtig für die Mannschaft – aus diesen Gründen:
Der Umbruch 2010/11: Ich habe diesen Umbruch im Spätsommer 2010 eingeleitet, als nach der WM in Südafrika mehrere Spieler ihren Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt gegeben haben.
Und ich bin den eingeschlagenen Weg auch nach den Rücktritten von Alex Frei und Marco Streller im Frühjahr 2011 konsequent weitergegangen, indem ich am 4. Juni 2011 im Wembley-Stadion gegen England auf die junge Generation gesetzt habe. Nicht in einem Freundschaftsspiel, sondern in einer Phase, als wir unter grossem Druck gestanden sind und noch Chancen auf die Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 gehabt haben.
Die Soziografie des Teams: Das «neue» Schweizer Team wird zu rund 50 Prozent aus Spielern gebildet, die ihre Wurzeln in einem anderen Land haben als der Schweiz. Da ist es nur konsequent, dass auch der neue Captain einer ist mit Migrationshintergrund – und wenn er fussballerisch unbestritten ist, dazu noch über eine hohe Sozialkompetenz und Akzeptanz verfügt, ist die Wahl von Gökhan Inler zum Captain der Schweizer Nati nur eine logische.
Das Zeichen für die Öffentlichkeit: Ich habe die Wahl nicht einfach für mich getroffen und sie kommuniziert, sondern bin nach Italien gereist und habe mich mit dem damals bei Udinese spielenden Inler getroffen, ihm meine Überlegungen und Vorstellungen offenbart und schnell gespürt, dass wir vom Gleichen sprechen, dass wir dieselben Werte priorisieren. Die Wahl von Inler zum Captain ist auch ein Zeichen fürs Team, aber auch eines für die Öffentlichkeit in Bezug auf die Wichtigkeit und Wertschätzung der Spieler mit familiären Wurzeln im osteuropäischen Raum.
Die Qualitäten als Brückenbauer: Gökhan Inler ist ein Teamplayer, der sich immer schon um junge oder erstmals ins Nationalteam berufene Spieler gekümmert hat. Er ist ein veritabler Brückenbauer, auf dem Platz mit seiner Klasse und Körpersprache, neben dem Platz mit seiner positiven und offenen Art. Er mutiert nicht zum Lautsprecher, auch nicht in der Kabine, wenn er das Team vor Spielen zusammennimmt und auf unmittelbar bevorstehende Aufgaben einschwört; er agiert nicht plakativ und bevorzugt den Hintergrund. In den Vordergrund rückt er das Team, dessen Spirit und dessen Erfolg. Er ist ein ruhiger, aber ein grosser Leader.
Die Entwicklung in Napoli: Seine abgeklärte und souveräne Art haben ihm in den letzten Monaten auch geholfen, mit einer neuen persönlichen Situation im Verein fertig zu werden. Wegen einer Wadenverletzung hat er in Trainings und Spielen pausieren müssen, dazu ist Napoli in so vielen Wettbewerben engagiert, dass der Trainer rotiert und namentlich im defensiven Mittelfeld auch Gebrauch macht von seinen hochklassigen Alternativen. Das ist im modernen Spitzenfussball längst Usus, aber für gewisse Medien oder Fan-Foren immer wieder auch Basis für wilde Spekulationen. Inler dagegen ist immer ruhig geblieben, hat sich zurückgearbeitet, ist in der Statistik des Klubs einer der Mittelfeldspieler mit am meisten Einsatzminuten im Team und nicht einer mit am meisten Geschichten in den Medien.
Die Wertschätzung: In Napoli geniesst Gökhan Inler auch darum enorm grosse Wertschätzung, im Schweizer Nationalteam hat Vladimir Petkovic ihm zu Beginn der aktuellen Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel gegen Estland den Rücken gestärkt und allen klargemacht, dass sein Team zwar aus lauter Leadern bestehe, aber einen ganz klaren Primus inter pares habe. Gökhan Inler, den ruhigen, aber grossen Leader.
Gökhan Inler ist seit vielen Jahren ein unbestrittener Spieler im Schweizer Nationalteam. Spätestens seit 2010 ist er nicht bloss sportlich in einer tragenden Rolle, sondern auch neben dem Spielfeld sehr wichtig für die Mannschaft – aus diesen Gründen:
Der Umbruch 2010/11: Ich habe diesen Umbruch im Spätsommer 2010 eingeleitet, als nach der WM in Südafrika mehrere Spieler ihren Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt gegeben haben.
Und ich bin den eingeschlagenen Weg auch nach den Rücktritten von Alex Frei und Marco Streller im Frühjahr 2011 konsequent weitergegangen, indem ich am 4. Juni 2011 im Wembley-Stadion gegen England auf die junge Generation gesetzt habe. Nicht in einem Freundschaftsspiel, sondern in einer Phase, als wir unter grossem Druck gestanden sind und noch Chancen auf die Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 gehabt haben.
Die Soziografie des Teams: Das «neue» Schweizer Team wird zu rund 50 Prozent aus Spielern gebildet, die ihre Wurzeln in einem anderen Land haben als der Schweiz. Da ist es nur konsequent, dass auch der neue Captain einer ist mit Migrationshintergrund – und wenn er fussballerisch unbestritten ist, dazu noch über eine hohe Sozialkompetenz und Akzeptanz verfügt, ist die Wahl von Gökhan Inler zum Captain der Schweizer Nati nur eine logische.
Das Zeichen für die Öffentlichkeit: Ich habe die Wahl nicht einfach für mich getroffen und sie kommuniziert, sondern bin nach Italien gereist und habe mich mit dem damals bei Udinese spielenden Inler getroffen, ihm meine Überlegungen und Vorstellungen offenbart und schnell gespürt, dass wir vom Gleichen sprechen, dass wir dieselben Werte priorisieren. Die Wahl von Inler zum Captain ist auch ein Zeichen fürs Team, aber auch eines für die Öffentlichkeit in Bezug auf die Wichtigkeit und Wertschätzung der Spieler mit familiären Wurzeln im osteuropäischen Raum.
Die Qualitäten als Brückenbauer: Gökhan Inler ist ein Teamplayer, der sich immer schon um junge oder erstmals ins Nationalteam berufene Spieler gekümmert hat. Er ist ein veritabler Brückenbauer, auf dem Platz mit seiner Klasse und Körpersprache, neben dem Platz mit seiner positiven und offenen Art. Er mutiert nicht zum Lautsprecher, auch nicht in der Kabine, wenn er das Team vor Spielen zusammennimmt und auf unmittelbar bevorstehende Aufgaben einschwört; er agiert nicht plakativ und bevorzugt den Hintergrund. In den Vordergrund rückt er das Team, dessen Spirit und dessen Erfolg. Er ist ein ruhiger, aber ein grosser Leader.
Die Entwicklung in Napoli: Seine abgeklärte und souveräne Art haben ihm in den letzten Monaten auch geholfen, mit einer neuen persönlichen Situation im Verein fertig zu werden. Wegen einer Wadenverletzung hat er in Trainings und Spielen pausieren müssen, dazu ist Napoli in so vielen Wettbewerben engagiert, dass der Trainer rotiert und namentlich im defensiven Mittelfeld auch Gebrauch macht von seinen hochklassigen Alternativen. Das ist im modernen Spitzenfussball längst Usus, aber für gewisse Medien oder Fan-Foren immer wieder auch Basis für wilde Spekulationen. Inler dagegen ist immer ruhig geblieben, hat sich zurückgearbeitet, ist in der Statistik des Klubs einer der Mittelfeldspieler mit am meisten Einsatzminuten im Team und nicht einer mit am meisten Geschichten in den Medien.
Die Wertschätzung: In Napoli geniesst Gökhan Inler auch darum enorm grosse Wertschätzung, im Schweizer Nationalteam hat Vladimir Petkovic ihm zu Beginn der aktuellen Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel gegen Estland den Rücken gestärkt und allen klargemacht, dass sein Team zwar aus lauter Leadern bestehe, aber einen ganz klaren Primus inter pares habe. Gökhan Inler, den ruhigen, aber grossen Leader.