Foto: TOTO MARTI

Nach dem Dänen-Irrsinn
Die Schweiz hat schon oft Siege vergeigt

Die Schweizer kassieren gegen Dänemark in den Schlussminuten drei Gegentore. Doch das ist noch gar nichts, im Vergleich mit 1954, als man in weniger als vier Minuten drei Stück kassiert.
Publiziert: 27.03.2019 um 19:48 Uhr
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Der Schweizer Stürmer Seppe Hügi (r.) im Zweikampf mit Österreichs Ernst Happel.
Foto: picture-alliance/ dpa
Martin Arn

Drei Gegentore in neun Minuten: Die Schweiz gibt am Dienstagabend gegen Dänemark den sicher geglaubten Sieg aus der Hand. Man muss schon ganz viele Kalenderblätter zurückschlagen, um eine ähnliche Kehrtwende zu finden.

Verrücktes Spiel gegen Österreich

1954, anlässlich der Heim-WM, vergeigen die Schweizer eine 3:0-Führung gegen Österreich. Ballaman und zweimal Seppe Hügi haben die Schweizer bis zur 19. Minute in Führung geschossen. Dann schlagen die Österreicher zurück. Wagner (25.), Körner (26.) und erneut Wagner (27.) gleichen die Partie in weniger als vier Minuten aus. Es ist ein verrücktes Spiel, das die Österreicher schliesslich mit 7:5 gewinnen.

Die Partie geht als Hitzeschlacht von Lausanne in die Geschichtsbücher ein. Der österreichische Torhüter Kurt Schmied erleidet in der ersten Hälfte einen Sonnenstich. Weil das Reglement damals noch keine Auswechslungen vorsieht, muss der taumelnde Goalie weitermachen. Österreichs Masseur Josef Ulrich stellt sich hinter das Tor und dirigiert den nahezu orientierungslosen Schlussmann zwischen den Pfosten.

Dieses 7:5 ist bis heute die torreichste Partie bei einer WM-Endrunde.

Ganz bittere Niederlage gegen die Sowjetunion

Ein Jahr später wieder ein historisches Spiel, diesmal gegen die Ungarn. Die Schweizer verlieren die Freundschaftspartie mit 4:5. Kurios: Nach Roger Vonlanthens Tor zum 1:0 (16.) kehren die Ungarn die Partie innerhalb von 6 Minuten und ziehen auf 3:1 davon.

Doch auch in der jüngeren Vergangenheit kassieren die Schweizer mehr als einmal drei Tore in kurzer Zeit. 2015 beim Testspiel in der Slowakei schiessen die Gastgeber zwischen der 39. Und der 55. Minute 3 Treffer. Derdiyok und Drmic sorgen dafür, dass man sich zumindest mit Anstand verabschiedet.

Ebenfalls in Erinnerung geblieben ist das WM-Qualispiel 2013, als die Schweizer zuhause gegen Island einen 4:1-Vorsprung preisgeben. In den letzten 34 Minuten treffen die Wikinger dreimal.

Ganz bitter auch die Niederlage gegen die Sowjetunion in der WM-Quali 1985, als die Schweizer schon zur Pause 0:4 zurückliegen. Die Tore fallen alle zwischen der 17. und der 45. Minute.

Vier Tore in 41 Minuten kassiert die Schweiz beim Testspiel 1980 in Argentinien. Den 4. Treffer in der 45. Minute erzielt ein gewisser Diego Maradona.

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