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61 von 66 Penaltys verwandelt: Nati-Legende Georges Bregy.

Foto: TOTO MARTI

Andreas Böni aus Belfast

Die Szene könnte die Schweizer Nati noch teuer zu stehen kommen. In der 32. Minute tritt Haris Seferovic zum Penalty für die Schweiz an – und verschiesst kläglich. Ein schwaches Spiel endet 0:0 in Nordirland, Platz 1 in der Gruppe und somit die direkte WM-Qualifikation für Katar sind in weite Ferne gerückt.

«Es hat mich erstaunt, dass Seferovic antrat», sagt Georges Bregy. Die Nati-Legende gilt als Mister Penalty, hat 61 seiner 66 Elfmeter verwandelt. Und urteilt knallhart: «Es ist ein Armutszeugnis, dass man nun vier in Folge verschossen hat.»

«Nie dem Goalie in die Augen schauen»

Zum Seferovic-Fehlschuss meint er: «Er schaute nur auf den Goalie und wusste dann nicht, was er machen soll, weil dieser lange stehen blieb. Es war die gleiche Situation wie bei Italiens Jorginho gegen Yann Sommer. Und dann hat er wirklich schwach geschossen.»

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33. Minute in Belfast:Hier verschiesst Haris Seferovic den Penalty

Bregy erklärt: «Man darf dem Goalie niemals in die Augen schauen. Nie. Sonst hast du schon verloren. Wenn du ihn ausgucken willst, dann schau nur auf Kniehöhe, maximal auf Hüfthöhe. Da gehts auch um die Nervenstärke.»

«Alles ausblenden, für Dich sein»

Es gebe neben dem Ausgucken eine zweite Möglichkeit für ihn: «Du kannst dich auf eine Ecke festlegen und es durchziehen, wenn du scharf triffst, hat der Goalie keine Chance.»

Bregy selbst schoss seinen wichtigsten Penalty in der WM-Qualifikation 1994 in Schottland. Der Gastgeber führte 1:0, Bregy verwandelte. Das 1:1 brachte die Schweiz damals quasi an die WM in den USA. «Du musst die Mätzchen der Goalies ausblenden und für dich alleine sein. Penaltyschiessen ist kein Glücksspiel, sondern eine mentale Sache.»

«Nimm du bitte den Ball»

Grundsätzlich solle der schiessen, der sich am besten fühle, so Bregy. «Vargas war eigentlich der Beste, aber er scheiterte ja an der EM gegen Spanien. Wie auch Akanji. Und dass Rodriguez nach drei verschossenen nicht schiessen wollte, verstehe ich. Vielleicht wäre Fabian Frei ein Kandidat gewesen. Aber so oder so, gegen Nordirland wirkte es auf mich, als ob jeder dachte: Nimm du bitte den Ball.»

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