Lichtsteiners Traum
«Drei Tore im EM-Final zum Nati-Ende»

35 – und noch kein Ende in Sicht. Captain Stephan Lichtsteiner ist zurück in der Nati. Er peilt die Rekordmarke von 118 Spielen an. Und träumt vom EM-Final 2020.
Publiziert: 21.03.2019 um 00:20 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2019 um 15:32 Uhr
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Lichtsteiner ist für die EM-Quali-Spiele wieder in der Nati dabei.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern (Text) und Toto Marti (Fotos)

BLICK: Waren Sie sich immer sicher, dass Sie wieder aufgeboten würden?
Stephan Lichtsteiner: Sicher ist nichts im Fussball. Vor allem nicht in der Nati, wo die Auswahl an Top-Spielern sehr gross ist. Dafür arbeiten wir, darum gehts, bestmöglich fit zu sein, Top-Leistungen zu erbringen, damit man dabei ist. Das war vorher aber genau gleich. Wenn ich nicht über Jahre Top-Leistungen bei 
Juventus erbracht hätte, wäre ich früher oder später nicht mehr in der Nati dabei gewesen.

Was haben Nati-Coach Petkovic und Sie diesbezüglich im letzten Sommer abgemacht?
Wir haben abgemacht, was wir auch kommuniziert haben. Es war für uns von Anfang an klar. Es war nie ein Problem für uns.

Der Coach teilte Ihnen mit: Wenn Sie fit sind und im Klub spielen, sind Sie in der Nati ­weiter dabei ...
Ich erzähle jetzt keine Details unseres Gesprächs. Es ist kommuniziert worden, dass die Jüngeren während der Nations League eine Chance bekommen werden. Und dass damit der Konkurrenzkampf intensiviert wird. Das ist sehr gut gelungen, wir haben jetzt ein noch breiteres und noch besseres Kader.

War Rücktritt nach der WM nie ein Thema?
Nein, sonst wäre ich zurück­getreten. Klar hört man auf 
seinen Körper, auf seinen Kopf. Fragt sich: Macht es überhaupt noch Spass?

Spüren Sie Ihren 35 Jahre alten Körper nicht?
Nein.

Was ist Ihr Antrieb?
Neue Grenzen austesten, neue Ziele setzen. Und probieren, die zu erreichen. Oft wird man gefragt: Willst du nicht auf 
dem Höhepunkt zurücktreten? Nur: Wenn man eine lange, sehr erfolgreiche Karriere hat, was ist der Höhepunkt? Nach dem ersten Scudetto mit Juve? Nach dem zweiten? Nach dem siebten? Nach dem ersten Champions-League-Final, nach dem zweiten? Nach dem 50. Länderspiel, nach dem 80.? Ich will die Grenzen immer weiter austesten, bis zu dem Moment, wo ich merke, jetzt reichts nicht mehr.

Sie machen sicher bis zur EM 2020 weiter?
Das ist das Ziel, ja.

In welchem Verein? Ihr Vertrag bei Arsenal läuft aus. Gabs schon Gespräche?
Ein Gespräch hat stattgefunden. Sie wissen, dass ich jetzt keine Details preisgeben werde. Aber es muss für beide Seite stimmen. Was ist wichtiger: noch ein Jahr bei Arsenal zu bleiben oder eine tragende Rolle an der EM zu spielen? Dazu wäre wichtig, dass ich regelmässig spiele. Das ging diese Saison relativ gut. Aber wenn sich abzeichnet, dass der Trainer eher andere Prioritäten hat, dann muss ich mir die Frage stellen: Will ich das im Hinblick auf die EM noch so? Ich nehme es, wie es kommt. Ich bin in einer guten Position.

Haben Sie noch Kontakt mit Valon Behrami, der nach der WM verärgert zurückgetreten ist?
Ja, ab und zu. Unabhängig davon: Ich finde, Spieler wie er hätten medial mehr Anerkennung verdient für das, was sie geleistet haben. Alle haben sich immer zerrissen für dieses Land.

Ist es für Sie ein Ziel, die Rekordmarke von 118 Länderspielen von Heinz Hermann zu er­reichen?
Natürlich ist das ein grosses Ziel. Und ein grosser Traum. 118 Länderspiele hat schon lange niemand mehr geschafft. Wenn ich schon einmal in der Nähe bin, dann arbeite ich auf dieses Ziel hin. Und versuche, dieses Ziel irgendwie zu erreichen.

Was wäre ein schönes Ende für Sie in der Nati?
Der Sieg an der Nations League im Juni. Der Sieg an der EM, drei Tore im Final (lacht herzhaft).

«Diese ersten zwei Spiele werden nicht einfach»
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Nati-Stars vor EM-Quali:«Diese ersten zwei Spiele werden nicht einfach»
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