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Bei der EM war Noah Okafor (l.) nur als Zuschauer dabei.

Foto: TOTO MARTI

Murat Yakin und Patrick Fischer kennen und schätzen sich. Der Schweizer Eishockey-Nationaltrainer und der Coach der Fussball-Nati haben bei den verschiedensten Begegnungen während ihrer Sportler-Laufbahnen festgestellt, dass sie gewisse Dinge im Leben ähnlich sehen.

In einer Sache aber unterscheiden sich die beiden. Das zeigt der Fall Okafor beispielhaft. Fischer ist in den vergangenen Jahren dadurch aufgefallen, dass er mit seinen Spielern streng umgeht, bei Verfehlungen tatsächlich knallhart durchgreift und sie auch dann für längere Zeit nicht aufbietet, wenn es sportlich Sinn machen würde. Ein Beispiel dafür ist der Fall des sehr talentierten Lian Bichsel, der bis nach den Olympischen Spielen und der Heim-WM 2026 nicht Teil der Nati sein wird, nachdem er zwei U20-Aufgeboten keine Folge geleistet hat.

Wer will schon danach beurteilt werden, was er mit 24 Jahren angestellt hat?

Yakin dagegen geht die Sache anders an. Er hat sich dafür entschieden, Okafor eine neue Chance zu geben, obwohl sich dieser Dinge geleistet hat, die dem Nationaltrainer nicht gefallen können und die sich für einen Nationalspieler auch nicht gehören. Darum ist es für alle, die sich in den vergangenen Wochen im Umfeld der Fussball-Nati umhörten, eine faustdicke Überraschung, dass der Milan-Angreifer noch dieses Jahr sein Comeback im Nati-Aufgebot geben darf.

Welcher Weg ist nun der richtige? Beantworten lassen wird sich das auf die Schnelle nicht. Wer Okafor nahe steht, wird darauf verweisen, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Und, Hand aufs Herz: Wer möchte schon aufgrund der Dinge, die er mit 24 Jahren angestellt hat, beurteilt werden? So hat auch Okafor es verdient, in der Nati noch einmal von vorne anzufangen. Die Gelegenheit dazu bekommt er nächste Woche. Er sollte sie nutzen.

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