1/2

Von Andreas Böni

In den letzten Jahren war die Nationalmannschaft stets perfekt ausbalanciert. Eine Mischung aus Leitwölfen wie Johann Vogel, Alex Frei, Ludovic Magnin, Diego Benaglio, Tranquillo Barnetta zusammen mit jungen Wilden wie Granit Xhaka, Ricardo Rodriguez oder Xherdan Shaqiri. Die urschweizerische Jass-Fraktion und die Jüngeren, die sich noch die Hörner abstossen mussten.

Diese Balance droht nun aus dem Gleichgewicht zu geraten. Benaglio ist zurückgetreten, Barnetta tief getroffen, und Schwegler hat keine Lust mehr. Es ist ein Alarmzeichen, vor allem ein menschliches, weil es drei Spieler sind, deren Horizont nicht am Ende des Fussballplatzes aufhört. Beendet dann nach der EM 2016 auch noch Stephan Lichtsteiner (ist dann über 32) seine Karriere, ist das der nächste Verlust.

Vladimir Petkovic ist gefordert. Er muss sein Team so zusammenstellen, dass die Menschen in der Gruppe gut miteinander auskommen, das ist der Grundstein für Erfolg. Macht man als Journalist das Diktiergerät aus, spürt man, dass sich einige Spieler mit der neuen Nati-Mentalität nicht wohl fühlen.

Diese Risse kann man kitten, in dem man Erfolg hat. Was hoffentlich angesichts der eher einfachen EM-Quali-Gruppe auch eintritt. Geben wir aber nach der Pleite in Slowenien auch gegen Estland Punkte ab, kann es schnell Unruhe geben.

WM-Quali Gruppe A