Koks, saufen und 19-Mio-Busse
Die Skandal-Akte von Ex-Rumänien-Star Mutu

Glück für die Nati, dass Rumänien Adrian Mutu nicht mehr im Kader hat. Ein Glück aber auch für die Rumänen. Denn so genial Mutu auf dem Platz war, so undiszipliniert war er daneben.
Publiziert: 19.06.2023 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2023 um 17:27 Uhr
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Einen solch talentierten Spieler wie Adrian Mutu haben die Rumänen nicht mehr in ihren Reihen.
Foto: Getty Images
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Wäre der mittlerweile 44-jährige Adrian Mutu den Job als Fussballer ein bisschen ernsthafter angegangen, er wäre in die absolute Weltspitze gestürmt.

Dies tut der ehemalige Fiorentina-Star dafür abseits des Rasens. Liest man Mutus Skandalakte, wird sogar Balotelli zum Musterschüler. Mutu musste zwei lange Sperren absitzen, verprügelte einen Kellner, lieferte sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd, verhöhnte seinen Trainer als Mr. Bean und wurde von seinem Ex-Klub Chelsea auf über 17 Millionen Euro verklagt.

Da fragt man sich automatisch: Wie gut muss dieser Stürmer gewesen sein, dass er trotz allem auf 77 Länderspiele für Rumänien gekommen ist. «Er war der Beste von all meinen Mitspielern», sagt sein einstiger Fiorentina-Teamkollege Kuzmanovic. Immerhin hat Kuzmanovic auch mit Christian Vieri und Luca Toni gespielt hat.

Im Sommer 2003 übernimmt Roman Abramovich Chelsea und kauft Superstars zusammen. Mutu ist einer der ersten, den er verpflichtet, für 19 Millionen Euro. Sein Start in England ist vielversprechend, doch dann verliert der Rumäne die Kontrolle. Er leidet unter Stimmungsschwankungen, lässt sich scheiden, kauft Autos und Yachten, lebt mehr in der Nacht als am Tag und sorgt für Skandale am Laufmeter. Hier Mutus Skandal-Liste (keine Garantie auf Vollständigkeit):

Verfolgungsjagd

Im September 2004 liefert sich Mutu mit der Polizei eine Verfolgungsjagd durch die Innenstadt von Bukarest – um vier Uhr in der Nacht! Die Polizisten wollten eigentlich nur seinen Führerschein kontrollieren.

Kokain-Konsum

Im Oktober 2004 kommts zum Zoff mit Trainer José Mourinho. Weil Mutu ein Chelsea-Training schwänzt, verdonnert der Trainer ihn zu einem Doping-Test. Beim Rumänen wird Kokain nachgewiesen, die öffentliche Schlammschlacht beginnt. Mutu wird am Ende für sieben Monate gesperrt! Chelsea wirft den Stürmer raus und klagt auf Schadenersatz.

19 Millionen Euro Busse

Am 1. Januar 2005 wechselt Mutu trotz Sperre via Livorno zu Juventus. Die zwei Klubs werden gebüsst. Für Mutu wirds brenzlig: Ihm wird von der Fifa eine Geldstrafe von 19 Mio. Euro (!) aufgebrummt. Der Rechtsstreit zieht sich dann jahrelang hin, weil Mutu immer wieder Berufung einlegt und immer wieder gegen Abramovich und die Fifa verliert. Die Affäre geht gar bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, wo Mutu im 2018 schliesslich unterliegt.

Radarfalle

Im August 2006 stürmt Mutu für die AC Florenz. Auch in der Toscana sorgt der Rumäne neben dem Platz für Wirbel. Mit über 200 Kilometern pro Stunde wird er geblitzt, erlaubt wären 130 gewesen. Die rund 370 Euro Strafe kosten ihn wohl nicht mal ein süsses Lächeln.

Doping-Vergehen

Im Januar 2010 werden bei Mutu wieder illegale Substanzen nachgewiesen. Diesmal gehts um leistungssteigernde Appetitzügler. Er kriegt Hilfe von seiner Mutter, die behauptet ihre Abmagerungspillen bei ihm vergessen zu haben. Mutu sagt zur Verteidigung, er habe über Weihnachten Abführmittel genommen. Beides nützt nichts. Im April 2010 wird Mutu wieder gesperrt – diesmal für neun Monate.

Körperverletzung

Im Oktober 2010 wird er wegen schwerer Körperverletzung festgenommen, er hat einen Kellner in einem Nachtklub verprügelt, nebenbei flüchtet er und setzt seinen Porsche in einen Laternenmast.

Nationaltrainer zur Witzfigur gemacht

Auch in der Nationalmannschaft ist Mutu kein Musterprofi. 2014 verzichtete Trainer Victor Pițurcă in den WM-Playoffs gegen Griechenland auf den Starstürmer. Der 34-Jährige ist sauer und postet ein Foto seines Trainers auf Facebook. Dabei ersetzt er Pițurcăs Kopf mit demjenigen von Mr. Bean. Der rumänische Verband teilte ihm darauf schriftlich mit, dass er nie wieder für Rumänien auflaufen wird.

Sauftour

Schon 2011 wurde Mutu aus der Nationalmannschaft geschmissen. Während eines Trainingslagers liess er sich bei einer Partytour erwischen. Da wurde er später aber wieder begnadigt.

Heute ist es ruhiger geworden um Mutu. Er soll sein Privatleben im Griff haben, heisst es. Seit einem Jahr ist er Trainer von Rapid Bukarest. Dabei dürfte er bei seiner Vergangenheit mit Sicherheit auch mal ein Auge zudrücken, wenn einer seiner Spieler ein bisschen zu spät kommt.

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