Foto: Liverpool FC via Getty Images

Hitzfeld verrät, wie Shaqiri tickt
«Man muss ihn wie eine Blume pflegen»

Die Fussball-Schweiz diskutiert den Fall Xherdan Shaqiri. Sein Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld sagt: «Er ist ein pflegeleichter Spieler.»
Publiziert: 12.09.2019 um 20:01 Uhr
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Ottmar Hitzfeld nahm Xherdan Shaqiri als 18-Jährigen mit zur WM.
Foto: Sven Thomann
Andreas Böni aus Lörrach

Xherdan Shaqiri (27) ist der grosse Abwesende der vergangenen Nati-Woche mit den Spielen in Irland (1:1) und gegen Gibraltar (4:0). Er sagt ab, weil er sich «voll auf Liverpool konzentrieren wolle». Doch in Liverpool wird gar nicht trainiert. Mit eine Rolle spielt, dass Shaqiri von Trainer Vladimir Petkovic nicht genug Wertschätzung fühlt und er sauer ist, dass Granit Xhaka statt ihm Captain ist.

Ottmar Hitzfeld (70) trainierte Shaqiri fünf Jahre lang. Das BLICK-Interview mit dem Ex-Nati-Coach.

BLICK: Ottmar Hitzfeld, Sie nahmen Xherdan Shaqiri 2010 als 18-Jährigen mit zur WM. Wie war er menschlich damals?
Ottmar Hitzfeld:
 Xherdan hat sich immer in die Herzen der Zuschauer gespielt, weil er das Spiel belebt hat und frech spielt. Von Natur aus. Er hat einen guten Charakter und ist selbstbewusst. Wobei er am Anfang fast schüchtern war. Er hat sich aber von Anfang an gut integriert in die Gruppe. Er ist ein Teamplayer, der andere mitreissen kann.

Wie zeigt sich das?
Er erzählt zum Beispiel am Tisch immer Witze, bringt die anderen zum Lachen, macht Spässe. Er ist pflegeleicht, wenn man ihm die nötige Wertschätzung entgegenbringt. Ich bat ihn deswegen auch regelmässig mit auf mein Zimmer, um ihm Sachen zu erklären und ihm Wichtigkeit zu geben.

Braucht Shaqiri mehr Pflege als andere?
Schauen Sie, Offensivspieler wie Shaqiri brauchen mehr Zuspruch. Sie sind wie Pflanzen. Wie Blumen, die man pflegen muss. Sie sind Künstler, die Dir auf dem Feld aber alles zurückgeben, wenn Du richtig mit ihnen umgehst. Verteidiger zum Beispiel sind viel robuster, meistens auch vom Charakter her. Und der Spieler war immer das Wichtigste für mich, ob bei der Nati oder bei Bayern München.

Was heisst das menschlich?
Die Spieler müssen das Gefühl haben, dass sich der Trainer nicht nur dafür interessiert, wie er Fussball spielt. Sondern, was er für ein Mensch ist, wie es seiner Familie geht, was er für Hobbys hat, was ihm wichtig ist. Ich habe viel mit Spielern wie Franck Ribéry oder Xherdan geredet.

Also sind sie hochsensibel.
Shaqiri braucht die Unterstützung des Trainers. Dass man auch mal den Arm um ihn legt, um ihn zu stärken. Das war für mich immer eine Selbstverständlichkeit.

Waren Sie überrascht, dass er bei einem Qualifikationsspiel absagt, obwohl er fit war?
Ich bin viel zu weit weg von der Schweizer Nati. Ich bekomme die Details nicht mehr mit. Und sich nur an der Presse zu orientieren, ist falsch. Aber Shaqiri ist einer der wichtigsten Spieler der Schweizer Nationalmannschaft. Und die Schweiz braucht ihn für den nächsten Schritt.

Sie holten Shaqiri 2010, Granit Xhaka 2011 in die Nati. Können Sie sich vorstellen, dass Shaqiri eifersüchtig ist, weil Xhaka nach Stephan Lichtsteiner Captain werden soll?
Ich empfand es immer so, dass sie Kollegen sind und sich in der Mannschaft eingefügt haben. Sie hatten bei mir aber auch immer den gleichen Stellenwert, Gökhan Inler und Diego Benaglio waren meine Captains. Wie sich eine solche Entscheidung, den einen über den anderen zu stellen, auswirkt, kann ich nicht bewerten, weil ich es nie erlebt habe. In Erinnerung blieb mir immer das erste Länderspiel von Granit.

Warum?
Weil ich ihn vor der Partie im Wembley gegen England fragte: «Und, traust Du Dir das zu?» Er, der knapp 18 war, sagte fast beleidigt: «Warum nicht?» Es hat mich sehr beeindruckt, wie reif er für sein Alter war. Und ich bin überzeugt, dass er zusammen mit Xherdan für eine grosse Zukunft dieser Nati steht.

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