Hier spricht Dreifach-Torschütze Gavranovic (31)
«Haris und ich gönnen uns die Tore»

Gavranovic über seinen Konkurrenzkampf mit Seferovic, seine Torgefahr, Italien und sein Leben als einziger Tessiner im EM-Kader der Schweiz.
Publiziert: 05.06.2021 um 01:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2021 um 08:45 Uhr
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Beim 7:0 über Liechtenstein im letzten Test vor der EM ist der Tessiner Mario Gavranovic mit seinem Dreierpack die grosse Figur.
Foto: TOTO MARTI
Michael Wegmann

Was für eine beeindruckende Vorstellung! Mario Gavranovic trifft beim 7:0 gegen Liechtenstein dreimal ins Tor und dreimal an die Latte. Er macht also nahtlos da weiter, wo er bei Dinamo Zagreb auf gehört hat: Mit Toreschiessen.

Blick: Mario Gavranovic, seit Valon Behrami nicht mehr dabei ist, sind Sie noch der einzige Tessiner in der Nati. Sind Sie einsam?
Mario Gavranovic: Sie haben Vladimir Petkovic vergessen… (lacht). Nein, im ernst jetzt: Ich bin schon viele Jahre dabei und fühle mich in der Nati sehr wohl. Ich habe zu allen Teamkollegen eine tolle Beziehung und weil ich neben italienisch auch deutsch und französisch spreche, ist auch die Sprache kein Hindernis. Aber dass keine Tessiner mehr dabei sind, ist mir schon auch aufgefallen. Das ist schade.

Woran liegts?
Das weiss ich nicht, da bin ich zu weit weg. Immerhin gibt es mit Marchesano vom FCZ, Tosetti bei Sion und Bottani von Lugano drei Tessiner, die in der Super League eine tolle Rolle spielen.

Als Tessiner ist Ihnen der italienische Fussball sehr nah. Das Spiel gegen Italien dürfte besonders speziell sein?
Dieses Spiel ist doch für uns alle besonders. Italien ist Italien. Ein Fussballland und vierfacher Weltmeister.

Aber die Deutschschweizer verfolgen eher die deutsche Bundesliga, Tessiner eher die Serie A…
… Mittlerweile schaue ich alles. Aber Sie haben schon recht: Als Kind im Tessin, da war die Serie A alles für mich.

Und von welchem Klub haben Sie geschwärmt?
Ich war immer Fan von Inter Mailand. Und Sie müssen gar nicht fragen: Ja, ich habe mich sehr gefreut, dass Inter Meister geworden ist.

Haben Sie schon mal gegen Italien gespielt?
Nur mit der Junioren-Nati. Italien hat eine sehr starke Truppe. Aber wir haben auch grosse Qualitäten. Wir können auch dieses Spiel gewinnen.

Wird Ihre Familie im Stadion sein?
Leider nein. Meine Brüder müssen arbeiten, meine Eltern wollen die Spiele lieber im TV sehen. Und meine Frau wird wohl erst kommen, wenn wir die Gruppenphase überstehen.

Wird die Schweiz die Gruppenphase überstehen?
Das hoffe ich doch mal schwer!

Sind Sie noch frisch genug nach dieser langen, mühsamen Saison?
Ja. Ich war im April rund drei Wochen verletzt. Ich bin ausgeruht (lacht) und top motiviert. Wir alle werden brennen an der EM. Es ist das Schönste, wenn man sein Land an einer Endrunde vertreten kann.

Wenn man mit Ihnen über Haris Seferovic redet, betonen Sie immer, dass Sie ihm jedes Tor gönnen würden. Umgekehrt ist es genauso. Besteht da kein Konkurrenzkampf zwischen ihnen beiden?
Doch, klar. Stehen wir auf dem Platz, geben wir alles. Wir wollen beide spielen und Tore schiessen, unbedingt. Aber wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander, verstehen uns super. Wir gönnen uns die Tore und versuchen einander zu helfen. Auch von aussen. Nur wenns dem Kollektiv läuft, kann auch ein Einzelner brillieren. So denkt Haris, so denke ich.

Es scheint, als werden Sie mit jedem Jahr torgefährlicher.
Im Strafraum war ich schon mit 20 nicht schlecht. Aber heute mit 31 bin ich sicher abgeklärter. Ich kann viel besser antizipieren, wohin der Ball kommt als früher. Als ich jung war, wollte ich oft zu viel auf einmal. Ich war zu ungeduldig, habe Dinge erzwingen wollen. Seit ich entspannter bin, ruhiger, positiver, läufts viel besser.

WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
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