Härtetest gegen Ungarn und Portugal
Ab nach Moskau!

Unsere Nati strebt die vierte WM-Qualifikation in Serie an. Die goldene Spieler-Generation kann heute und am Dienstag die bislang makellose WM-Quali veredeln.
Publiziert: 06.10.2017 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:46 Uhr
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Schär, Seferovic und Embolo (von links) sind fester Bestandteil der talentiertesten Nati aller Zeiten.
Foto: KEY
Andreas Böni

Wer weiss, vielleicht liegt sich die Schweiz heute Abend knapp nach halb elf Uhr glückselig in den Armen. Nämlich dann, wenn unsere Nati gegen Ungarn mehr Punkte holt als Portugal gleichzeitig in Andorra. Ein bisschen träumen darf man ja, dass nach Ungarn (0:1-Pleite) auch Ronaldo & Co. auf dem kleinen Kunstrasen-Platz beim Fussball-Zwergen stolpern.

So oder so wird es ein Härtetest. Der Begriff wird übrigens in der Geologie angewandt. Wenn Forscher die Beschaffenheit entdeckter Mineralien testen, dann tun sie dies nach der Lehre von Friedrich Mohs (1773-1839), bestimmen einen Härtegrad von 1 bis 10. Dies ist der Härtetest für Gesteine – jener für die Nati steht wahrscheinlich am Dienstag in Lissabon an.

Es wäre nach Köbi Kuhn (2006) und Ottmar Hitzfeld (2010, 2014) die vierte WM-Qualifikation in Folge! Das letzte Scheitern ist also 16 Jahre her. Damals 2001 unter Enzo Trossero passierte es. Es ist das Jahr der Anschläge auf das World Trade Center, des Swissair-Groundings und im Bundesrat sitzen Kaspar Villiger, Ruth Dreifuss, Moritz Leuenberger, Pascal Couchepin, Ruth Metzler, Joseph Deiss und Samuel Schmid.

Die talentierteste Nati aller Zeiten

Also gefühlt weit weg! Dass wir uns 28 Jahre lang nicht für eine WM qualifizieren (1966 bis 1994) ist heute unvorstellbar. Und wer das Selbstvertrauen der Spieler in den letzten Tagen erlebt hat, kann sich kaum vorstellen, dass ausgerechnet dieses Team scheitern soll, zumal man selbst in einer Barrage gesetzt wäre.

Denn diese Mannschaft ist die talentierteste Nati aller Zeiten. Im Tor stehen sich die Weltklasse-Männer auf den Füssen herum. Die Abwehr um Juve-Star Stephan Lichtsteiner und Milan-Linksverteidiger Ricardo Rodriguez hat fast ein Jahr lang keinen einzigen Gegentreffer zugelassen. Mittelfeld-Chef Granit (übrigens Mohs-Härtegrad 6) Xhaka ist der beste Regisseur seit Ex-Bayern-Star Ciriaco Sforza. Der im Moment verletzte Valon Behrami gilt als bester Vorkämpfer aller Zeiten. Xherdan Shaqiri kann jederzeit auf jedem Niveau ein Spiel entscheiden. Und neu haben wir mit Haris Seferovic sogar einen Stürmer, der trifft.

Selbst die zweite Reihe ist zum Beispiel mit 27-Millionen-Stürmer Breel Embolo (20) oder den Gladbach-Stammspielern Nico Elvedi (21) und Denis Zakaria (20) vielversprechend bestückt.

Der WM-Viertelfinal als grosses Ziel

Die Qualifikation für die WM in Russland 2018 ist vielleicht die letzte ganz grosse Mission vieler verdienter Nati-Spieler: Für Captain Lichtsteiner (33), seinen Vize Behrami (32), Blerim Dzemaili (31), Gelson Fernandes (31) oder Johan Djourou (30) könnte es das letzte Turnier sein. Es ist im Prinzip die ganze Führungsriege dieses Teams. Und alle möchten endlich mal einen WM-Viertelfinal erreichen. Es wäre jener Schritt, mit dem Vladimir Petkovic seine Vorgänger Kuhn und Hitzfeld überflügeln würde.

Der erste Schritt zum grossen Ziel muss aber heute gegen Ungarn gemacht werden. Ein Punkt, und wir gehen sicher als Gruppenerster in den Showdown von Lissabon. Eine grosse Herausforderung dabei wird sein, dass vorbelastete Spieler wie Ricardo Rodriguez, Admir Mehmedi oder Blerim Dzemaili keine Gelbe Karte sehen – und dann am Dienstag gesperrt wären.

Übrigens: Die Höchstnote 10 auf der Mohs-Härteskala erreicht der Diamant. Er schneidet alles. Unsere Nati kann heute und am Dienstag die tollen ersten acht Quali-Spiele veredeln. Und zeigen, dass sie nicht nur eine goldene, sondern sogar eine diamantene Generation ist.

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