Ex-Kicker Gavranovic spricht über die Nati
«Es herrscht eine kollektive Unzufriedenheit»

Mario Gavranovic (34) hat in dieser Woche seinen Rücktritt bekannt gegeben. Bei seinem «vorerst letzten medialen Auftritt» hat er ausführlich über seine Zeit als Nati-Spieler sowie über die neuesten Entwicklungen in der Nati gesprochen.
Publiziert: 23.03.2024 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2024 um 16:21 Uhr
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Mario Gavranovic spricht im Rahmen seines Rücktritts auch ausführlich über seine Zeit in der Nati.
Foto: Pius Koller
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Mehr als 500 Spiele hat Mario Gavranovic (34) in seiner Profi-Karriere absolviert. Diese Woche gab er seinen Rücktritt. Er sprach über seine Zukunft. Und seine Vergangenheit. Gavranovic über …

… sein grösstes Highlight

«Der gewonnene EM-Achtelfinal gegen Frankreich im Sommer 2021 war sicher der emotionalste Moment meiner ganzen Karriere. Weil es mir und der Nation so viel bedeutet hat. Noch schöner als mein Treffer zum 3:3 in der 90. Minute, der uns die Verlängerung gesichert hat, war aber der gehaltene Penalty von Yann Sommer. Da sind wir alle vor Freude geplatzt.»

… seine grösste Enttäuschung

«Es gibt zwei. Die eine folgte wenige Tage nach dem grössten Erfolg: der verlorene EM-Viertelfinal gegen Spanien im Penaltyschiessen. Persönlich war die Enttäuschung an der WM 2014 aber noch grösser. Ich hatte eine gute Saison beim FCZ hinter mir und schaffte es trotzdem nur knapp ins Kader. Obwohl ich mich sehr gut in Form fühlte, kam ich dann allerdings nicht zum Einsatz. Und dann riss ich mir im Training auch noch mein Kreuzband. Das war der härteste Moment in meiner Karriere.»

… sein Standing in der Nati

«Ich bin stolz drauf, was ich in der Nati in einem Zeitfenster von elf Jahren (2011 bis 2022, Anm. d. Red.) gezeigt habe. Meine Torquote ist ziemlich gut. Und ich habe auch in wichtigen Spielen Tore erzielt. Aber klar gab es die Momente, als es mir gut ging und ich viele Tore schoss, ich mich aber gefragt habe, weshalb ich nicht öfter spiele. Ich habe aber nie Probleme gemacht – im Gegenteil. Ich habe die Entscheidungen der Trainer immer respektiert. Vladimir Petkovic war der beste Trainer, den die Schweiz zu jenem Zeitpunkt haben konnte.»

… die aktuelle Nati

«Wir haben uns für die EM qualifiziert. In einer Gruppe, in der wir uns qualifizieren mussten. Das Ziel wurde erreicht. Hoffentlich gibt es aber bald bessere Resultate als die jüngsten. Über die Mannschaft kann ich nicht viel sagen, da ich nicht nah genug dran bin. Aber die Spieler, mit denen ich mich unterhalten habe, haben mir von einer kollektiven Unzufriedenheit erzählt, wie jüngst alles abgelaufen ist. Jetzt höre ich aber lieber auf. Mehr will ich dazu nicht sagen.»

… über Nati-Spieler aus dem Tessin

«Sie fehlen nicht nur in der Nati. Es gibt ganz allgemein wenige Talente aus dem Tessin, die es in die Super League schaffen. Ich glaube, das ist ein tieferliegendes Problem und beginnt bei den ganz Jungen. Ich bin aber die falsche Person, um das abschliessend zu beurteilen. Trotzdem muss man sich Fragen stellen, warum in Zürich, Bern, Basel und Genf immer wieder Talente gross herauskommen und hier bei uns nicht.»

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Dänemark
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Georgien
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