Es knirscht und knarrt immer wieder
Die schwierige Beziehung zwischen Petkovic und Shaqiri

Wären Vladimir Petkovic und Xherdan Shaqiri auf Facebook verbunden, würde ihr Beziehungsstatus lauten: Es ist kompliziert. Was zwischen den beiden über die Jahre vorfiel.
Publiziert: 14.06.2021 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2021 um 14:17 Uhr
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Xherdan Shaqiri bei seiner Auswechslung gegen Wales nach 66 Minuten.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni

Die Bilder sprachen für sich. Als Vladimir Petkovic gegen Wales (1:1) Xherdan Shaqiri in der 66. Minute auswechselt, ist dieser unverkennbar sauer. «Ich habe schon ans nächste Spiel gedacht», sagt der Nati-Coach, der für diese Auswechslung von vielen Experten wie Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz, SRF-Kommentator Sascha Ruefer oder Ex-Nati-Spieler Tony Esposito kritisiert wird.

Doch bei dieser Auswechslung ist auch die menschliche Komponente nicht zu unterschätzen. Denn zwischen Shaqiri und Petkovic knirscht und knarrt es immer wieder. Die Beziehung zwischen Trainer und Star-Spieler wird regelmässig auf die Probe gestellt.

Die Diskussion um die Nummer 10

Und früh, schon beim ersten Turnier von Petkovic, geht es um die Position. Shaqiri spielt an der EM 2016 rechts im Mittelfeld. Hinter den Spitzen spielt Blerim Dzemaili als 10er. Experte Lothar Matthäus sagt über Shaqiri damals im Blick: «Für mich spielt er aber auch auf der falschen Position. Er braucht einen kürzeren Weg zum Tor. Er ist für mich kein Spieler für rechtsaussen – da ist er zu weit weg vom Schuss. Fragen Sie Shaqiri mal, er wird ihnen sicher sagen, dass er lieber auf der Zehn spielt. Auch darauf sollte man als Trainer Rücksicht nehmen.»

Doch so richtig bricht das Thema erst im Jahr 2018 aus. Erst gibts Spannungen wegen einer Spielabsage Shaqiris im März. Er fehlt bei der Nati für die Testspiele gegen Griechenland und Panama wegen einer Muskelverletzung – spielt dann aber vor (!) dem Nati-Termin für Stoke. Einige Spieler hatten daraufhin das Gefühl, Shaqiri habe einfach keine Lust gehabt. Und Shaq? Versteht weiter nicht, dass er rechtsaussen spielen muss.

Irritationen um das Captain-Amt

An der WM in Russland ist Shaqiri dann wieder dabei, trifft gegen Serbien. Die Doppeladler-Affäre und das Achtelfinal-Aus gegen Schweden dominieren die Schlagzeilen. Danach, im Herbst 2019, meldet sich Shaqiri für die Länderspiele in Irland und Gibraltar ab. Der offizielle Grund: Er wolle sich auf Liverpool konzentrieren.

Der inoffizielle Grund, so heisst es schnell: Shaqiri fehle die Wertschätzung rund um die Captain-Diskussion. In Abwesenheit von Stephan Lichtsteiner übernimmt nämlich Xhaka die Binde – Shaqiri verstehts nicht. In seinem Selbstverständnis ist er älter als Xhaka, hat zu jenem Zeitpunkt mehr Länderspiele. Xhaka reagiert cool, sagt: «Wenn das wirklich das Problem ist, kann er die Captain-Binde haben.»

Petkovic löschte den Brand

Der Schweizerische Fussball-Verband reagiert. Nati-Direktor Pierluigi Tami fliegt zu Shaqiri, sondiert vor. Danach gibt es auch ein Gespräch mit Petkovic. Im Oktober hat man die Unstimmigkeiten ausgeräumt, Petkovic sagt: «Ich liebe ihn. Und ich werde ihn immer lieben. Als Spieler. Und als Mensch.»

Shaqiri spielt inzwischen als Nummer 10, hat die Captain-Sache verdaut. Aber diese Auswechslung gegen Wales, sie wird zur interessanten Herausforderung für Petkovic. Sein Vorgänger Ottmar Hitzfeld sagte einst: «Offensivspieler wie Shaqiri brauchen mehr Zuspruch. Sie sind wie Pflanzen. Wie Blumen, die man pflegen muss. Sie sind Künstler, die Dir auf dem Feld aber alles zurückgeben, wenn Du richtig mit ihnen umgehst.»

Gut wäre dabei, Shaqiri würde sich steigern. Denn seine Leistung gegen Wales lieferte Petkovic definitiv auch Argumente, ihn auszuwechseln. Auf Sentimentalitäten kann er als Nati-Coach dabei keine Rücksicht nehmen.

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