Embolo, Zakaria, Akanji und Co
In der Nati ist Afrika Trumpf

Noch an der EM 2004 hatte kein Nati-Spieler afrikanische Wurzeln, mittlerweile ist es fast die Hälfte.
Publiziert: 26.12.2021 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2021 um 13:50 Uhr
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Die Gruppe von Nati-Spielern mit afrikanischen Wurzeln wird immer grösser.
Foto: TOTO MARTI
Felix Bingesser

Noch im EM-Kader 2004 stand kein Nationalspieler mit afrikanischem Hintergrund, da Stürmer Blaise Nkufo zuvor seinen Nati-Rücktritt gegeben hatte. An der WM 2006 war Johan Djourou, geboren in der Elfenbeinküste, dabei. An der EM 2008 gesellte sich Gelson Fernandes zu ihm, der als Bub von den Kapverden in die Schweiz gekommen war. Die beiden waren auch an der WM 2014 in Brasilien noch die einzigen Schweizer mit Wurzeln in Afrika. An der EM 2016 in Frankreich standen dann neben Gelson und Djourou mit Moubandje, Zakaria und Embolo schon fünf im Kader.

Obwohl Djourou und Gelson mittlerweile zurückgetreten sind, ist die afrikanische Prägung der Nati so gross wie noch nie. An der EM in diesem Sommer standen mit Mvogo, Akanji, Lotomba, Mbabu, Edimilson Fernandes, Sow, Zakaria und Embolo gleich acht Spieler mit Wurzeln in Afrika im Kader.

Und an der WM 2022 dürfte es noch multikultureller, noch afrikanischer werden. Shootingstar Noah Okafor von RB Salzburg hat den Sprung in den Kader von Murat Yakin bereits geschafft – und bei seinen Auftritten in der WM-Quali voll eingeschlagen. Garcia und Okoh standen ebenfalls bereits im Aufgebot. Und es klopfen weitere Supertalente an. Denn auch in der U21-Nati ist Afrika Trumpf. Sohm, Ndoye, Jankewitz, Mambimbi oder Lungoyi zählen zu den absoluten Leistungsträgern im Team von Mauro Lustrinelli.

Für Nkufo dürfte diese Entwicklung Freude und Genugtuung sein, denn der Stürmer hat sich einst mit Nati-Trainer Köbi Kuhn überworfen und diesem unter anderem Rassismus vorgeworfen. Er habe das Gefühl gehabt, nicht gleich behandelt worden zu sein wie andere, sagte Nkufo, der Stürmerstar von Twente Enschede, später.

Nkufo war übrigens nicht der erste dunkelhäutige Nati-Spieler. Vorreiter war ein gewisser Raymond Bardel. Die Nati-Karriere des Lausanners war 1951 aber nach zwei Spielen mit zwei Niederlagen bereits beendet.

Zwei Niederlagen am Stück, das kennt die aktuelle Nati gar nicht. Nicht zuletzt dank der Immigration aus Afrika.

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