Embolo über Nati-Juwel Akanji
«Ich würde ihn gerne zu Schalke holen»

Die Fussball-Schweiz staunt über das abgeklärte Nati-Debüt von Manuel Akanjii (21). Doch wer ist der Innenverteidiger überhaupt?
Publiziert: 11.06.2017 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:46 Uhr
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Neu in der Nati: Manuel Akanji.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Torshavn

Nein, Manuel Akanji (21) lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Routiniert beantwortet er am Flughafen auf den Färöer Inseln alle Fragen. «Ich wusste nicht, was ich mir unter der Nati vorstellen muss», sagt der Debütant, der beim ersten Aufgebot gleich von Anfang an spielte. «Aber wie mich diese Mannschaft aufgenommen hat, ist einfach nur toll. Jeder hat mir danach zum ersten Spiel gratuliert.»

Manuel Akanji, der Senkrechtstarter. Aufgewachsen in Wiesendangen bei Winterthur ZH. Sohn eines Nigerianers und einer Schweizerin, die sich in den USA verliebt haben. Bis 11 spielt er beim FC Wiesendangen, dann geht er zu Winterthur, wo er ausgebildet wird und sich in der Challenge League durchsetzt. Mit 20 der Wechsel zum FC Basel.

Beim Meister spielt er lange nicht – und reisst sich dann noch das Kreuzband. Eine lange Reha beginnt, Monate fällt er aus. Und kämpft sich beeindruckend zurück – bis in die Startelf des FC Basel.

Urs Fischer vertraut ihm seither blind, bringt ihn fast in jedem Spiel. Eine Tatsache, die den einen oder anderen intern beim FCB die Stirn runzeln lässt. Die Angst, dass Akanji überforciert wird und sich wieder schwer verletzt, ist immer unterschwellig da.

Doch es geht gut. Auch auf dem Kunstrasen von Torshavn, wo er bei seinem ersten Nati-Aufgebot gleich von Anfang an spielt. Es ist eine beeindruckende Leistung für den Jung-Nationalspieler, der mit dem rechten Fuss wie mit dem linken gleich stark ist.

Dabei steht seine Nati-Zukunft bis am Freitag nicht definitiv fest. Nigeria, das Land seines Vaters, versucht mit aller Macht, den Innenverteidiger für sich zu gewinnen. Am Ende entscheidet sich Akanji für die Schweiz.

Sehr zu Freude von Breel Embolo (20), einem seiner engsten Freunde. «Ein überragender Spieler und ein überragender Mensch», sagt Breel zu SonntagsBlick. «Ich bin froh, dass er endlich zeigen kann, was in ihm steckt. Für mich ist er einer der besten Innenverteidiger in der Schweiz und einer der besten seines Jahrgangs.»  Embolo weiter: «Am liebsten würde ich ihn zu Schalke holen.»

Akanji ist international bereits jetzt begehrt. RB Leipzig hat die Fühler nach ihm ausgestreckt. Ein Wechsel in diesem Sommer ist allerdings kein Thema. Sein Vertrag beim FC Basel läuft bis 2021. Sein Management und er haben entschieden, dass er sich nun erstmals mit den internationalen Spielen weitere Reife aneignet. Akanji: «Im Fussball gibt es immer Entwicklungen, aber ich werde einen ruhigen Sommer haben.» Erst fliegt er mit einem Freund nach Miami, danach geniesst er mit seiner Freundin San Francisco und San Diego.

Er hat sich die Ferien verdient.

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