Ehefrau Jadwiga hat die Hosen an
Köbi Kuhn unter der Knute

Das schöne Rentnerleben von Fussball-Legende Köbi Kuhn: verliebt, frisch verheiratet und gut geführt. Die Weltwoche wagt einen Blick hinter die Kulissen.
Publiziert: 11.01.2018 um 07:41 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:10 Uhr
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Köbi Kuhn und Jadwiga Cervoni: Aus Trost wurde Liebe.
Foto: TOTO MARTI
Patrick Mäder

Es wirkt wie eine wunderschöne Geschichte. Köbi Kuhn, der als Fussballer des FCZ und Spieler und Trainer der Nationalmannschaft längst Schweizer Kulturgut ist, trauert nach dem Tod seiner Frau Alice allein zu Hause. Greift verzweifelt zu Zigaretten und weiss nicht wohin mit der Zeit und wie es weiter gehen soll.

Da steht sie plötzlich vor der Türe. Jadwiga Cervoni, die dreizehn Jahre jüngere Nachbarin. Sie tröstet Köbi, baut ihn wieder auf, gibt ihm eine Perspektive zurück. Aus Trost wird Liebe. Die beiden sind unzertrennlich, erobern die Welt im Kreuzfahrtsschiff, verbringen ihr Glück in Luxushotels. Niemand, der Köbi diese Schnulze nicht gönnen würde. Köbi national, Köbi kult, inzwischen 74-jährig hat dieses späte Glück verdient.

Und nun dies: Die Wochenzeitung Weltwoche wagt in der neusten Ausgabe einen Blick hinter die Kulissen und lässt Köbi Kuhn mit abgesägten Hosen dastehen. War er früher der grosse Stratege und Regisseur im Mittelfeld, habe er inzwischen die Regie abgegeben. Jadwiga hat die Hosen an: «Sie gibt mit weiblicher Überzeugungskraft und Stimmgewalt im Hause Kuhn den Ton an», schreibt der Journalist Thomas Renggli und legt brisante Details nach.

Jadwiga habe die frühere Mail-Adresse von Köbi gelöscht und durch eine gemeinsame ersetzt.

Jadwiga habe die Telefonhoheit übernommen. Wer Köbis Natelnummer wähle, gelange direkt zu ihr.

Jadwiga beantworte die Fragen, die man an Köbi habe, gleich selber.

Jadwiga schreite «aus gesundheitlichen Gründen» ein, wenn Köbi nach dem Mittagessen einen zweiten Kaffee bestellen wolle.

Jadwiga beantworte Medienanfragen für eine Homestory oder Reportage mit einem finanziellen Forderungskatalog. «5000 Franken beträgt der Richtpreis für eine Geschichte mit dem Liebespaar», schreibt die Weltwoche.

Jadwiga habe die geplante Rückkehr von Köbi ins heimische Wiedikon ZH im Ansatz gestoppt und stattdessen die Zusammenlegung der beiden Haushalte in Birmensdorf ZH veranlasst.

Jadwiga habe das Projekt für eine Biografie ihres Köbis gestoppt, weil – Zitat Weltwoche: «Ein Grundhonorar von 10'000 Franken dem Standing eines Ex-Nationaltrainers bei weitem nicht genügt».

Der Artikel schliesst mit dem beschriebenen Bild von Köbi am heimisch-familiären Gartenteich, wo die Fussball-Legende die asiatischen Enten füttert.

Und dieses Bild versöhnt uns dann auch wieder. Denn es ist friedlich und vielleicht möchte ja Köbi genau dieses Leben führen, das die Weltwoche «eheliche Denkmalpflege» nennt. Vielleicht passt ihm nach seiner erfolgreichen Karriere, in der er immer vorne weg gehen und Verantwortung übernehmen musste, nun im Herbst des Lebens diese behütete Atmosphäre. Reisen, lieben, geniessen, Entchen füttern... klingt doch chillig.

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