Dortmund will 30 Millionen für ihn
Der heisse Poker von Manuel Akanji

Es ist ein heisser Poker: Manuel Akanji (26) will bei Dortmund nicht verlängern und soll deshalb verkauft werden. Trotz Top-Leistungen in der Nati sind die geforderten 30 Millionen Euro Ablöse in der jetzigen Marktlage schwierig zu bekommen. Die Gründe.
Publiziert: 09.06.2022 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2022 um 11:44 Uhr
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Manuel Akanji hat seinen Vertrag nicht verlängert.
Foto: TOTO MARTI
Andreas Böni

Die Medien im Ruhrpott thematisieren seit Tagen den Fall Manuel Akanji (26). Der Fall ist relativ klar: Der Schweizer Nati-Verteidiger will seinen Vertrag, der 2023 ausläuft, nicht verlängern. Das heisst für Borussia Dortmund, dass man ihn verkaufen muss, um ihn nicht in einem Jahr ablösefrei zu verlieren.

«Dieser Profi wird zum 30-Millionen-Euro-Problem», titelt die Bild-Zeitung. Zwar seien sowohl Manchester United als auch Arsenal und Juventus Turin an einem Akanji-Transfer ernsthaft interessiert gewesen – aber es liege Neu-Manager Sebastian Kehl (42) bis heute kein konkretes Angebot vor.

Erst die ablösefreien Spieler

Das deckt sich mit Blick-Informationen, ist aber aufgrund der Transfer-Lage im internationalen Fussball auch nicht weiter erstaunlich. Zum jetzigen frühen Zeitpunkt im Juni wurden erst die ablösefreien Profis wie Antonio Rüdiger (von Chelsea zu Real Madrid) oder Niklas Süle (von Bayern zu Dortmund) verpflichtet – oder Top-Stars wie Erling Haaland (von Dortmund zu Manchester City). In der Corona-Krise haben ausserdem selbst Spitzenklubs wie Barcelona Probleme, Ablösesummen von gegen 30 Millionen Euro zu stemmen. Oder wie der spanische Liga-Boss Javier Tebas sagte: «Barça kann Robert Lewandowski Stand jetzt nicht unter Vertrag nehmen.»

Das heisst, dass für grosse Transfers erst Domino-Steine fallen müssen: wie zum Beispiel der Transfer von Frenkie de Jong für 80 Millionen Euro von Barcelona zu Manchester United.

Nicht zu vergessen dabei: Mit Spielern wie Jules Koundé (Sevilla), Pau Torres (Villarreal), Gleison Bremer (Torino) oder Wesley Fofana (Leicester City) sind auch Konkurrenten auf dem Markt, bei denen sich finanziell starke englische Klubs vielleicht zuerst bedienen.

Die Konkurrenz ist schon da

Was heisst das für Akanji? Borussia Dortmund würde ihn gerne schnell verkaufen, um selbst wieder neue Spieler wie Hoffenheims David Raum (24) oder Stuttgarts Sasa Kalajdzic (24) holen zu können. Am liebsten vor dem BVB-Trainingsstart am 27. Juni. Ob das realistisch ist, wird sich zeigen. Eher nicht. Denn gerade in diesem Monat sind viele Sportchefs der Klubs noch in den Ferien.

Doch wie heikel ist Akanjis Poker? Natürlich würde ihm beim BVB die Bank drohen – während im November die WM 2022 in Katar ansteht. Dortmund hat mit den deutschen Nationalspielern Niklas Süle (26) und Nico Schlotterbeck (22) zwei Innenverteidiger geholt, während auch noch BVB-Legende Mats Hummels (33) im Kader steht. Allerdings würde er mit der Dreifachbelastung Meisterschaft, Champions League und DFB-Pokal bestimmt auf seine Minuten kommen.

Wie viel will Dortmund am Ende?

Klar sind zwei Dinge. Erstens: Der Spieler ist heute teurer als gegen Ende des Transferfensters im August. Dann würde ihn Dortmund wohl auch für 25 Millionen Euro verkaufen. Immer noch mit Gewinn, der damalige Basel-Sportchef Marco Streller hatte 2018 beim Transfer zum BVB 21,5 Millionen Euro herausgeholt.

Zweitens: Akanji könnte Geduld brauchen. Gut möglich – wenn auch nicht wünschenswert für keinen Beteiligten – dass sich alles bis Ende August hinzieht.

Heute Rückkehr gegen Spanien

Doch die Gegenwart heisst Nations League. Heute dürfte Akanji gegen Spanien in die Startelf zurückkehren nach seinen Knie-Problemen. Die Nati kann ihn nach dem 0:4 in Portugal gut gebrauchen.

WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
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