«Die grösste Frechheit»
BVB-Keeper Bürki nervt sich über Tuchel-Theater

50 Tage nach dem Horror-Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus spricht Opfer Roman Bürki (26). Auch über den Pokalsieg und die Trennung von Trainer Thomas Tuchel.
Publiziert: 31.05.2017 um 10:29 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:48 Uhr
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Kein Verständnis für Tuchel-Fragen nach Pokalsieg: Roman Bürki.
Foto: Toto Marti
Max Kern

Roman Bürki, wie haben Sie erfahren, dass Ihr Trainer Thomas Tuchel gehen musste?
Erst auf dem Weg hierhin. Im Fussball ist es leider so, da geht alles sehr schnell. Jetzt  wird ein neuer Trainer kommen. Aber ehrlich gesagt konzentriere ich mich jetzt auf die Nati und nachher auf die Ferien. Der Rest liegt nicht in unserer Hand, sondern in der Hand der Verantwortlichen. Die werden sicher eine gute Lösung finden.

Was halten Sie von Tuchels möglichem Nachfolger Lucien Favre?
Überall, wo er arbeitete, hatte er Erfolg. Persönlich kenne ich ihn nicht.

Haben Sie mit Yann Sommer, der unter Favre bei Gladbach spielte, schon gesprochen?
Nein, aber mit meinem Dortmunder Kollegen Marco Reus. Er kennt ihn natürlich auch von Gladbach her.

Was erzählt er über Favre?
Nur sehr Positives. Er ist auch ein sehr akribischer Arbeiter.

Ist es nicht komisch, dass man so wenige Tage nach einem Pokalsieg über eine Trainer-Entlassung sprechen muss?
Die grösste Frechheit fand ich, dass noch auf dem Spielfeld, unmittelbar nach unserem Pokalsieg, ein Journalist mich fragte, ob ich möchte, dass der Trainer weiterhin bei uns arbeitet. Ich habe auch von Leuten, die das Spiel am Fernsehen verfolgt haben, gehört, dass gewisse TV-Sender nur darüber diskutiert haben, ob der Trainer bleibe oder nicht. Oder, ob Aubameyang bleibe. Und gar nicht darüber gesprochen haben, dass wir den Titel gewonnen und eine Super-Saison gespielt haben. Das finde ich schade.

Wie fühlen Sie sich nach den Pokal-Feierlichkeiten vom letzten Wochenende?
Ich bin immer noch überglücklich und stolz. Ich hoffe, dass ich bald wieder topfit bin. Und dass ich bereit bin für das Spiel am Donnerstag gegen Weissrussland.

Wie lange dauerte die Feier? Es gab sicher eine Freinacht, oder?
Das weiss ich jetzt gar nicht.

Gingen Sie ins Bett oder nicht?
Ja, ich ging schon ins Bett. Um 16 Uhr sind wir gestartet, um 22 Uhr waren wir fertig mit den Feierlichkeiten auf dem Bus. So lange habe ich noch nie gefeiert, auch nicht in Zürich nach dem Cupsieg mit GC.

Wir müssen nochmals auf den schlimmen Anschlag auf Ihren Mannschaftsbus zu sprechen kommen – wie schafften Sie es, die schrecklichen Bilder im Kopf zu verarbeiten? Mit Hilfe von Psychologen?
Ich hatte Hilfe, ja. Aber auch viel Hilfe durch die Mannschaft. Und vom Trainer natürlich auch. Er ist auf jeden Einzelnen eingegangen. Er hat gemerkt, was jeder braucht.

Wenn Sie jetzt wieder in einen Mannschaftsbus einsteigen müssen, haben Sie da spezielle Gefühle?
Es ist mir so erklärt worden: Es ist ähnlich, wie wenn du eine gravierende Verletzung hattest bei einem Zusammenprall. Das ist mir ja auch schon passiert ist. Da musst du einfach wieder langsam rein kommen. Wieder das Vertrauen finden. Ich versuchte immer wieder, mich auf die nächsten Spiele zu konzentrieren. Ein oder zweimal hatte ich ein schlechtes Gefühl, als ich in den Bus gestiegen bin. Nachher nicht mehr.

Wie würden Sie diese Wahnsinns-Saison betiteln?
Schwierig, auf der einen Seite bin ich riesig stolz auf diese Mannschaft, auf den Klub, was wir geleistet haben. Auf der anderen Seite ist uns natürlich aufgezeigt worden, dass es viel Wichtigeres gibt im Leben als Fussball. Unsere Saison war eine Berg- und Talfahrt, sehr speziell. Nachdem, was passiert ist mit unserem Bus und allem Drum und Dran hatten wir in jedem Spiel ein Auf und Ab. Aber trotzdem konnten wir die Spiele immer wieder kehren und auf die Siegesstrasse zurückkehren. Das Pokalfinale war das beste Beispiel dafür, wir sind sehr gut gestartet, sind dann in ein Loch gefallen, am Schluss trotzdem wieder aufgestanden und haben die Saison mit einem Sieg und einem Titel beendet.

Brauchen Sie bald Ferien, um alles zu verarbeiten?
Auf jeden Fall. Ich freue mich sehr auf die Ferien. In meinem Kopf ist schon lange nicht mehr so viel vorgefallen. Mit den schlimmen Sachen, die ich durchmachen musste. Trotzdem gilt es jetzt nochmals, die volle Konzentration aufbringen zu können für die Nati. Um uns eine gute Ausgangslage für die nächsten Spiele und die Qualifikation zu schaffen. Dann geht’s in die wohlverdienten Ferien. Dann werde ich auch abschalten können und für eine gewisse Zeit nichts mehr mit Fussball zu tun haben.

Wohin fliegen Sie?
Nach Ibiza, wie letztes Jahr.

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