Der Nati-Neuling erobert alle Herzen
Mbabu machte einen FCB-Anhänger zum YB-Fan

Rasta-Zöpfe. Kraftpaket. Sonnyboy. Frauenschwarm. Die Schweizer Hauptstadt hat YB-Verteidiger Kevin Mbabu (23) im Nu erobert. Nun ist die Schweiz dran.
Publiziert: 07.09.2018 um 01:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:24 Uhr
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Gibt wohl am Samstag sein Nati-Debüt: Kevin Mbabu.
Foto: KEY
Michael Wegmann und Bruno Hayoz

Am Samstag gibt der Genfer mit kongolesischen Wurzeln in der Nati wohl sein Debüt. Sein frisches Gesicht und sonniges Gemüt kommt der Nati nach deren Imageschaden gerade recht.

Aber wer ist der Typ unter den wilden Haaren? «Hoch anständig», sagt Daniel Meier aus Bösingen FR. Bei ihm und seiner Frau Delia wohnt der YB-Star seit zwei Jahren im Dachgeschoss. «Kevin ist uns ans Herz gewachsen», sagen die Meiers.

Als Mbabu, der auf dem Transfermarkt heiss umworben ist, diesen Sommer wegen einer allfälligen Kündigungsfrist anfragt, sind sie enttäuscht. Als er nach Transferschluss mit einem Strahlen im Gesicht verkündet, dass er bleibt, freuen sich alle. Auch wenn sein «Ersatz-Mami» nun weiterhin Kevins Wäsche machen und seine Wohnung putzen muss. Delia: «Da gibts nicht viel zu tun, er ist ordentlich.»

Mbabu begeistert nicht nur auf dem Platz oder zuhause. Fragen Sie mal in der Primarschule Bösingen nach. Als er im Mai auf Besuch kommt, schreibt er während einer Stunde Autogramme auf Arme, Beine, Shirts und in Aufgabenbücher. Die Kinder sind so von ihm angetan, dass sie Mbabus Wasser-Becher aufbewahren. Sie nennen es das «heilige Wasser».

Kevin sei cool und fröhlich, sagt der langjährige Nati-Spieler Gelson Fernandes, der schon lange mit ihm befreundet ist. Ein Typ wie er? «Er nimmt die Dinge noch lockerer als ich und ich rede viel mehr...»

Regelmässig auf Besuch kommen Mutter Françoise und die  Schwestern Bianca und Prisca. Bruder Dave lebt in den USA. Seinen leiblichen Vater – ein Franzose – kennt er nicht. Als die Mutter mit Kevin schwanger ist, kommts zur Trennung. Mbabu: «Ich habe kein Bedürfnis ihn zu treffen, ich hatte jemanden, der seinen Platz einnahm.» Der Österreicher Bernd Adam schlüpft in die Rolle. 

In der Super League spielt Mbabu erstmals am 26. September 2012. Kurzeinsatz für Servette. Sein damaliger Teamkollege Simone Grippo, heute bei Real Saragossa, sagt: «Kevin war schon da selbstbewusst. Doch bei Servette ging es drunter und drüber.» Trainerwechsel. Unruhe. Mbabu wird nicht mehr eingesetzt, wechselt im Januar 2013 zu Newcastle United. Auf der Insel spielt er selten, verschwindet von der Bildfläche. Bis ihn im September 2015 Trainer Reto Gertschen für die U20-Nati aufbietet. Eine Art Casting-Show. Gertschen: «Ich war gespannt, wer da kommt.» Und wer kam? «Eine überraschende Persönlichkeit, ein toller Junge mit Power. Doch seine Ballbehandlung war nicht so sauber...»

Reto Gertschen bietet Mbabu im September 2015 für die U20-Nati auf.
Foto: Getty Images

Ein Jahr später wechselt Mbabu zu YB. «Ein Kuh-Handel», nennt es der damalige Sportchef Fredy Bickel. Er und Chapuisat wollen Mbabu, müssen sich aber gegen die sportliche Führung um Urs Siegenthaler durchsetzen, die aus strategischen Gründen einen Transfer mit Mallorca bevorzugt. Weil Kasim Nuhu von Mallorca verpflichtet wird, bekommen auch Bickel und Chapuisat ihren Willen. Bickel wird kurz nach Mbabus Ankunft gefeuert, der Rastaman startet durch. YB zahlte knapp 800'000 Franken, heute ist er 10 Millionen wert.

Auch weil er viel verändert. Auch seine Ernährung: Viel Gemüse, keine Milch­produkte mehr, nur Wasser oder Grüntee und mehr Schlaf – die häufigen Verletzungen sind Vergangenheit. Zudem engagiert er einen persönlichen Physiotherapeuten aus Frankreich. Vor wichtigen Spielen wohne dieser einige Tage bei Kevin, verrät sein Vermieter.

Bei der Ernährung hat Mbabu viel umgestellt.
Foto: Toto Marti

Meier war übrigens sein Leben lang Fan des FC Basel. Bis Mbabu in sein Haus kommt. Jetzt drückt er YB die Daumen. «Wegen Kevin bin ich konvertiert », sagt Meier und lacht. Wer einen FCB- zum YB-Fan machen kann, ist auch für die Charme-Offensive der Nati der richtige Mann.

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