Das Tauziehen um den YB-Sportchef
Der grosse Spycher-Poker

Der Vertrag von YB-Sportchef Christoph Spycher (40) läuft im Sommer aus. Die Berner kämpfen um ihren Meister-Macher.
Publiziert: 15.12.2018 um 00:44 Uhr
|
Aktualisiert: 15.12.2018 um 12:15 Uhr
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Der Meister-Macher Christoph Spycher hat bei YB noch einen Vertrag bis Sommer 2019.
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Andreas Böni

Es ist Mitte Dezember, und die Vertragsunterschrift ist nach wie vor nicht erfolgt. Stand heute läuft der Vertrag von Christoph Spycher Ende Saison aus. Warum hat er noch nicht unterschrieben?

Im Hintergrund kämpft der Klub um seinen Meister-Macher. Es gibt auch schon Verhandlungen und Gespräche. Der Verwaltungsrats-Präsident Hanspeter Kienberger sagt: «Wir haben grosses Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit mit Christoph Spycher, der hervorragende Arbeit leistet.» Spycher selbst meint: «Mein Fokus liegt auf dem letzten Spiel des Jahres am Sonntag in Neuenburg und auf der Planung der Rückrunde. Wer mich kennt, weiss, dass ich klare Vorstellungen habe, was es braucht, um erfolgreich arbeiten zu können.»

Für Spycher gibt es wenig Grund, überhastet zu unterschreiben. Er hat mit einem möglichen Angebot des Schweize­rischen Fussball-Verbands als Nati-Manager gute Karten in 
den Händen.Wenn es um klare Verhältnisse bei YB geht. Und auch beim Thema Geld. Man kann davon ausgehen, dass Spycher bei YB um die 250 000 Franken pro Jahr verdient. Im Verband gibt es Stimmen, die fordern, dass in der Nati der neue Vorgesetzte von Vladimir Petkovic nicht weniger als der Nati-Coach verdienen sollte – um von diesem ernst genommen zu werden. Heisst: Als Nati-Manager könnte man wie Petkovic rund eine Million Franken bekommen.

Der ideale Nati-Kandidat

Da Spycher mit 47 Länderspielen, verschiedenen Sprachkenntnissen und als Meister-Macher ein idealer Kandidat ist, wird er im Januar auf der Liste als möglicher Schweizer Nati-Manager auftauchen (siehe Box). Und es spricht auch einiges dafür, dass die Nati Spycher reizen könnte. Es geht neben den ­finanziellen Aspekten auch um Lebensqualität. Der Stress von Transferperioden fiele weg, Ferien und Freizeit mit Frau und den beiden Kindern wären besser planbar, der wöchentliche Erfolgsdruck nicht mehr da.

Wie weit geht YB an die finanzielle Schmerzgrenze, um seinen Super-Manager zu halten? Es werden spannende Wochen in Bern.

So gehts bei der Nati-Manager-Suche

Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussball-Verbands will bis Januar eine Liste mit Kandidaten erstellen und dann Gespräche führen. Spycher wird bestimmt darauf zu finden sein, wohl auch Namen wie Peter Knäbel (Nachwuchs-Chef Schalke), Adrian Knup (Liga-Manager), Nicola Cortese (ex South­ampton), Ilja Kaenzig (Bochum) oder Alain Sutter (St. Gallen). Doch innerhalb des Gremiums gibt es nach wie vor auch den Gedanken, Basels Erfolgs-Sportchef Georg Heitz zu überzeugen. Bernhard Heusler hatte diesen aus dem Rennen genommen, weil er und Heitz die Strukturen ausgearbeitet hatten. «Es wäre nicht seriös, die Überprüfung der Strukturen auszuführen, dann aufzustrecken und zu sagen: ‹Ich wäre einer, der gut passt.› So kann man nicht auf Brautschau gehen.»
Ob schon das letzte Wort gesprochen ist? Eine zeitliche Not gibt es nicht: Die ersten Länderspiele im neuen Jahr stehen erst im März an. Dass der neue Manager bis dahin schon gefunden sein wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

Der Zentralvorstand des Schweizerischen Fussball-Verbands will bis Januar eine Liste mit Kandidaten erstellen und dann Gespräche führen. Spycher wird bestimmt darauf zu finden sein, wohl auch Namen wie Peter Knäbel (Nachwuchs-Chef Schalke), Adrian Knup (Liga-Manager), Nicola Cortese (ex South­ampton), Ilja Kaenzig (Bochum) oder Alain Sutter (St. Gallen). Doch innerhalb des Gremiums gibt es nach wie vor auch den Gedanken, Basels Erfolgs-Sportchef Georg Heitz zu überzeugen. Bernhard Heusler hatte diesen aus dem Rennen genommen, weil er und Heitz die Strukturen ausgearbeitet hatten. «Es wäre nicht seriös, die Überprüfung der Strukturen auszuführen, dann aufzustrecken und zu sagen: ‹Ich wäre einer, der gut passt.› So kann man nicht auf Brautschau gehen.»
Ob schon das letzte Wort gesprochen ist? Eine zeitliche Not gibt es nicht: Die ersten Länderspiele im neuen Jahr stehen erst im März an. Dass der neue Manager bis dahin schon gefunden sein wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich.

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