Aigbogun über ihre neue Heimat
«Das Essen und das Wetter machen mich happy»

Seit diesem Sommer und ihrem Wechsel vom FC Paris zur AS Roma lebt Nati-Spielerin Eseosa Aigbogun in Italien. Dort tritt die Nati am Dienstag zum vorläufig letzten Spiel in der Liga A der Nations League an.
Publiziert: 05.12.2023 um 10:58 Uhr
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Eseosa Aigbogun feierte 2013 ihr Debüt in der Nati.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Zum 100. Mal trägt Eseosa Aigbogun (30) am Dienstag das Nati-Trikot. Offiziell ist es zwar erst ihr 99. Länderspiel, weil das Testspiel vor einem Jahr beim Nielsen-Abschied gegen Dänemark von der Uefa nachträglich wegen zu vielen Wechseln nicht anerkannt wurde. Trotzdem: Das Duell gegen Italien ist ein Spezielles für die Aussenverteidigerin, schliesslich lebt sie seit diesem Sommer im südlichen Nachbarland. Nach fünf Jahren in Paris wechselte Aigbogun zur AS Roma.

Die Ewige Stadt hat es der Zürcherin angetan – nicht nur sportlich, sondern auch kulturell. «Wenn du durch die Stadt spazierst, hast du das Gefühl, du bist da, wo alles angefangen hat. Da kann man sich schon einmal verlieren.» Der kulturelle Aspekt spielte in Aigboguns Klubwahl durchaus eine Rolle. Hinzu kommen aber auch profanere Dinge wie das Wetter oder die Kulinarik. «Das Essen ist super. Und ich bin froh, dass es viel wärmer ist, das macht mich schon happy», so Aigbogun.

Top-Adresse in Europa

Allzu viel Zeit für Sightseeing hatte Aigbogun zuletzt aber nicht, denn auch in Rom bestimmt der Fussball ihren Alltag. Und dieser ist getaktet. Mit neun Siegen aus neun Spielen startete die Roma in die Saison, auch in der Champions League gelang mit vier Punkten der Start wunschgemäss. Fast immer in der Startelf mit dabei: Eseosa Aigbogun. «Alles ist viel professioneller hier. Im Training stehen vier Trainer auf dem Platz und jeder hat seine Verantwortung. Es macht grossen Spass.»

Der Spass hatte sich zuletzt in der Nati aufgrund der negativen Resultate und der atmosphärischen Störungen in Grenzen gehalten. Aigbogun weiss, dass die Spielerinnen nach dem Rauswurf der ungeliebten Inka Grings (45) nun selbst in der Pflicht stehen. Mit dem Sensationssieg gegen Schweden ist ein Anfang gemacht. Das Fernziel ist die Heim-EM im Juni 2025. «Jedes Spiel, jedes Training trägt dazu bei, dass wir an der EM Erfolg haben», so Aigbogun.

Voss-Tecklenburg als grosse Förderin

Mit dem Wechsel zur AS Roma hat sie selbst einen Schritt gemacht, um für das Heim-Turnier in zwei Jahren gerüstet zu sein. «Sie hat sich über all die Jahre entwickelt und ist nun bei einem Top-Klub. Das hat sie sich verdient», sagt Nati-Kollegin Noelle Maritz (27). Neben dem Platz sei Aigbogun ein Herzensmensch, eine, die keiner Fliege etwas zuleide tun könne. «Aber auf dem Platz ist sie kompromisslos», so Maritz. Dasselbe Bild zeichnet Interimscoach Reto Gertschen (58) von der Verteidigerin: zurückhaltend neben, griffig und aggressiv auf dem Platz.

Ihre grösste Förderin nennt Aigbogun Martina Voss-Tecklenburg (55), unter der sie 2013 ihr Debüt in der Nati gefeiert hat. «Sie hat mich persönlich sehr weit gebracht, auch wenn es nicht immer einfach war.» Tempi passati, denn im Fussball schwelgt Aigbogun nicht in der Vergangenheit. Ganz im Gegensatz zu ihren Streifzügen durch ihre neue Heimat Rom.

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