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Die Schweizer Nati feiert eine 5:2-Gala gegen Ungarn in Basel.

Foto: TOTO MARTI

Von Max Kern, Andreas Böni (Text), Toto Marti und Sven Thomann (Fotos)

Achtung, fertig, los! Was für ein Auftakt im Joggeli! Vor allem Shaqiri sprüht vor Spielwitz. Nach drei Minuten landet sein Schlenzer auf dem Netzdach der Ungarn. Keine Minute später scheitert der Kraftwürfel an Ungarns Goalie Gulacsi. Dann lanciert Shaq Seferovic, der Mann aus Sursee LU trifft den Pfosten. Tor hätte nicht gezählt. Offside.

Shaqiri macht weiter Dampf. Er übersieht leider den freien Zuber, passt zu Seferovic, der steht allein vor dem Tor wieder im Abseits.

Und dann das kurioseste Tor der bisherigen Schweizer Kampagne. Gulacsi, der bei Red Bull dem Schweizer Yvon Mvogo vor der Sonne steht, rutscht mit dem Ball am Fuss aus. Xhaka nützt es eiskalt aus. Was für ein Geschenk des Ungarn-Hüters. 1:0 nach 18 Minuten.

Der Bann ist gebrochen

Keine zwei Minuten später fährt das Team von Vladimir Petkovic einen Konter. Xhaka zu Zuber, der rüber zu Frei. Der Schlenzer des Mainzers wird noch von einem Verteidiger abgelenkt. Unhaltbar für Gulacsi. 2:0.

Zuviel für die ungarischen Fans. Sie versuchen, die Gitterabsperrung nieder zu reissen.

Der souveräne Gruppen-Leader powert weiter. Gnadenlos. Shaqiri erobert sich am gegnerischen Strafraum den Ball, rüber zu Zuber. Und der Zürcher macht sein erstes Länderspiel-Tor. Genau in die entfernte Ecke.

Wieder einmal hat Petkovic sein goldenes Händchen bewiesen. Er lässt die Gelb-Gefährdeten Stammspieler Mehmedi, Dzemaili und Rodriguez draussen. Und mit Frei und Zuber schlagen zwei Ergänzungsspieler zu.

Die Schweiz führt zur Pause 3:0, zum gleichen Zeitpunkt steht’s in Andorra noch 0:0. Xhaka, Shaqiri & Co. wären bereits eine Runde vor Schluss für die WM 2018 qualifiziert.

Und es geht im gleichen Stil weiter. Seferovic zu Zuber. Wieder packt der Hoffenheimer seinen berühmten Schlenzer aus. Gulasci ist noch mit den Fingerspitzen dran. Nützt wenig. Der Ball fliegt ins Lattenkreuz. 4:0! So viele Treffer gab’s in dieser Kampagne noch nie.

Und sie wollen noch mehr. Innenverteidiger Schär scheitert knapp. Shaqs Traumpass haut Frei aus vollem Lauf knapp daneben.

Kleiner Euphorie-Dämpfer. Guzmics verkürzt. Das erste Gegentor für Sommer auf den Tag genau ein Jahr nach dem 3:2-Sieg vom Hinspiel.

Da geht unter den 32018 Fans die Kunde um, dass Ronaldo zur Pause gekommen ist. Und? Natürlich das 1:0 geschossen hat.

Das Joggeli steht trotzdem bald wieder Kopf. Embolo gibt nach einjähriger Verletzungspause sein Comeback. Und Lichtsteiner haut den Ball zum 5:1 in die Maschen. Ungarn verkürzt nochmals.

Trotzdem: Portugal kann kommen! Was die Portugiesen gegen Andorra spielen, erfahren Sie hier: Ronaldo erlöst Portugal!

Die Stimmen zum Spiel

Die Trainer-Stimmen zum Spiel

Vladimir Petkovic: «Wir haben viel vom Wort Vertrauen gesprochen. Das Vertrauen, das ich heute der Mannschaft gegeben habe, hat sie mir zurückgegeben. Und zwar nicht zum ersten Mal, sondern zum neunten Mal im neunten Spiel. Ich habe immer zurückbekommen, was ich in diese Mannschaft investiert habe. Ich bin sehr stolz, haben wir diesen Teamgeist. Mit dieser Einstellung wollen wir jetzt auch das letzte Spiel machen. Die erste Halbzeit haben wir voll dominiert. Wenn ich etwas Negatives nennen müsste, dann wären es die zwei Gegentore. Aber dies kann passieren nach einer solchen Leistung.»

Petkovic zu seiner Aufstellung ohne die Gelb-Gefährdeten Dzemaili, Mehmedi und Rodriguez: «Für mich war von Anfang an klar, dass ich die drei nicht spielen lassen werde. Ich bin froh, habe ich jetzt ein breiteres Kader. Die Spieler bringen mich immer wieder in Schwierigkeiten, wen ich bringen soll. Das ist mir lieber als eine desolate Leistung.» Weshalb liess er Xherdan Shaqiri über die volle Distanz gehen? «Weil er Lust hatte, Fussball zu spielen.»

Ungarns deutscher Coach Bernd Storck: «Wir haben Lehrgeld bezahlt. Aber viel gelernt. Gratulation an die Schweiz, das war ein verdienter Sieg. Wir haben uns selber geschlagen. Wenn du so in Rückstand gerätst, wird’s schwierig, wieder Fuss zu fassen. Beim zweiten Gegentor ist der Ball auch noch unglücklich abgefälscht. Vor dem 0:3 hat sich die Schweiz clever verhalten. Das war sehr, sehr frustrierend, nicht einfach die Mannschaft in der Pause wieder aufzubauen. Und gleich danach fällt das vierte Gegentor, wieder durch einen individuellen Fehler. Wir sind dennoch zu zwei Toren gekommen. Leider hat die Schweiz durch einen Super-Schuss von Lichtsteiner noch das fünfte Tor erzielt.»

Gruppe A